Reihe: SG-V (SG-27)
Genre: action, drama scifi
Rating: PG
Author's Note: Da mich bis heute die SGA-Episode Common Ground fasziniert lag es nahe, mal auszutesten, wie wohl meine werte Heldin in einer ähnlichen Situation handeln würde. Wie würde Kolya auf sie reagieren? Was würde John Sheppard sagen, wenn er sich plötzlich auf der anderen Seite der Kamera, nämlich am Bildschirm, wiederfindet?
Damit auch diese Fic nicht wieder allein auf meine Fahnen geschrieben wird: Arielen hat mir damals einige Szenen-Ideen gegeben. Lob bitte an ihre Adresse - wie immer.
Widmung: Wenn auch verstorben, so möchte ich diese Geschichte posthum Kat (Jane Sheppard) widmen. Für die beste Freundin, die ich je hatte!
Ein Jahr zuvor:
Acastus Kolya senkte kurz das Fernrohr und lächelte. „Sieh an, Colonel, sieh an", murmelte er sehr zufrieden mit sich und dem Rest der Welt. Dann hob er das kleine Messingrohr wieder ans Auge und beobachtete die beiden Gestalten.
Ein hochgewachsener, schlanker Mann mit wirrem dunklem Haar hatte sich über eine, fast einen Kopf kleinere Frau mit schulterlangem, schwarzem Haar gebeugt und wisperte ihr offensichtlich etwas ins Ohr. Die Fremde begann zu lachen, wobei in ihren Augen ein gewisser Schalk aufblitzte.
„Wissen wir, wer sie ist?" fragte der ehemalige Anführer einer Spezialeinheit der Genii.
„Alles was wir wissen ist, daß sie die Kleidung der Atlanter trägt und mit ihnen gekommen ist", antwortete der mausgesichtige Mann neben ihm. „Sie sollen hier Verhandlungen über ein Handelsabkommen führen, aber das scheint ihn nicht sehr zu interessieren."
Kolya nickte, beobachtete das Paar weiter durch sein Fernrohr. „Colonel Sheppard wird angreifbar", sagte er. „Er hätte sich diese Gefühlsduselei sparen können. Aber offensichtlich ... Behaltet sie weiter im Auge. Sobald die beiden einmal getrennt sind, schlagen wir zu."
Mausgesicht starrte den hochgewachsenen Mann mit dem pockennarbigen Gesicht groß an. „Was wollen Sie tun?"
Kolya lächelte wieder. „Sheppard zerstören, das will ich."
***
Vashtu ließ sich auf dem Rand des Brunnens nieder, senkte eine Hand in das kühle, kristallklare Wasser. „Es tut gut, einmal ein bißchen Frieden genießen zu dürfen", sagte sie.
John Sheppard ließ sich neben ihr nieder, holte einen Energieriegel aus seiner Überlebensweste und öffnete die Verpackung. „Es ist schön, hier zu sein. In der Sonne und ohne eine ... Du weißt, was ich meine."
Die Antikerin nickte, strich sich das Haar hinters Ohr und sah ihn von der Seite an. „Es tut mir leid, daß ich dir nicht eher gesagt habe, daß ich zur Erde gehen werde."
Johns Gesicht verdüsterte sich. „Bitte verdirb uns diesen Tag nicht, Vashtu. Laß ihn uns einfach genießen. Er wird schon viel zu früh wieder ernst." Er seufzte.
„Führst du nicht gern Verhandlungen?" In ihrem Gesicht leuchtete es auf. „Wenn du möchtest, könnte ich das übernehmen."
„Bloß nicht!" John kaute auf seinem Riegel, sah sie nun ebenfalls an. Vorsichtig hob er seine Hand und strich ihr eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht. Als seine Fingerspitzen dabei ihre Haut berührten, war es, als fühle er einen elektrischen Schlag. Unsicher lächelte er.
Vashtu schloß die Augen, reckte das Gesicht der Sonne entgegen.
