21.09.2010

Die geheime Stadt VIII

Peter glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als er, an Markhams Seite, die Pyramide endlich betreten hatte, die das letzte Gebäude des militärischen Komplexes bildete. Reihen um Reihen abflugbereit standen, so hoch die Pyramide war, Puddlejumper.
„Wir haben hier Jumper gefunden", rief er in sein Mikro. „Das müssen hunderte sein!"
Markham umschritt einen, der offensichtlich aus der Batterie herausgeholt worden war vor der Aufgabe der Stadt, neugierig. „Der hat eine andere Kennung", sagte er schließlich und drehte sich um.
„Sie haben Jumper gefunden?" fragte Vashtu. „Sind Sie etwa schon fertig mit Ihrem Bereich?" Unglaube schwang in ihrer Stimme mit.
Peter fühlte jetzt doch seine Hochstimmung etwas verfliegen. „Woher wissen Sie von dieser Base?"
„Von Antarktica, Peter. Sie sind in der Pyramide."
„Major, hier steht ein halbes Dutzend Jumper mit einer anderen Kennung", mischte Markham sich ein. „Die sehen ... eigenartig aus, Mam. Da ist noch etwas an den Frontseiten angebracht."
„Wie bitte?"
Peter trat jetzt auch neugierig näher und betrachtete das, was dem Lieutenant aufgefallen war. Zwei kleine Öffnungen unter der Frontscheibe. Und wenn er mit der Taschenlampe hineinleuchtete, glitzerte etwas darin. „Was ist das?" fragte er.
Markham hob die Schultern, ließ sie dann mit einem ratlosen Gesicht wieder sinken.
„Sehen wir nach!" Peter packte den Militär am Arm und zog ihn um den kleinen Gleiter herum, vor dem sie gestanden hatten.
„Was ist an den Frontseiten angebracht, Markham?" fragte die Antikerin in ihrer beider Ohr.
Die beiden Männer grinsten sich plötzlich einhellig an. Der Lieutenant öffnete die Heckluke. Die Innenbeleuchtung sprang an.
Peter hastete als erster in den Laderaum hinein. Bis jetzt unterschied dieser Jumper sich in keinster Weise von denen, in denen er bis jetzt gesessen hatte.
Die Cockpitbeleuchtung sprang an und er nahm die leisen, tastenden Finger wahr, die nach seinen Wünschen und Befehlen forschten.
Vorsichtig streckte er seinen Kopf in das Cockpit.
Auch dieses unterschied sich auf dem ersten Blick nicht von denen, die er kannte. Die Armaturen waren ebenso angebracht, ein DHD in der Mitte, vier Sitze, die beiden kleinen Griffe, mit denen man den Gleiter flog, die Einstellung der Schwerkraft. Alles da - und noch etwas mehr.
„Was sind das für Knöpfe?"
Peter glitt auf den Pilotensitz und blinzelte ungläubig.
Direkt vor ihm, zwischen den beiden Steuerelementen, waren zwei kleine, blinkende Knöpfe in der Armatur versenkt.
Die Hologrammabfragen bildeten sich auf seine Frage hin, doch lesen konnte er sie immer noch nicht.
„Wow!" entfuhr es Markham, der jetzt ebenfalls das Cockpit betreten hatte.
„Könnte mich jetzt vielleicht jemand aufklären?" herrschte Vashtus Stimme ihn in seinem Ohr an.
Peter drehte sich zu dem Lieutenant um. „Können Sie das lesen?" fragte er, ein wenig verärgert über das größere Wissen des anderen.
Markham nickte nachdenklich, klopfte dann auf sein Funkgerät. „Mam, die Jumper haben noch eine zweite Waffe", meldete er.
Peters Kopf flog wieder zu der Hologrammeldung herum. Verständnislos und mit verärgert zusammengezogenen Brauen musterte er die fremdartigen Schriftzeichen.
Er würde wohl doch nicht drum herum kommen und antikisch lernen müssen, ging ihm auf.

