Reihe: SG-V (SG-27)
Genre: action, humor, scifi
Rating: PG
Als Sergeant George Dorn die Turnhalle betrat, blieb er erst einmal einen Moment stirnrunzelnd stehen, ehe er sich zu dem jüngeren Mann auf eine Bank setzte, die beiden Kämpfenden auf der Matte dabei nicht aus den Augen lassend.
Der Jaffa Teal'c umrundete die kleinere Antikerin mit ausdruckslosem Gesicht. Vashtu Uruhk ließ ihn nicht einen Moment aus den Augen. Gegen den muskulösen großen Mann sah sie klein und zierlich aus. So, als hätte sie nicht die geringste Chance.
„Wie steht's, Sir?" murmelte Dorn, beugte sich nach vorn, die Ellenbogen auf die Oberschenkel stützend.
„Für mein Team oder Ihres, Serge?" Lt. Colonel Cameron Mitchell saß entspannt zurückgelehnt an der Wand und beobachtete den scheinbar ungleichen Kampf. „Teal'c hat bisher einen Angriff gewagt, dem Vashtu Uruhk ausweichen konnte. Seitdem umlauern die beiden sich. Wenn Sie mich fragen, ist ihre Team-Leaderin schon so gut wie besiegt."
Dorn lächelte leise in sich hinein, beobachtete weiter die beiden Kämpfenden.
Der große Jaffa wagte gerade wieder einen Angriff. Die Antikerin machte sich schmal und wich auf diese Weise seinem Kampfstab aus, ehe sie den ihren mit seinem kreuzte. Beide Waffen verkeilten sich kurz ineinander, ehe die Kontrahenten sich wieder trennten und erneut begannen, sich zu umrunden.
Dorn nickte annerkennend. Er verstand sehr gut, was die Antikerin da gerade getan hatte, doch das würde er dem höherrangigem Offizier nicht unbedingt auf die Nase binden.
„Teal'c will sie wohl nicht verletzen, was?" Mitchell beugte sich jetzt ebenfalls vor und schubste den Marine mit der Schulter an. „Ist zwar unfair Ihnen gegenüber, aber wie wäre es mit einer Wette?"
Dorn runzelte die Stirn. Ein amüsierter Zug trat um seinen Mund. „Eine Wette, Sir?"
„Ja, genau das meinte ich."
Dorn nickte nachdenklich. „Und um was soll es gehen?"
„Nun, wie wäre es mit einer Runde in unserem Stammlokal?"
Dorn nickte nachdenklich und zog die Wangen ein. Dabei ließ er die beiden Kämpfenden nicht aus den Augen. Doch auf der Matte tat sich noch nichts. Noch immer umrundeten die Kontrahenten sich.
„Na, wie sieht's aus?" Wieder stieß der Colonel ihn kameradschaftlich an.
„Meine Leaderin gewinnt." Dorn richtete sich auf und hielt dem Jüngeren seine Rechte hin. „Abgemacht!"
Mitchell grinste breit und schlug ein. „Klasse, so einfach bin ich schon lange nicht mehr an ein Freibier gekommen."
„Warten Sir es ab, Sir." Dorn drehte sich wieder um, gerade als die Antikerin ihren Angriff startete.
Vashtu sprang vor, duckte sich und täuschte mit dem Stab einen Angriff auf Teal'cs Beine vor. Im letzten Moment aber zog sie ihren Stab hoch und ließ ihn dem Jaffa gegen die Schulter krachen. Aus der Hocke hochkommend wirbelte sie spielerisch herum, senkte den Stab, um mit beiden Händen zupacken zu können. Auf der einen Seite blockte sie seine Waffe ab, während sich das andere in seine Rippen bohrte. Ihre eigene Hebelwirkung nutzend, beugte sie sich in ihre Waffe hinein und zwang ihren Gegner aus dem Gleichgewicht, wirbelte ihren Stab in die Vertikale und traf die andere Schulter, während sie mit der, inzwischen wieder freien Hand nach seinem Stab griff. Teal'c wurde plötzlich herumgeschleudert und fiel schwer auf ein Knie. Sofort war Vashtu hinter ihm und drückte ihre Waffe gegen seine Kehle.
Mitchell starrte ungläubig auf das, was sich da vor seinen Augen abspielte, Dorn lehnte sich entspannt mit einem zufriedenen Grinsen zurück und nickte.
Wenn er auch nicht unbedingt die Entscheidungen seiner Leaderin befürworten konnte, aber auf ihre Kampfkunst konnte er sich verlassen. Irgendwie brachte sie es selbst in einer ausweglosen Situation fertig, eine Lösung zu finden und sich und ihr Team zu retten. Dorn wagte sich gar nicht vorzustellen, was sie wohl vor zehntausend Jahren alles angestellt hatte, als sie für ihr Volk gegen die Wraith kämpfte.
