05.05.2011

Unsauberer Handel V

Anne betrat mit gemischten Gefühlen das Gebäude, eigentlich auch einer der Wohntürme, in dem sich einige der Wissenschaftler ihre Labore eingerichtet hatten. Der Antiker-Lift brachte sie in das richtige Stockwerk, und sie sah schon von weitem den Rollstuhl des Marines, der gerade den Gang hinunterfuhr.
Sie war in Sorge, mußte sie zugeben. Auch wenn sie Major Uruhk bereits in Aktion gesehen hatte, war da eine gewisse Unruhe in ihr. Vor allem auch, da Pendergast sich noch einmal bei ihr gemeldet hatte.
Und was, wenn ... ?
Anne beschleunigte ihre Schritte und holte den langsam dahinrollenden Rollstuhl rasch ein. „Sergeant", sagte sie grüßend.
Der Marine blickte zu ihr auf und nickte stumm.
Würde er ihr Vorwürfe machen, wenn das Team nicht zurückkehren würde? Was würde dann überhaupt geschehen? Was würden die Erethianer sagen, wenn ausgerechnet der älteste Sohn ihres Stammesoberhauptes während einer Mission ihrer neuen Verbündeten getötet werden würde? Wie sollten sie den Verlust von zwei ATA-Trägern verkraften?
Tausend Gedanken schossen Anne durch den Kopf. Und sie wußte einfach nicht, was sie von hieraus tun konnte. Sicher, sie könnte die Adresse wählen und mit diesen Sa'tiankerm selbst Kontakt aufnehmen und Verhandlungen führen. Auf der anderen Seite aber mußte sie der Antikerin auch recht geben: Sie würde die Stadt damit wahrscheinlich gefährden.
„Sie kommen zurück", sagte Dorn unvermittelt, nachdem er sie eine kurze Zeit beobachtet hatte.
Anne blinzelte. „Was meinen Sie?"
Ein wissendes Lächeln huschte über sein Gesicht. „Kommen wieder. Major Uruhk kommt immer wieder", wiederholte er.
Anne warf dem Marine einen skeptischen Blick zu.
Er stoppte sein Fortbewegungsmittel und drehte es etwas herum, so daß er ihr voll gegenübersaß. Dann starrte er sie durchdringend an. „Die Kleine hat schon wesentlich mehr hinter sich, als Sie denken, Doc", sagte er plötzlich. „Sie kennen die Wraith, auch ihr Atlantis hat mit ihnen im Streit gelegen."
Anne nickte nur stumm. Worauf wollte er hinaus?
„Major Uruhk hat sich vor zehntausend Jahren diese Therapie selbst gespritzt, um ihrem Volk zu beweisen, daß man sich wehren kann. Statt dessen aber wurde sie vom Rat mißbraucht und als Einzelkämpferin auf Selbstmordmissionen geschickt. Die hat sie alle überlebt. Und ich glaube nicht, Doc, daß irgendetwas oder irgendjemand etwas daran ändern wird. Wenn Vash es irgendwann einmal nicht schaffen sollte, Doc, dann haben Sie ein Problem. Aber gegen das, wogegen sie jetzt antritt ..." Er zuckte vielsagend mit den Schultern. „Sie hat einen Plan, einen guten Plan, wenn Sie mich fragen. Wenn wir, nachdem sie zurück ist, noch jemals etwas von den Sa'tiankern hören, dann sollten wir uns Sorgen machen."
„Aber ..." Anne schloß den Mund, als der Marine entschieden den Kopf schüttelte.
„Sie wollen Vash an ihrer Seite haben. Dann halten Sie sich jetzt an ihre Anweisungen, Dr. Stross", sagte Dorn scharf. „Sie weiß, was sie tut, glauben Sie mir."
„Und Pendergast?"
Dorn kniff nachdenklich die Lippen aufeinander, nickte nach einer kleinen Weile. „Das ist ein anderes Problem. Und das wird Ärger geben, darauf können Sie sich verlassen. Die Kleine läßt es sich bis jetzt gefallen, auch weil sie Befehle verweigert hat, bevor wir hier landeten. Sie gibt sich die Schuld daran, daß wir hier sind und Wallace tot ist. Aber irgendwann taucht sie aus ihrer Trauer auf, und dann möchte ich nicht in Pendergasts Haut stecken. Das könnte sogar eine Meuterei auf der Prometheus geben."