***

Vashtu blieb stehen wie erstarrt. „Die Jumper haben was?" fragte sie. Stross drehte sich verdattert zu ihr herum.
„Nicht alle, Mam. Nur dieser hier ... und vielleicht die anderen fünf mit der eigenartigen Kennung", antwortete Markham. „Eine experimentelle Waffe, soweit ich das verstanden habe. Sie sollten sich das ansehen."
Vashtu nickte, gab Stross das Zeichen, weiterzugehen. „Das werde ich auch tun, mit Sicherheit, Markham", knurrte sie. „Rühren Sie nur nichts an und kommen Sie zu uns. Wir sind auch bald soweit. Befinden uns im Zentralturm und sehen nach der Energie."
Puddlejumper mit einer Sekundärwaffe? Hatten die Drohnen nicht gereicht?
Nein, rief sie sich den Bericht von Markham ins Gedächtnis. Zumindest die Jäger der Devi waren selbst für die intelligenten Waffen ihres Volkes zu schnell.
Aber .... hatte die Zeit damals wirklich gereicht, um noch eine zweite Waffe zu entwickeln und in Jumper einzubauen? Oder hatte man den Versuch schon vorher unternommen und wurde nur gestoppt durch die Gewalt, mit der die Devi ihr Volk angegriffen hatten?
Vashtu wußte es nicht.
Aber allmählich, das mußte sie zugeben, wurde Vineta auch für sie interessant. Die Berichte und auch was sie selbst gesehen hatte bisher zeigten keine Spur von einer wie auch immer gearteten Gefahr hier. Die meisten Gebäude hatten die zehntausend Jahre relativ unbeschadet überstanden, und sie war sicher, selbst die anderen würden sie wieder herrichten können.
Das allerdings, rief sie sich in den Sinn, war nur die Oberfläche. Wie es auf den unteren Ebenen von Vineta aussah, konnte sie nicht sagen. Möglich, das dort der Schrecken lauerte, den sie hier vermutete. Und sie konnte nur hoffen, daß Stross und die anderen klug genug waren, diese Ebenen nicht anzurühren.
Vashtu schritt durch eine geöffnete Tür und seufzte erleichtert.
Die Energiezentrale, endlich.
„Es ist so ruhig hier", stellte Stross fest.
Vashtu nickte, trat an die Einrichtung in der Mitte des Raumes heran und musterte sie genau. „Zwei ..." murmelte sie, wandte sich dem Panel zu und hoffte, daß zumindest noch etwas Saft in den Leitungen war.
Und sie hatte recht. Mit einem leisen Surren fuhren die beiden Gestänge für die ZPMs heraus.
„Nur zwei?" fragte Stross an ihrer Seite.
Vashtu nickte. „Vineta fliegt nicht, schon vergessen?"
Das vordere ZPM war dunkel, nicht der kleinste Schimmer.
Sie trat näher und hob es vorsichtig aus seiner Halterung. „Leer", stellte sie dann seufzend fest und schüttelte den Kopf. Langsam ließ sie es wieder zurückgleiten, wollte sich dem anderen zuwenden, als sie wie erstarrt stehenblieb und dieses nur groß anstarrte. „Was ... ?"
„Was ist?" Stross leuchtete mit ihrer Taschenlampe das zweite ZPM an und holte tief Atem. „Wie kann das denn passieren?"
Vashtu schüttelte verständnislos den Kopf, trat um die Einrichtung herum und streckte vorsichtig die Hände aus.
Mit einem leisen Klirren zerbrach das Energiemodul unter ihren Händen. Der Riß, den sie wahrgenommen hatte, war also doch nicht nur ein Riß gewesen.
Vorsichtig wog sie die eine Hälfte des zerbrochenen Kristalls in ihren Händen. „Soetwas habe ich noch nie erlebt", sagte sie schließlich ratlos.
Wie hatte das passieren können? Ein ZPM zu zerbrechen erforderte sogar mehr Kraft, als sie, wenn sie sich ganz in ihre Fremdgene stürzte, aufwenden konnte. Sie hatte auch noch nie gehört, daß ein solcher Kristall jemals beschädigt worden wäre.
Vashtu legte den einen Teil des ZPMs zur Seite, beugte sich über die Energieanlage und holte vorsichtig das zweite Stück heraus - und erhielt die Antwort, mit der sie niemals gerechnet hatte.
„Es ... es sieht ..." Stross blieben die Worte im Halse stecken.
Vashtu nickte, drehte den Kristall nachdenklich in ihren Händen. „Es ist überladen worden", sagte sie und betrachtete die Verschmelzungen.
Was für eine Gewalt mußte auf dieses ZPM eingewirkt haben, daß es eine solche Reaktion zeigte? Sie kannte nichts, was ein ZPM wirklich zerstören konnte. Aber dieses war ganz offensichtlich in eine gewaltige Rückkopplung geraten, die einen Teil der Kristallstruktur schmelzen ließ und das ganze dann spaltete.
Vashtu kniff kurz die Lippen aufeinander, nickte dann, während sie auch den zweiten Teil des Energiemoduls zur Seite legte. „Ich schätze, wir wissen jetzt, wie Vineta unterging. Mit nur einem ZPM konnten sie die Stadt nicht halten." Sie blickte auf, Stross direkt in die Augen.
Die schluckte hart, nickte aber schließlich, wenn auch widerstrebend, zustimmend.
Vashtu betrachtete wieder die beiden Teile des Energiemoduls und seufzte. „Lassen Sie uns weitersuchen. Irgendwo muß das Stargate sein." Den Stuhl erwähnte sie nicht.