Die beiden ungleichen Kontrahenten erhoben sich und verbeugten sich rituell voreinander.
„Ein sehr guter Kampf, Vashtu Uruhk", sagte der Jaffa mit seiner tiefen Stimme. „Wir sollten das so bald wie möglich wiederholen."
„Du bist der erste, der als Gegner wirklich würdig ist in dieser Zeit", antwortete die Antikerin. „Ich würde weitere Trainingsstunden wirklich begrüßen, Teal'c."
„Ich bin gern bereit dazu, Vashtu Uruhk. Nach den Wettkämpfen."
Sie lächelte. „Stimmt. Und ich bedanke mich noch einmal für die Einladung. Sofern nichts anderes ansteht, bin ich gern die Kampfrichterin für die Jaffa." Sie klopfte ihm auf den Arm, sammelte ihre Sachen ein und verschwand hinter der Tür der Umkleidekabine.
„Was war das denn?" Mitchell erhob sich und trat dem Jaffa entgegen, der der Antikerin mit einem gefälligen Nicken nachsah. „Hey, ich hatte auf dich gesetzt!"
Teal'c drehte sich zu seinem Leader um und hob eine Braue. „Gegen jemanden wie sie zu bestehen, erfordert eine Menge Geschick und Glück. Sie besitzt das Herz und die Seele einer Hak'tyl. Hätte ich nicht einen Fehler begangen und sie ihre Fremdzellen nicht eingesetzt, vielleicht hätte ich diesen Trainingskampf gewonnen. Wir beide sind gleichwertig, Colonel Mitchell."
Dorn saß noch immer auf der Bank und grinste vor sich hin.
„Das sah für mich aber anders aus." Der hochgewachsene Air-Force-Offizier kreuzte die Arme vor der Brust und musterte die Tür zur Umkleidekabine.
Dorn erhob sich seufzend wieder und schlenderte Richtung Ausgang. Dabei wagte er den Umweg und trat dicht an Mitchell heran. „Eine Runde, wie ausgemacht."
***
Eine Stunde später betrat Vashtu das Büro von General Landry. Überrascht blieb sie in der Tür stehen, als sie Colonel Mitchell auf dem zweiten Stuhl vor dessen Schreibtisch sitzen sah. Der Offizier drehte sich zu ihr um, sein Gesicht wurde nachdenklich.
Hatte sie Mitchell nicht vor einer halben Stunde noch in der Kantine mit Collins, dem Leader von SG-15, zusammensitzen sehen? Sie meinte, sich zu erinnern, daß die beiden vertraulich die Köpfe zusammengesteckt und getuschelt hatten, als sie sich ihren Tee und ein Sandwich holte.
„Miss Uruhk, kommen Sie bitte herein." Landrys Stimme klang freundlich.
Vashtu runzelte die Stirn, schloß aber die Tür hinter sich. Mißtrauisch musterte sie den Colonel.
„Setzen Sie sich."
Immer noch Mitchell im Auge behaltend setzte sie sich auf den Stuhl, lehnte sich zurück und kreuzte die Arme vor der Brust. Die Beine streckte sie aus, um es ein wenig bequemer zu haben. Dafür allerdings erntete sie gleich einen undefinierbaren Blick von Landry. Augenblicklich setzte sie sich auf.
Der General nickte, blätterte in seinen Unterlagen. „Dann ist also alles geklärt, Miss Uruhk. Es stehen nur noch einige abschließende Tests aus, aber gerade das dürfte für Sie kein Problem darstellen."
Vashtu nickte.
Sie hatte mit sich gerungen, sich dann aber doch für das Angebot, das Landry ihr im Namen der Vereinigten Staaten gemacht hatte, entschieden. Es war der einfachste und beste Weg nach Atlantis, wenn auch nur jeweils für einige Tage. Außerdem hoffte sie, nicht mehr ständig den Kontrollstuhl auf Antarktica vor Augen haben zu müssen, sobald die Sprache auf die Ori kam.
„Darf ich fragen, wie die Tests bisher gelaufen sind?" erkundigte sie sich.
Landry blickte kurz auf. „Für Sie bisher sehr gut, wie nicht anders zu erwarten war. Einige kleinere Schwächen, vor allem in Astrophysik, aber dennoch ein erstaunliches Allgemeinwissen." Er schloß die neue Akte und sah hoch. „Waren alle Antiker so gebildet wie Sie?"
„Mehr oder weniger, Sir." Sie zog eine Grimasse.
„Das ist ja jetzt gut und schön." Mitchell beugte sich vor, aus den Augenwinkeln die Antikerin musternd. „Aber was hat das zu bedeuten, Sir? Warum haben Sie mich holen lassen?"