Anne seufzte und kreuzte die Arme vor der Brust. Eine leise Trauer schlich sich wieder in ihren Geist, als sie sich an das erinnerte, was während der Evakuierung von Atlantis geschehen war.
Dorn beobachtete sie genau. Seine Augen wurden schmal. „Was ist passiert? Was halten Sie noch zurück?"
„Pendergast hat die Daedalus geopfert, so wie er auch Atlantis opferte", begann sie stockend. „Er wollte mit heiler Haut da heraus. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob Atlantis wirklich hatte aufgegeben werden sollen oder er das nicht eigenmächtig entschieden hat."
Ein Ruck ging durch den Oberkörper des Marines. Seine Kiefer spannten sich an. „Weiter", forderte er hart, wieder in seine Einsilbigkeit zurückfallend.
Anne schluckte. „Nachdem ... die Selbstzerstörung eingeleitet worden war, befahl Pendergast den sofortigen Rückzug. Aber er war nicht schnell genug, vier Hive-Schiffe tauchten aus dem Hyperraum auf, und der Antrieb der Prometheus wurde quasi sofort beschädigt, weil er die Schilde nicht eingeschaltet hatte. Die Daedalus wollte in den Hyperraum flüchten, aber Pendergast befahl sie zurück, um Deckung zu geben. Danach wurde ich von der Brücke verbannt." Sie senkte den Kopf. „Aber ich suchte mir eines der Fenster nach draußen, um weiter zusehen zu können. Ich sah, daß die Daedalus voll in das Feuer der Schiffe geriet, während die Prometheus relativ geschützt hinter ihr blieb, bis sich der Hyperantrieb einschaltete. Aber vorher ... Die beiden Schiffe kollidierten, wohl als Pendergast befahl, irgendwie etwas Geschwindigkeit zu gewinnen. Die Prometheus rammte die Daedalus, die schon schwer beschädigt war, und schob sie noch näher an die Hive-Schiffe der Wraith heran. Das letzte, was ich von ihr sah, war ..." Sie stockte und schüttelte den Kopf. „So gut wie alle militärischen Angehörigen, ein Großteil des medizinischen Stabes von Dr. Grodin, viele Bekannte ... die Besatzung der Daedalus selbst, sie alle kamen um! Und das nächste, was ich hörte war, daß Pendergast uns auch noch irgendwo zurücklassen wollte."
Dorn sah sie mit schmalen Augen an, nickte dann schließlich. „Dachte ich mir", sagte er nur.
„Und dann explodierte der Hyperantrieb, gerade als wir ihn benutzten. Danach war nur noch heilloses Chaos. Die Lebenserhaltung war ausgefallen, die Luft wurde immer stickiger. Markham brachte mich und ein paar andere in das Jumper-Lager. Pendergast schloß sich mit seinem Stab und jeder Menge Sauerstoffmasken auf der Brücke ein. Und dann tauchten Major Uruhk und Dr. Babbis plötzlich auf." Ein bitteres Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, ihr Blick glitt ab. „Ich hatte soetwas noch nie vorher gesehen, Sergeant. Sie arbeiteten gemeinsam, nein, der Major tat sogar den Hauptteil der Arbeit. Sie machten kein großes Federlesen, sie tauschten einfach die Generatoren aus und retteten so unser aller Leben. Und ich ... irgendwie habe ich Babbis von Anfang an um diesen engen Kontakt beneidet, ebenso wie Sie. Als wir hier ankamen, hoffte ich vom ersten Moment an, daß Major Uruhk bleiben und ... und daß sie die militärische Leitung übernehmen würde. Aber ..."
Ein Lächeln stahl sich auf Dorns Lippen. „Sie wird, Doc, sie wird." Er nickte wieder.
„Wie können Sie sich da so sicher sein?"
„Ich kenne dieses Mädchen." Der Marine drehte den Rollstuhl wieder in den Gang und rollte langsam weiter. „Aber Sie sollten ihr die ganze Geschichte erzählen, Doc. Alles, damit sie Sie auch besser versteht. Vash hat bemerkt, daß da irgendetwas im Hintergrund läuft, und auch, daß es mit ihr zusammenhängt und von Ihnen kommt. Sie ist sich nur nicht sicher, ob es gut für sie ist, was Sie da planen."