***

Peter fühlte, wie seine Laune immer mehr sank.
Warum wurde er einfach das Gefühl nicht los, daß seine Leaderin ihm plötzlich nicht mehr vertraute? Ständig mußte er mit Markham zusammenhängen, während sie mit dieser Stross loszog. Natürlich, die hatte geholfen, ihn und die anderen aus der Devi-Stadt zu befreien, dafür war er ihr auch dankbar. Was auch immer in dieser Nacht sonst geschehen wäre, er wäre nicht mehr lebendig da herausgekommen. Es hätte nicht nur Wallace getroffen, sondern auch ihn. Und er wollte lieber nicht ...
Dennoch aber regte es ihn allmählich auf. Er hätte die Jumper gern näher untersucht, wäre gern in ihrer Nähe gewesen und hätte wieder mit ihr zusammengearbeitet, so wie er es jetzt seit über einem halben Jahr getan hatte. Aber sie ließ ihm ja keine Chance dazu!
Markham, der an seiner Seite ging, warf ihm einen Blick zu. „Alles in Ordnung, Doc?" fragte er.
„Natürlich!" Peter kniff die Lippen aufeinander.
Er würde noch das eine oder andere Wörtchen mit Vashtu zu wechseln haben, davon war er überzeugt. Er ließ sich nicht so einfach aufs Abstellgleis schieben, auch wenn sie sich das wohl im Moment so wünschte. Spätestens wenn sie gemeinsam hier ...
„Mam, wir haben da etwas gefunden. Sollten Sie sich ansehen", meldete sich eine Stimme über Funk.
„Bin gleich da", antwortete Vashtu. In ihrer Stimme schwang etwas mit, das er nur allzu deutlich kannte. Irgendetwas nagte mal wieder an ihr, wie schon die ganze Zeit.
Peter mußte zugeben, am meisten ärgerte es ihn, daß er sie nicht hatte überreden können, hierher zu kommen. Wie auch immer Stross das angestellt hatte, ihr war es gelungen, woran er gescheitert war. Und dennoch würde er noch ein Wörtchen mit seiner Leaderin zu wechseln haben!