Es war kaum zu glauben, daß sie wirklich erst vor wenigen Tagen gegen eine Wraith-Königin gekämpft - und gewonnen - hatte. All die Schrammen und Blessuren waren verschwunden. Nur die gebrochenen Rippen behinderten sie noch ein wenig, doch auch diese Verletzung konnte er erst auf den zweiten Blick wahrnehmen.
„Ich hätte dich wirklich gern in meinem Team gehabt", sagte er leise.
Vashtu nickte stumm, hielt die Augen geschlossen und das Gesicht noch immer der Sonne zugewandt.
„Ich hätte dir auch ein eigenes Team gegeben, wenn du geblieben wärst."
„Das wäre nicht gut gegangen, John." Jetzt senkte sie den Kopf wieder, sah ihn offen an. „Dr. Weir hat recht. Zwei wie uns kann Atlantis nicht vertragen."
„Unsinn!"
Sie lächelte sehnsüchtig, richtete den Blick wieder nach vorn. „Ich glaube, Dr. McKay und Teyla kommen zurück."
John erhob und streckte sich. Vashtu glitt katzengleich vom Brunnenrand hinunter.
„Xanyandar möchte so schnell wie möglich mit Ihnen sprechen, Colonel Sheppard", meldete die Athosianerin. Ihr Blick fiel auf Vashtu und ein Lächeln glitt über ihr Gesicht. „Aber ich fürchte, diese Einladung gilt nur für Sie und mich."
John warf der Antikerin einen Blick zu. „Dann ... Sieh dich hier um, Vashtu. Vielleicht gefällt dir ja etwas."
Sie nickte lächelnd. „Viel Glück."
***
Vashtu wanderte gedankenversunken den Basar entlang, blieb hier und dort stehen, um sich eine Auslage genauer anzusehen. Doch tatsächlich dachte sie wieder einmal über das nach, was zwischen John und ihr war.
Sie wußte noch immer nicht wirklich, ob es vielleicht doch noch Nachwirkungen ihrer Pheromone waren, die ihn so sehr aus seinem Alltag rissen, oder ob er ihre Gefühle teilte. Die wichtigen Worte waren nicht gefallen, und wenn sie es verhindern konnte, würden sie auch nicht fallen. Viel zu sehr würde sie dann ihren Weggang von Atlantis bedauern, viel zu sehr würde sie sich nach ihm sehnen.
John Sheppard, dieser Mann, der so deutlich Begabungen zeigte, über die auch ihr Volk geboten hatte. Sicher, er war noch immer nicht geübt in allem, aber vielleicht würde er mit der Zeit mehr lernen.
Vashtu lächelte, als sie an das dachte, was er ihr vor kurzem ins Ohr geflüstert hatte. Für einen zufälligen Beobachter mochte es ausgesehen haben, als lausche sie Zärtlichkeiten. Tatsächlich aber hatten sie beide einen kleinen Plan ausgeheckt. Vielleicht, in seinem Fall, um ihre Abwesenheit so kurz wie möglich zu gestalten. Für sie jedoch ... Nun, sie würde jede Chance ergreifen, Dr. Rodney McKay ein wenig auflaufen zu lassen.
John war eingefallen, daß der Hauptrechner von Atlantis auf ihre Daten reagierte. Seit sie durch die Aktivierung eines zehntausend Jahre alten Programms von Janus' Plan erfahren hatte, hatte sie den Menschen von der Erde jede einzelne Datei des Rechners zugänglich gemacht. Doch jetzt näherte sich ihre Zeit in der alten Heimat ihrem Ende. John hatte vorgeschlagen, sie solle doch den Steuerkristall, der ihr uneingeschränkte Macht über die Stadt verlieh, entfernen und mitnehmen. Und sie konnte ihm nur zustimmen.
Dr. McKay würde nicht sehr begeistert sein, wenn er plötzlich Daten gesperrt fand, die er vorher noch hatte einsehen können. Eine Manipulation war nicht einmal nötig, so tief, wie er sich jetzt schon in das vormals verschlossene Wissen eingegraben hatte.
Vashtu würde den Kristall mit zur Erde nehmen und auf Nachricht warten. Und sie war sich sehr sicher, bald würde sie etwas erfahren. Vielleicht sogar doch die erlösende Antwort.