„Ich habe es ihr nicht gesagt, weil sie ständig abblockt, wenn es um diese Stadt geht", verteidigte Anne sich.
„Weil sie sich schon lange schuldig an den Devi fühlt, das wissen Sie auch. Sie hat diese Therapie letztendlich zum Laufen gebracht."
Gemeinsam betraten sie jetzt das Labor von Dr. Spitzbart.
Anne blieb erschaudernd stehen.
Sie hatte zwar nicht gesehen, wie diese schwarzen Würfel aktiviert wurden, aber sie hatte noch immer dieses Feuer vor Augen, das zehn Tage lang über den Planeten gewütet war. Sie wußte, was sie da anrichten konnten, wenn irgendetwas schief ging. Sie konnte nur hoffen, daß die Antikerin es auch wußte.
„Walter, wie weit bist du?" fragte sie, sich zusammenreißend. Und tatsächlich fühlte sie sich etwas besser nach dem, was sie Dorn gerade erzählt hatte.
Der deutsche Pysiker mit dem gewaltigen Schnurbart blickte auf und nickte. „Gib mir noch zwanzig Minuten, dann richten sie keinen Schaden mehr an."
Zwei Erethianer waren in einer Ecke damit beschäftigt, irgendetwas in Kisten zu stopfen, um diese aufzufüllen.
Anne atmete tief ein.
Hoffentlich klappte zumindest diesmal alles. Hoffentlich kamen die drei Leute zurück. Über alles andere konnten sie auch später reden.

***

Peter hatte nervös beim Stargate Aufstellung genommen, irgendeine willkürliche Adresse eingegeben und einen Funkspruch durch das Wurmloch gesandt. Indem er seine Leitung offen und auf Senden ließ, konnte er ein paar Sekunden schinden, in denen das Tor geöffnet blieb, auch wenn offensichtlich nichts hindurchkam. Dann hatte er wieder irgendeinen Unsinn von sich gegeben und hoffte einfach nur, daß es damit genug der Mühe gewesen war.
Jetzt stand er in der Nähe des DHDs und wartete, so wie Vashtu es ihm gesagt hatte. Dabei glaubte er die ganze Zeit, daß er beobachtet wurde. Er spürte fremde Blicke auf sich ruhen, Blicke, die ihm alles andere als freundlich gesinnt zu sein schienen. Und das führte nicht gerade dazu, daß er sich wohler fühlte.
Irgendwo mußte auch der Erethianer stecken, soviel war ihm klar. Doch er wußte nicht wo. Das Sternentor war von einem Wald umgeben, in dem auch das Dorf der Sa'tianker lag und ebenfalls der Puddlejumper abgestellt war.
Was hatte Vashtu wohl mit dem Sa'tianker angestellt, den sie offensichtlich verhört hatte? Lebte der noch? Und wo war er? Wenn er herausgefunden hatte, wo sich ihr Jumper befand, um den es der Antikerin wohl im hohen Maße ging, dann ...
In diesem Moment öffnete sich ein Wurmloch.
Peter schrak zusammen und fuhr herum, gerade als einige Kisten durch den Ereignishorizont geschoben wurden.
Die Lieferung aus Vineta war da!
Er wußte nicht, ob er nun erleichtert oder erst recht besorgt sein sollte. Irgendwie hatte er gehofft, Dr. Stross werde sich gegen Vashtus Vorschlag sperren und verbieten, was immer sie plante. Aber da hatte er sich offensichtlich in der Leiterin Vinetas getäuscht.
Das Wurmloch fiel in sich zusammen.
Peter eilte zum Tor und betrachtete die Lieferung.
Hoffentlich hatte Spitzbart die Bomben entschärft. Denn ansonsten würden die Sa'tianker sie vielleicht sogar noch ins All pusten bei ihren Versuchen.
Auf der obersten Kiste standen, eng beieinander, zwei der schwarzen Würfel. Das mußten die beiden sein, die nicht entschärft worden waren.
Peter trat einen Schritt zurück und sah sich um.
Dann fiel ihm ein, daß er ein Ablenkungsmanöver starten sollte, wenn die Waffen hier angekommen waren, um die Sa'tianker von Danea abzulenken, der den zweiten Planetenkiller zum Jumper bringen sollte.