***

Vashtu nahm im Eilschritt die Treppen hinauf, Stross dicht hinter sich wissend. Ein Marine winkte ihr, verschwand dann wieder hinter der offenstehenden Tür.
Vashtu kam mit Schwung herein und blieb wie erstarrt stehen. Ihre Augen weiteten sich ungläubig.
„Oh mein Gott!" keuchte Stross hinter ihr.
Der Kontrollstuhl von Vineta.
Vashtu schluckte, trat vorsichtig näher heran und atmete tief ein.
Jemand hatte den Stuhl benutzt während des Angriffes. Und dieser jemand saß noch immer ...
Ein Schädel grinste sie an, die skelettierten Hände lagen noch immer auf den Gelkissen, der Kopf aber war zur Seite geneigt. Reste einer Uniform ihres Volkes umhingen den Leichnam.
Vashtu kniff die Lippen fest aufeinander und wandte sich ab.
Was auch immer hier geschehen war, es war alles andere als das gewesen, was sie von ihrem Volk kannte. Der Tote hatte ein Loch im Schädel. Er war von irgendjemandem erschossen worden, während er den Kontrollstuhl bediente.
„Major?" fragte der Marine mitfühlend.
Vashtu nickte und sah, ein tapferes, wenn auch verzerrtes Lächeln auf den Lippen, auf. „Danke", sagte sie nur. „Schaffen Sie ihn da runter." Damit wandte sie sich wieder ab, betrachtete noch einmal kurz die Wände, die im Licht der Lampen metallen glänzten, dann verließ sie den Raum, schritt mit schweren Schritten die Treppe weiter nach oben, in Richtung der Kontrollzentrale.
„Major!"
Vashtu war einen Moment lang versucht, ihre Schritte zu beschleunigen, blieb dann aber doch stehen und wartete, bis Stross zu ihr aufgeholt hatte. Die Wissenschaflterin starrte sie mit blassem Gesicht an.
„Was ist hier passiert? Ich dachte, es hätte einen Kampf mit den Devi gegeben?" fragte sie, nachdem sie einige Male durchgeatmet hatte.
Vashtu nickte. „Ob Sie es glauben oder nicht, ich würde das auch gern wissen. Ich habe nämlich keine Ahnung!" blaffte sie die andere an, drehte sich wieder um und marschierte die Treppen weiter nach oben.
„Aber ... Sie sagten doch ..." Stross holte sie wieder ein.
„Ja, ich sagte." Die Antikerin nickte. „Ich sagte, was ich wußte, Dr. Stross, ob Sie es glauben oder nicht. Aber die Berichte stimmen nicht mit den Tatsachen überein." Ihre Kiefer mahlten. Wieder einmal fühlte sie sich von ihrem eigenen Volk verraten. „Denn laut diesen Berichten dürfte hier nicht ein Gebäude mehr stehen - und doch gibt es relativ wenig Zerstörung! Laut den Berichten haben die Devi die Stadt zerstört, aber der, der da gerade saß ..."
„Ist erschossen worden", fielt Stross ihr ins Wort und nickte heftig. „Ich habe Augen im Kopf, Major! Ich habe das auch gesehen."
„Gut!" Vashtu spuckte dieses Wort aus wie einen Fluch. „Denn ich habe allmählich keine Ahnung mehr, was hier gespielt wurde. Ein ZPM zu zerstören traue ich, ehrlich gesagt, nicht einmal den Devi zu." Sie preßte kurz die Kiefer fest aufeinander, ehe sie fortfuhr: „Für mich sieht das eher so aus, als habe es hier eine Revolte gegeben, vielleicht zeitgleich mit dem Angriff der Devi. Beides zusammen hat der Stadt ihre Bewohner gekostet. Die Frage ist, warum wurde der Rat auf Atlantis belogen, was die Tatsachen anging. Eigentlich hätten die Bewohner von Vineta doch froh und glücklich sein können. Ihnen wurde alles auf einem Silbertablett gereicht, während wir auf Atlantis ..." Sie schüttelte unwillig den Kopf, drückte ihr Funkgerät. „Gut, warten Sie unten. Wir kommen gleich."
„Sie glauben, den Forschern habe es Spaß gemacht, hier eingesperrt zu sein?" Stross runzelte die Stirn. „Was wissen Sie denn überhaupt von dieser Stadt, Major?"
„Wie gesagt, ich kenne einen Teil der Berichte, die an Atlantis geschickt und zur Erde weitergeleitet wurden." Vashtu schüttelte seufzend den Kopf. „Allerdings frage ich mich, ob diese Berichte nicht von vorn bis hinten erlogen sind. Einen Angriff hat es gegeben, soviel ist klar. Aber ich glaube nicht, daß dieser so heftig ablief, wie der letzte Bericht es schilderte. Die Besatzung der Aurora muß dabei aber mitgespielt haben, denn sie wußten ..." Sie hob den Kopf und blieb wieder stehen. „Die Aurora kam nie zurück nach Atlantis!" Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah sich um.
Was auch immer hier gespielt worden war, es hatte verheerende Auswirkungen gehabt. Vineta war allerdings nicht zerstört, sondern verlassen worden. Aber wo waren die Überlebenden geblieben? Wo waren die Lantianer, die hier gelebt und gearbeitet hatten? Einzig das Oberhaupt der Stadt war von der Aurora mitgenommen worden. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, daß auch noch dieses Schiff mit in diese offensichtliche Intrige verstrickt worden war. Außerdem hätten John und McKay dann irgendetwas finden müssen.
Vashtu schüttelte unwillig den Kopf und nahm die Stufen wieder in Angriff.
Als erstes, nachdem wieder Energie hergestellt war, sollten die Transporter wieder online geschaltet werden, ging ihr auf. Man lief sich in diesem Turm ja die Füße wund!
„Die Aurora? Was ist das?" Stross folgte ihr wieder.
„Ein Schiff. In meiner Dimension ist es vor über einem Jahr von Lt. Colonel Sheppard und Dr. McKay gefunden worden. Es befand sich auf dem Weg zurück nach Atlantis, doch es verfügte nicht über einen intergalaktischen Antrieb, so brauchte es zehntausend Jahre, um überhaupt die Randgebiete von Pegasus zu erreichen, nachdem es hier gewesen war", antwortete sie über die Schulter zurück.
„Und diese Aurora war hier, als, was auch immer, geschah?" fragte Stross.
Vashtu nickte unwillig, blieb dann stehen, als sie das obere Ende der Treppe erreicht hatte. Sie wartete, bis die Wissenschaftlerin zu ihr aufgeschlossen und wieder halbwegs bei Atem war, dann öffnete sie diese letzte, verschlossene Tür mit der manuellen Steuerung.
Stross' Augen wurden groß, Vashtu sah einmal sichernd um die Ecke. Dann traten die beiden Frauen Seite an Seite in das Herz von Vineta.
„Das Stargate!" entfuhr es beiden zeitgleich.
Und da stand es, nur ein paar Schritte entfernt, eine kleine Treppe hinunter. Und dieses Sternentor war, zumindest dem ersten Anschein nach, intakt.