Langsam ging sie weiter die Straße hinunter, blieb dann an einem Stand mit bunt eingefärbten Stoffen stehen und betrachtete die Auslage.
Einige sehr schöne Farben waren dabei. Sie war zwar nicht sonderlich begabt in Dingen wie dem Anfertigen von Kleidung, aber genießen durfte sie schließlich auch so. Und ihre Gedanken schweifen lassen.
Da hörte sie einen kleinen Tumult in der Nähe ausbrechen. Stirnrunzelnd blieb sie stehen und reckte den Hals. Dabei fiel ihr auf, daß sie McKay irgendwo vergessen hatte - oder vielleicht auch er sie. Wer konnte das schon sagen?
Sie konnte nichts sehen, runzelte die Stirn und trat vorsichtig näher an das Geschehen heran. Da traf sie ein Schlag an den Hinterkopf und ließ sie, einen Moment lang benommen, nach vorn taumeln.
Ohne zu überlegen riß sie die Beretta aus dem Holster und hob die Waffe zu dem vermeintlichen Angreifer hin, doch da war niemand mehr.
Vorsichtig entspannte sie sich und richtete sich wieder zu ihrer vollen Größe auf. Noch immer mißtrauisch sah sie sich um.
Der Tumult war offenbar abgeflaut, was auch immer es gewesen sein mochte. Sie beschloß, auf die Suche nach Dr. McKay zu gehen. Auch wenn sie den Wissenschaftler nicht sonderlich mochte, mußte sie zugeben, er war an für sich klüger als manch ein anderer. Und sie wollte nicht riskieren, daß die Gruppe ohne sie loszog, auch wenn sie sicher war, John allein würde schon dafür sorgen, daß das nicht geschah.
Noch immer ein wenig mißtrauisch trat sie den Rückweg zum Brunnen an. Irgendwo würde sie McKay schon finden.
***
Kolya verbarg sich in der Menge und beobachtete die Fremde sehr genau. Er hatte geglaubt, seine Leute hätten leichtes Spiel mit ihr. Doch ihre Reflexe und ihre Widerstandskraft waren erstaunlich. Sie hatte den harten Schlag weggesteckt als habe man ihr eine leichte Backpfeife gegeben.
Etwas an dieser Frau stimmte nicht ...
***
Eine Stunde später saß Vashtu wieder am Brunnenrand und verspeiste mit wenig Genuß einen der Energieriegel, die sie in ihrer Überlebensweste gefunden hatte. Lieber hätte sie eine der Früchte probiert, die ein Händler auf dem Markt anbot, aber ihr war kein passender Handel eingefallen.
McKay hatte sie nicht aufgespürt, und im Moment auch keine Lust mehr dazu. Zumindest hatte er sich bei ihr über Funk gemeldet und mitgeteilt, daß er zum Jumper zurückgekehrt wäre, um dort irgendetwas zu tun. John und Teyla waren noch immer mit den Verhandlungen beschäftigt, und der einzige Grund für sie, zum Puddlejumper zurückzukehren, wäre der gewesen, daß sie hätte fliegen dürfen. Doch das hatte der Colonel ihr strikt untersagt.
Ein Schatten verdunkelte ihre Sicht. „Guten Tag", sagte eine fremde Stimme.
Vashtu blinzelte, konnte aber nicht mehr als die Umrisse eines großgewachsenen Mannes erkennen, der schräg vor ihr stand. „Hallo." Sie lächelte blinzelnd.
„Sie gehören zu den Atlantern?"
Sie zuckte mit den Schultern. „Sozusagen, ja. Wollen Sie Verhandlungen über irgendetwas führen? Ich bin leider nicht dazu autorisiert. Tut mir leid."
Der Mann schüttelte leicht den Kopf. „Wo ist Ihre Heimatwelt? Kommen Sie von der Erde?"
Vashtu runzelte die Stirn. „Der Erde? Nein, ich komme nicht von der Erde. Warum?"
„Von wo dann?"