„Es geht um einige abschließende Übungen, Colonel." Landry richtete sich in seinem Sessel wieder auf und behielt jetzt beide im Auge. „Miss Uruhk wird wohl demnächst in unsere Streitkräften aufgenommen, Colonel. Wir testen noch einmal Ihr Können, um sie genauer beurteilen zu können."
Ein verwirrter Blick traf die Antikerin. „Sie werden was?"
Vashtu kniff die Lippen aufeinander.
„Das Angebot lautete auf den Rang eines Majors, Colonel", fuhr Landry in aller Ruhe fort. „Eines Majors der Air Force."
Wieder traf sie ein irritierter Blick, dieses Mal aber schon deutlich düsterer.
„Und aus diesem Grund habe ich Sie kommen lassen. Colonel, Miss Uruhk. Sie werden ein Manöver durchführen. In kontrollierter Situation unter Beobachtung durch den Generalstab. Miss Uruhk, Sie haben außerdem die Aufgabe, die Beobachter auf den Planeten einzufliegen, damit diese sich auch einen Eindruck über Ihren Umgang mit den Puddlejumpern machen können."
Vashtu nickte. „Ja, Sir."
„Angekommen auf der Delta-Basis steigen Sie in eine F-302 um. Aufgabe des Manövers: Simulation eines Luft- und Bodenkampfes hinter den feindlichen Linien unter gefechtsnahen Bedingungen. Colonel, Sie werden Miss Uruhk jagen und versuchen, sie unschädlich zu machen."
Wieder ein düsterer Blick. „Soll das ein Witz sein? Haben Sie denn überhaupt schon in einer 3-0-2 gesessen?"
Vashtu sah Mitchell kurz verächtlich an, ehe sie sich wieder an Landry wandte. „Ich könnte auch mit dem Jumper ..."
Der General schüttelte resulut den Kopf. „Ihre zukünftige Aufgabe mit den Jumpern ist die eines Transporteurs, Miss Uruhk, und keine Gefechte. Wir sind nicht in der Pegasus-Galaxie."
Vashtu verzog wieder das Gesicht. „Ja, Sir."
„Also haben Sie eine 3-0-2 noch nicht geflogen. Wird ja reizend!" Mitchell ließ sich wieder zurücksinken und kreuzte demonstrativ die Arme vor der Brust, während er genervt den Kopf schüttelte.
„Ich habe eine F-302 durchaus bereits geflogen, Lt. Colonel. Nur sind diese Fluggeräte, bei aller Beweglichkeit, ein wenig träge in der Steuerung", entgegnete sie. „Bis jetzt war ich es gewohnt, unter Gefechtsbedingungen Puddlejumper zu fliegen. Ich gebe gern zu, eine F-302 ist wesentlich wendiger, doch sie erfordert auch eine wesentlich höhere Anstrengung für den Piloten." Vashtu stockte, drehte sich wieder Landry zu. „Wer ist mein Copilot?"
„Sie fliegen allein. Wir simulieren einen Ausfall Ihres Copiloten. Können Sie damit leben?"
Sie nickte.
Sie wußte, worum es wirklich ging und warum Landry ihr kein Team zugestand. Noch immer war da ihr letzter Fremdwelteinsatz, der wie ein dicker roter Fleck über ihrem Leben lag. Ihr Aggressionspotenzial hatte sich gesteigert und sie Dinge tun lassen, von denen sie normalerweise die Finger ließ. Was jetzt kam, hatte sich schon die letzten Wochen angekündigt. Sie mußte beweisen, daß sie sich wieder im Griff hatte.
„Beginn des Manövers: Morgen um Dreizehnhundert", sagte Landry abschließend und klappte die Akte zu.
Vashtu riß die Augen auf. „Aber ..." Sofort schloß sie den Mund wieder und verfluchte sich im Stillen.
Die Wettkämpfe der Jaffa würden heute abend beginnen. Die Wettkämpfe, bei denen sie die Kampfrichterin sein sollte.
Landry sah sie forschend an, und sie spürte auch Mitchells Blick auf sich.
Diese Wettkämpfe waren ihr Privatvergnügen. Und wenn alles gut lief, würden sie sich in regelmäßigen Abständen wiederholen. Das Angebot der Erde dagegen würde sehr wahrscheinlich einmalig sein. Wenn sie diese Chance ausließ, würde sie sich nicht wiederholen.
Vashtu schluckte die Enttäuschung hinunter. Sie hatte sich wirklich darauf gefreut, mit Teal'c zusammen die Spiele zu eröffnen und dann ... Aber ihr eigenes Leben ging vor, ihre eigene Zukunft.
Auf einen weiteren fragenden Blick des Generals hin schüttelte sie nur stumm den Kopf.