Ablenkungsmanöver. Er brauchte ein Ablenkungsmanöver. Aber was für eines?
„Hallo?" rief er in den Wald hinein. „Ich könnte ein bißchen Hilfe gebrauchen. Euer ... euer Boß will doch die Waffen von uns. Ich kann das nicht allein tragen."
Er wartete, wollte gerade wieder rufen, als sich drei Gestalten aus dem Unterholz lösten. Und in diesem Moment spürte er, wie die Muskeln in seinem Bein sich verhärteten.
„Au! Autsch!"
Peter griff nach seiner Wade und begann, auf einem Bein herumzuhüpfen.
Die Sa'tianker blieben irritiert stehen.
Er hob den Kopf, winkte dann, immer noch krampfte die Wade und er humpelte und sprang herum. „Nur ein Krampf, keine Angst. Nur ein Krampf."
Die Sa'tianker betrachteten ihn mißtrauisch, traten aber näher.
Endlich löste sich der Krampf. Peter richtete sich wieder auf, humpelte ein paar Schritte. Als er sich zu den Kisten umdrehte, um Anweisung zu geben, sah er, daß nur noch ein Planetenkiller auf dem Stapel stand. Verblüfft riß er die Augen auf.

***

Vashtu wanderte über die Hauptstraße des kleinen Dorfes, sah sich an den verschiedenen Ständen um und fragte sich, wieviele Menschen den Sa'tiankern schon zum Opfer gefallen sein mußten, damit die ein so reiches Angebot präsentieren konnten. Und während sie sich das fragte, stieg kalte Wut in ihr auf.
Die Devi waren in ihren Augen eine andere Sache. Aber wenn ein Volk sich gegen das andere wandte, noch dazu, um dieses einem übermächtig wirkenden Feind auszuliefern, nein, da begann sie wirklich, an den heutigen Menschen zu zweifeln.
Sie konnte nur hoffen, daß sie mit den Sa'tiankern wirklich das schlimmste Beispiel aus dieser Galaxie auf Anhieb herausgepickt hatte und sie nicht noch mehr Überraschungen erwarten würden. Allerdings ...
Was dachte sie da schon wieder? Sie wollte hier weg, und das so schnell wie möglich! Sie wollte zurück auf die Erde, selbst der Stuhl auf Antarktica schien ihr nahezu ein Erholungsurlaub gegen das, was sie hier noch erwarten mochte. Außerdem ...
Sie konnte die Menschen in Vineta nicht allein lassen. Es ging nicht, und irgendwo tief in sich spürte sie eine Art Bindung. Stross schien ihr zu vertrauen, ein guter Teil der Wissenschaftler schien ihr zu vertrauen. Und auch der eine oder andere auf der Prometheus ... Wenn sie sich jetzt abseilte, würde es erst recht Ärger geben, und sie wußte es. Sie mußte Pendergast irgendwie aus dem Weg räumen, dann würde einiges vielleicht ein wenig leichter werden. Aber so?
Vashtu riß sich aus ihren Gedanken, als sie auf etwas aufmerksam wurde, besser auf jemanden: Ehlie!
Der Späher lungerte bei einer Hausecke herum und ließ sie nicht aus den Augen. Auch als sie sein Starren erwiderte, blieb er voll auf sie konzentriert.
Vashtu zögerte noch einen Moment, dann gab sie sich einen Ruck und marschierte zu dem Sa'tianker hinüber.
Ehlie schien jetzt doch aufmerksam zu werden. Er glitt zwischen die beiden Gebäude, an denen er gerade noch gestanden hatte. Vashtu beschleunigte ihre Schritte und folgte ihm, die Hand an der Beretta. Knapp hinter dem Gebäude, dort wo ein schmaler Streifen zwischen Häusern und Wald gerodet war, holte sie ihn ein.
Er stand mit dem Rücken gegen eines der Gebäude gelehnt und begegnete ihrem Blick kühl und mit einem kalten Lächeln.
„Was willst du?" Vashtu blieb stehen, so, daß sie mit ihrem Körper die Linke und auch den Waffengurt an ihrem Oberschenkel verbarg.
„Dir sagen, daß du nicht mehr lange zu leben hast ... Schöpferin!" zischte der Späher ihr zu.