Dieses Gespräch war merkwürdig und trug ein paar Züge, die ihr nur allzu gut in Erinnerung waren. Sie erhob sich vom Brunnenrand, um dem strahlenden Licht der Sonne zu entkommen. Der Fremde bewegte sich ein kleines Stück zur Seite, gerade genug, daß die Sonne sie wieder blendete, versuchte sie in sein Gesicht zu sehen.
„Ich weiß nicht, was Sie das angeht", antwortete sie schließlich. All ihre Sinne waren plötzlich sehr gespannt, und ihre Hand berührte leicht die Beretta. Dabei stand sie so, daß der Fremde dies nicht sehen konnte, da ihr Körper Hand und Waffe verdeckte.
„Ich will Sie nur warnen. Sie haben sich da mit jemandem eingelassen, der nicht sonderlich angesehen ist bei vielen."
Jetzt war sie doch verblüfft. „Den Lt. Colonel?"
Der Fremde nickte knapp. „Sie sollten sich von ihm fernhalten, sonst könnte es auch Ihnen schlecht ergehen."
Sie ahnte die Bewegung mehr, als daß sie sie wirklich sehen konnte. Und sie reagierte in der Millisekunde, in der ihr Hirn diese Information noch verarbeitete. Sie riß die Beretta aus dem Halfter und entsicherte sie. Mit einer fließenden Bewegung legte sie auf den Fremden an und sah, wie auch er eine Waffe auf sie richtete.
„Ich würde sagen, wir haben ein Patt", bemerkte sie gelassen. Ihre Augen wurden hart und kalt wie Eis.
„Sie sind gut, wer auch immer Sie sind", meinte der Fremde. „Aber sind Sie gut genug?"
Verstehend riß sie die Augen auf, konzentrierte sich dann aber wieder mit einem kühlen Lächeln. „So dumm bin ich nicht! Pfeifen Sie Ihre Männer zurück."
Der Fremde trat endlich aus der Sonne, noch immer seine eigenartige Waffe in der Hand. Vashtu folgte ihm mit langsamen Schritten.
Der Lärm des Basars war verstummt, eine tödliche Stille hatte sich über die Stadt gesenkt. Vashtu nahm die anderen, die Waffen auf sie gerichtet hatten, aus den Augenwinkeln wahr. Doch sie war sich verdammt sicher, daß diese sahen, daß sie auf deren Anführer zielte, und daß niemand auf sie schießen würde, solange sie ihn bedrohte.
„Wer sind Sie?" zischte sie.
Der Fremde mit dem pockennarbigen Gesicht lächelte. Seine Augen waren kühl und berechnend auf sie gerichtet. „Acastus Kolya von den Genii. Sehr erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen."
Vashtu nickte. „Stehenbleiben, Acastus Kolya von den Genii. Sie werden nicht aus der Schußlinie ihrer Männer entkommen, solange ich es nicht bin."
Er tat, was sie gesagt hatte, neigte den Kopf ein wenig. „Sie sollten es sich wirklich überlegen, wer immer Sie sind", sagte er. „Meine Feindschaft ist nicht angenehm, glauben Sie mir."
„Ich gehe nicht davon aus, daß Sie die meine suchen, Kolya." Sie visierte noch immer sein Herz an. Auf diese Entfernung würde sie auf alle Fälle treffen, ein Blinder hätte getroffen.
„Nun, da Sie wissen, wer ich bin, wäre es nur fair, mir zu sagen, wer Sie sind und woher Sie kommen."
„Vashtu Uruhk, und ich komme aus Atlantis. Leider kann ich nicht behaupten, daß ich erfreut bin, Ihre Bekanntschaft zu machen", sagte sie endlich.
Kolya sah sie plötzlich sehr aufmerksam an. „Aus Atlantis? Sie sind eine Lantianerin?"
Sie antwortete nicht.
Der Genii hob den Kopf. „So ist das also. Irgendwie sind die Menschen von der Erde über Sie gestolpert und haben Sie wieder zurückgeholt. Eine echte Ahnin."
Noch immer schwieg sie.