***

Dorn rollte mit seinem Stuhl durch den Gang, der zu den Quartieren der Erethianer führte, hielt dann stirnrunzelnd an, als ihm zwei Gestalten entgegenkamen.
„Sergeant Dorn", begrüßte Danea ihn.
Der Marine nickte und musterte den jungen Mann fragend.
Cornyr, der an der Seite seines Sohnes herankam, blieb nun ebenfalls stehen, senkte den Kopf. „Ich grüße dich", sagte er.
Ein erneutes Nicken, begleitet von einem fragenden Blick.
„Der Colonel war bei uns", begann Danea nach einer, ihm wohl peinlich lang werdenden Pause.
Dorn runzelte die Stirn. „Pendergast?"
Cornyr nickte. „Er sagte uns, Major Uruhk habe einen Platz gefunden, an dem wir wohl leben können", antwortete er. „Noch heute kommt die Expedition zurück, um uns zum Planeten hinunter zu fliegen."
Dorn sandte dem Ältesten einen skeptischen Blick, den dieser erwiderte, dann langsam nickte.
„Du hast recht, Sergeant Dorn. Der Colonel will uns lieber heute als morgen loswerden. Nun, wenn wir so wenig erwünscht sind, dann werden wir gehen."
Dorn schürzte nachdenklich die Lippen, blickte dann zu Danea hoch. „Die Kleine?"
Danea zuckte etwas hilflos mit den Schultern. „Nefrenna ist natürlich am Boden zerstört. Sie würde gern hierbleiben ... auch wegen dir."
Dorn nickte, senkte den Blick wieder und dachte nach.
Was hatte ihn auf der Prometheus noch zu erwarten? Nicht sehr viel, wenn er ehrlich war. Pendergast hatte ihm ja selbst gesagt, daß er ihn bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit zurücklassen würde. Also blieb ihm jetzt nur die Wahl zwischen den Erethianern und der Atlantis-Expedition. Und, wenn er ehrlich war, mit Wissenschaftlern hatte er in seinem Leben schon mehr als genug zu tun gehabt. Wenn seine zukünftige einzige Aufgabe darin bestehen sollte, im Rollstuhl anderen zur Last zu fallen, dann konnte er sich auch selbst entscheiden.
Er hob den Kopf wieder. „Ich komme mit!" sagte er entschlossen.
Cornyr lächelte. „Das habe ich mir gedacht, mein Freund."