Vashtu war nicht überrascht. Sie hatte geahnt, daß man hier wußte, was sie war. Sie hatte es ja selbst Stross gesagt. Jetzt bestätigte sich ihre Vermutung eben nur.
„Das werden wir noch sehen", antwortete sie gelassen.
„Die Devi sind bald hier, und Wi'an hat dein Schiff", fuhr Ehlie fort, ein grausames Glitzern in den Augen. „Du wirst nie wieder jemanden als Lügner betiteln, Schöpferin. Wir wissen, woher ihr gekommen seid, ihr habt es uns ja selbst gesagt."
„Aber ihr kennt die Gate-Adresse nicht", entgegnete Vashtu.
Jetzt allerdings war sie doch angespannt. Was sollte das heißen, Wi'an hatte den Jumper? Der Gleiter war die ganze Zeit getarnt gewesen, und sie hatte hier auch nichts gesehen, das in der Lage gewesen wäre, ihn von der Stelle zu bewegen.
Es überlief sie nun doch eiskalt, auch wenn sie sich weigerte, dem Sa'tianker ihre Gefühle zu zeigen.
Ehlie stieß sich von der Hauswand ab und trat dicht an sie heran. „Die wird sich herausfinden lassen. Soviele existierende Städte der Schöpfer gibt es nicht mehr", entgegnete er. „Dann werden wir auch den Rest deines Volkes den Devi geben, und dann ist vielleicht endlich Ruhe, wer weiß?"
„Das glaubst du doch selbst nicht", entgegnete sie. „Wo ist mein Schiff?"
Ehlie grinste wieder triumphierend. „Das wüßtest du gern, nicht wahr? Aber ich werde es dir nicht sagen, Schöpferin!"
Vashtu richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und funkelte den Sa'tianker an. „Ihr könnt mit dem Schiff sowieso nichts anfangen, Ehlie", entgegnete er. „Ihr braucht jemanden wie mich, der es für euch fliegt. So werdet ihr wenig Spaß daran haben, es sei denn als Kinderspielzeug."
„Wir werden einen Weg finden. Wir haben immer einen gefunden. Die Sa'tianker haben zehntausend Jahre überlebt, sie haben als Jagdwild gedient über sehr lange Zeit, nachdem die Stadt hier verlassen wurde. Wir werden auch die Rückkehr der Schöpfer überleben - als treue Verbündete der Devi!"
„Das einzige, was sie euch dafür geben werden, Ehlie, und das weißt du tief in dir auch, ist ein vorrangiger Platz in ihren Speisekammern. Ihr werdet eher als ich über einem ihrer Kessel hängen!" Vashtus Augen blitzten auf, das dunkle Braun wurde gelblich. Kurz schloß sie die Augen, als die Pupille sich ebenfalls veränderte. Ihr Gesicht erstarrte. „Denn mit einem hast du recht ... ich bin ihnen ähnlicher als du denkst!" Damit riß sie die Augen wieder auf.
Ehlie wurde blaß, wich nun doch wieder bis an die Hauswand zurück.
Vashtu folgte ihm, noch immer mit ihren unmenschlichen Augen, die sie auf ihn gerichtet hielt. „Ich bin sogar ihre Schöpferin, Ehlie", fuhr sie knurrend fort. „Durch mich sind die Devi entstanden. Sie werden mich nicht töten, sie werden mich anbeten!"
„Du ... du bist ..."
Vashtu packte zu, mit der schwächeren Rechten. Mit Hilfe der Wraith-Gene in sich gelang es ihr trotzdem, den Mann hochzureißen, daß seine Füße den Boden nicht mehr berührten. Ehlie zappelte hilflos in ihrem Griff, seine Hacken schlugen gegen die Hauswand.
„Ja, ich bin", zischte sie, neigte leicht den Kopf, so daß das Licht der Sonne auf ihre Augen traf ohne sie zu blenden. „Und du wirst mir jetzt auf der Stelle sagen, wo sich mein Schiff befindet, du Schleimbolzen!"
„Das weiß ich nicht!" ächzte der Sa'tianker mit schreckensgeweiteten Augen.
„Dann hast du ja etwas, was dir ganz schnell wieder einfallen sollte." Ein kühles Lächeln erschien auf ihren Lippen.

TBC ...