Irgendetwas ging hinter ihr vor, irgendetwas ... Sie hatte nur noch nicht wirklich herausfinden können, was es war. Da waren nur ihre Sinne, geschärft durch die fremden Gene, die sie warnen wollten. Doch mit dieser Warnung konnte sie im Moment nichts anfangen.
„Dann sollten Sie sich erst recht überlegen, auf welcher Seite Sie stehen wollen, Vashtu Uruhk." Unvermittelt hob Kolya seine Arme und sicherte seine Waffe wieder. „Die jetzigen Bewohner der Stadt der Ahnen sind nicht überall gut angesehen. Sich der falschen Seite anzuschließen, könnte sehr schwere Folgen haben."
In diesem Moment hörte sie hinter sich Johns Stimme etwas rufen. Sie konnte nicht verstehen was, denn plötzlich drückten die Schützen um sie her ab, versuchten sie zu durchlöchern. Johns Tonfall änderte sich.
Vashtu fühlte die Treffer, auch die Streifschüsse, die sich in ihren Körper und ihre Glieder bohrten. Sie duckte sich, um den Kugeln zu entkommen, die ihren Kopf hätten zerstören können und gab einen einzelnen Schuß auf Kolya ab.
Die Wraith-Zellen in ihr arbeiteten auf Hochtouren, heilten die Einschüsse fast ebensoschnell, wie sie ihr zugefügt wurden. Trotzdem wurde sie kräftig durchgeschüttelt und ließ sich zur Seite fallen, in den Brunnen hinein. Das Wasser schlug über ihr zusammen und spritzte auf den Vorplatz. Es färbte sich rasend schnell rosa.
Sie ließ sich ein Stück weit in die Dunkelheit absinken, den Kopf in den Nacken gelegt.
Was sollte das? Warum hatte dieser Genii sie angegriffen? Sie hatte keinen Streit mit ihm, sie wollte auch keinen.
Sie war wütend und hoffte irgendwie, daß sie ihn getroffen hatte. Doch sie meinte, sie hätte den Schuß verrissen, da sie selbst gerade zuviele Kugeln trafen. Sie hätte mit dieser Hinterhältigkeit rechnen müssen!
Das dumpfe Donnern der Schüsse über ihr verklang, und ihr wurde allmählich die Luft knapp. Den Kopf in den Nacken gelegt starrte sie in das helle Rund hinauf, in dem sich der Sonnenhimmel spiegelte.
Ihre Lungen verlangten nach Luft, und daran konnte keines ihrer fremden Gene etwas ändern. Vorsichtig näherte sie sich der Wasseroberfläche, als sie einen Schatten dort auftauchen sah. Einen Moment wollte sie sich wieder hinuntersinken lassen, bis sie Johns strubbeligen Haarschopf erkannte und doch auftauchte. Tief Atem holend trat sie Wasser.
„Du lebst!"
Sie packte die Mauer und machte sich daran, aus dem Brunnen zu klettern. „Ja, ich lebe. Dieser Kerl sollte seinen Leuten beibringen, wie man schießt." Mit Schwung hievte sie sich aus dem Brunnen. Dann aber versagten ihre Kräfte und sie sank zusammen.
„Bist du verletzt?" John beugte sich besorgt über sie.
Vashtu zog die Beine an und stützte ihren Kopf auf die Knie. „Nicht wirklich. Nur die Rippen tun mir wieder weh."
„Wie ein Wraith", hörte sie Teylas Stimme flüstern und runzelte die Stirn.
„Ich habe Wraith-Gene, Teyla. Natürlich heilen die mich!"
„Das hier ist kein sicherer Ort mehr für dich", sagte John leise. „Ich bringe dich zum Jumper zurück."
„Wer ist dieser Kolya, John? Warum wollte er mich töten, nachdem er erfahren hat, was ich bin?" Sie blickte nun doch wieder auf und sah ihm in die Augen.
Sein Gesicht wurde plötzlich hart. „Kolya? Dann ..." Er verstummte.
„Du hast seinen Namen gerufen, du hast ihn auch gesehen!"
John kniff die Lippen aufeinander.