ENDE

2 Kommentare:

  1. Heeeyyy :)
    Ich dachte schon, ich müsste eine Vermisstenanzeige aufgeben oder sowas in der Art :P
    Aber was haben meine Augen gestern gesehen: Ein neues Kapitel! Hab das dann heute gleich schnell gelesen ;)
    Ein wenig geschrieben habe ich tatsächlich wieder, auch wenn es mit der eigentlichen FF nicht so recht voran geht ^^ Hab ein paar kleinere Storys auch auf FF.net gepostet ;)

    aber mal was zum Kapitel :P
    Wooow so viele Pudle Jumper? cool cool! und dann auch noch ein paar richtig specialige :-O
    aber auch sonst hatte das Kapitel ja richtig viele überraschungen. Ein leeres und ein kaputtes ZPM *staun*
    und dann der Kontrollstuhl mit einem Skelett drauf...erschossen...was ist da bitteschön passiert? Du machst es ja echt verdammt spannend.
    Zu guter letzt noch das Stargate!
    Aber Peter war ja auch wieder niedlich *g* ist beleidigt, dass er die Antikerschrift nciht lesen kann und dass Vashtu mit Anne losgezogen ist und nicht mit ihm :D
    Und Colonel Pandergast wieder *grrr* Weiß noch nicht mal, ob die da wirklich überleben können, beschließt aber trotzdem schon, dass er die dorthin abschiebt. Und Dorn will sie begleiten...
    dann hoffe ich, dass Vashtu auch irgendwie vom Colonel loskommt und mit den anderen ebenfalls in Vineta bleibt. Anne ist ja eh schon Feuer und Flamme und würde vermutlich eher früher als später sich dort niederlassen und alles erforschen.
    Frag mich nur, wie Vashtu verhindern will, dass der Colonel sie jedes Mal wieder hochbeamt...*grübel*
    LG Sabrina

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  2. Ja, ich war eine laaange Weile komplett verschütt gegangen. Sorry dafür! Wollen wir hoffen, daß dieses Mal ein zählbares Ergebnis aus der ganzen Sache hervorgeht und nicht nur ein "aus Erfahrung lernt man". Wie ich im anderen Blog schrieb, ich wäre zu gern bei einigen Leuten Fliege an der Wand, WENN das ganze wirklich gedreht würde ...

    Ja, ich hab gesehen, daß du fleißig warst. Nenn mich faul, denn schreib- und lesetechnisch war ich das diese Woche wirklich. Aber ich lese die Fics auf jeden Fall und werd dann auch einen Comment dalassen, wahrscheinlich wieder in Form einer oder mehrerer Mails. Mal sehen ...

    Zur Fic:
    Die Puddlejumper bitte im Hinterkopf behalten, die tauchen immer wieder auf und sind sozusagen Vashtus Steckenpferd und ihr Ein und Alles. Zudem wirst du bald die Bekanntschaft eines weiteren, sehr an den Jumpern interessierten Herren machen, eines meiner Vineta-Originalen ;). Der Herr hat sich eine ganz besondere Aufgabe gestellt *lacht*. Aber dazu zu gegebener Zeit mehr.
    Tja, was genau passiert ist in der Stadt ... gute Frage. Ich gebs zu, ich weiß es bis heute selbst nicht. Nur, daß die Berichte und Aussagen gefaket wurden, was den Vinetern immer wieder einiges zu denken gibt. Zusammengereimt habe ich mir das eine oder andere, aber ehe ich nicht weiterschreibe und mir dann mehr Gedanken dazu mache, kann ich wirklich selbst nur vermuten.
    Oh ja, Anne ist wirklich ganz heiß darauf, a) die Stadt zu beziehen und b) Vashtu in ihr Team zu holen. Die Frage ist eher wie.
    Mh, wenn ich ein wenig spoilern darf, in absehbarer Zeit (sofern nicht wieder ein Kanadier mit wüsten Ideen dazwischenkommt) wirst du eine Premiere erleben: eine Peter-Babbis-Story aus seiner Sicht erzählt. Ich denke, dann wirst du ihn besser verstehen. Vergiß McKay, jetzt kommt Peter Babbis! *lacht*
    Dorn geht mit auf den Planeten, ebenso wie die Wissenschaftler. Die einzigen, die auf der Prometheus bleiben, sind ein paar Techniker und das Militär. Ob aber alle über diese Lösung glücklich sind ...
    Was das Hochbeamen angeht, laß dich überraschen. Es gibt ein Schlupfloch, wie Pendergast nicht an Vashtu herankommt. Der Trick ist eher, ihm zu erklären, WARUM er sie nicht beamen kann.

    Vielen lieben Dank für deine Treue *spontanes Knuddeln*! Ich gelobe Besserung, auf jeden Fall.

    Bis denne
    Ramona

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