„Dein persönlicher Feind macht sich an mich heran?" Vashtu lachte bitter. „John, dir dürfte klar sein, daß ich es nicht sonderlich schätze, von Kugeln durchlöchert zu werden. Das nehme ich persönlich!"
Er sah sie nur an.
***
Acastus Kolya glaubte seinen Augen kaum, als er die Ahnin sah, wie sie aus dem Brunnen kletterte.
Das konnte nicht sein! Er hatte mit eigenen Augen gesehen, wie sie von den Kugeln seiner Männer durchsiebt wurde. Sie konnte nicht mehr leben!
Und doch saß sie jetzt auf dem Boden vor dem Brunnen, tropfnaß und wieder mit diesem kalten Gesicht.
„Kommandant?" Mausgesicht trat auf einen fast unsichtbaren Wink von ihm heran.
„Sie lebt noch." Kolya verzog das Gesicht und tastete nach der Schußwunde in seiner Seite. Sie hatte bereits aufgehört zu bluten.
„Sie lebt noch? Das ist unmöglich!"
Kolya starrte die Antikerin noch immer an. Haß brannte sich in seinen Geist hinein.
Wenn sie es so wollte, sollte sie es bekommen. Nicht hier und nicht heute, das war klar, aber irgendwann ...
„Wir ziehen uns zurück", entschied er endlich. „Aber eine Sache wäre da noch: Ich will, daß jemand die Kugeln einsammelt, die sie getroffen haben. Irgendwo muß Blut von ihr sein. Sie wurde mehrmals getroffen. Sorgen Sie dafür, daß ich eine Probe erhalte."
Steif erhob er sich und sah seinen mausgesichtigen Spion an. „Sie kennen die Adresse, unter der Sie mich finden können. Schicken Sie mir die Kugeln und das Blut so schnell wie möglich."
„Ja, Kommandant."
Kolya starrte wieder zum Fenster hinaus, während sein Spion den Raum verließ.
Vashtu Uruhk also, und sie war eine Ahnin. Eine Ahnin, die sich den Atlantern angeschlossen hatte. Nun, er würde dafür sorgen, daß die Menschen von der Erde nicht viel Spaß mit ihr haben würden, vor allem einer nicht.
Kolya ballte die Hände zu Fäusten, als wolle er die beiden Gestalten dort unten am Brunnen mit ihnen zerquetschen.
„Das ist nicht unser letztes Treffen, Colonel Sheppard, Ahnin Vashtu Uruhk."
TBC ...
Hey =)
AntwortenLöschenoh wie schön, vashtu trifft auf kolya ^^
war klar, das der wieder alles tut um john zu schaden.
aber sein gesicht hätte ich zu gern gesehen, als vashtu nach dem "leichten schlag" einfach weitergeht als wär nichts gewesen.
aber als sie dann auch noc qietsch lebendig aus dem brunnen steigt :D
alle achtung, ihre wraith gene haben ganz schön was drauf.
na da kann man sich ja schon auf das nächste treffen zwischen vashtu und klya freuen.
aber auch die szene zwischen john und vashtu als die beiden bei dem brunnen saßen fand ich voll schön =)
zu schade das sie dann im anschluss atlantis verlässt und zur erde geht.
LG Sabrina
Ja, Vashtu und Kolya prallen aufeinander. Ach, was wäre Atlantis ohne diesen Erzfeind gewesen? Ehrlich, es gibt wenige Szenen/Folgen, die ich nicht mag. Kolyas Sterbeszene rangiert selbst nach dem Staffel-5-Debakel bei mir noch ganz weit oben ...
AntwortenLöschenVashtus Wraith-Zellen arbeiten so schnell, wie ihr Körper es ihr erlaubt. Wurde, glaube ich, bisher nur kurz angesprochen: Je mehr Vashtu ißt, desto besser und schneller arbeiten die Wraithzellen - was jetzt nicht bedeutet, sie wäre gegen Übergewicht immun. Zuviel Futter ist auch für sie nicht gut *zwinker*.
Was die Brunnen-Szene betrifft ... sagen wir, da wird sich in dieser Story noch was tun *flöt*.
Dank dir für dein Comment!
Bis denne
Ramona