„Gut, dann würde ich vorschlagen, Sie bereiten alles vor." Landry sah Mitchell auffordernd an.
Der erhob sich, nicht ohne einen letzten Blick auf die Antikerin, und ging. Vashtu dagegen blieb sitzen. Sie zögerte, dann aber gab sie sich einen Ruck.
Sie mußte danach fragen, so unangenehm es ihr auch war. Sie würde ihr Team nicht im Stich lassen, nicht einen ihrer Männer! Und da konnte er noch so sehr selbst an der Misere schuld sein, in der SG-27 jetzt steckte.
„Sir", fragte sie, nachdem der Colonel den Raum verlassen hatte, „ich weiß, es kommt vielleicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt, aber gibt es Fortschritte in der anderen Sache?"
Landry sah sie sinnend an, neigte dann leicht den Kopf von einer auf die andere Seite. „Dr. Dimitrinov hat herausgefunden, warum Sie so heftig auf das künstlich zugeführte ATA-Gen reagieren. Wenn Sie das als Fortschritt bezeichnen wollen?"
Vashtu beugte sich vor. „Und was ist der Grund dafür, daß ich Babbis' Gedanken lesen kann?"
„Sie scheinen auf einer Wellenlänge zu liegen. Darum können Sie seine Gedanken hören." Landry schmunzelte. „Wie es aussieht, werden die Alphawellen des Gehirns verändert, nachdem das Gen künstlich verabreicht wurde. Sie haben das Pech, daß Ihre Wellen im gleichen Bereich liegen wie die der Gentherapierten. Und darum können Sie deren Gedanken lesen."
Vashtu riß die Augen auf. „Aber ... dann müßten sie sich doch auch untereinander hören können!"
„Sie vergessen, daß unser Gehirn ... Nun, bei uns sind viele Bereiche stillgelegt, die bei Ihnen aktiviert sind. Sie haben ohnehin offensichtlich eine gewisse Begabung für Telepathie, Miss Uruhk. Vielleicht durch die Wraith-Zellen in Ihrem Inneren, vielleicht auch von Natur aus. Immerhin werden viele der erhaltenen Geräte Ihres Volkes mittels gewisser gedanklicher Befehle gesteuert. Bei Menschen, die sich der ATA-Therapie unterziehen, ist das anders. Ihr Gehirn bleibt auf dem gleichen Standard wie zuvor, soweit zumindest Dr. Dimitrinov."
Sie nagte nachdenklich an ihrer Unterlippe. „Dann muß ich also eigentlich nur versuchen, meine Gehirnwellen irgendwie in eine andere Frequenz einzuschwingen ..." Und wie?
„Oder Sie müssen Gentherapierten in Zukunft aus dem Weg gehen."
Sie schüttelte sofort den Kopf. „Ich will Babbis in meinem Team behalten. Ich werde wohl ein bißchen zaubern müssen, wenn ich wiederkomme." Sie seufzte.
„Tun sie mir nur einen Gefallen und lassen Sie die Jungs ganz, Miss Uruhk. Sie wissen, das wird auch ein Test Ihrer Selbstbeherrschung."
Sie nickte nachdenklich.
***
Vashtu saß auf dem Pilotensitz des Puddlejumpers, ging zur Sicherheit noch einmal die Untersysteme des AI-fähigen Rechners durch, als Mitchell das Cockpit betrat und sich aufmerksam umsah.
„So sieht er also aus, wenn er aktiviert ist, wie?"
Die Antikerin überflog die letzten Statusmeldungen, ließ die Anzeige dann verlöschen und drehte sich um. „Ja, so sieht er aus, wenn er aktiviert und bereit zum Start ist", antwortete sie.
Mitchell sah sich interessiert um, ließ sich dann auf dem Sitz des Copiloten nieder und musterte sie genau. „Wie wollen Sie es haben? Ich wäre für die sanfte Tour."
Die Antikerin stutzte, schüttelte dann den Kopf und kontrollierte sorgfältig die verschiedenen Hebel und Knöpfe vor sich.
„Lehnen Sie sich einfach entspannt zurück und melden Treffer. Dann haben wir es hinter uns", fuhr Mitchell fort.
„Und was soll das werden?" Sanft strich sie über die Lenkung, um diese zu kontrollieren.
„Ein Puddlejumper ist nicht mit einer 3-0-2 zu vergleichen, Miss Uruhk."
Sie hob eine Braue, sah jetzt doch auf und musterte ihren Nachbarn. „Wir sollen ein Manöver durchführen, Lt. Colonel, keine Farce. Strengen Sie sich und Ihre Männer an, dann tue ich das auch."
Mitchell schürzte die Lippen und lehnte sich zurück. „Berichtigen Sie mich, aber sagten Sie zu Landry nicht etwas wie, Sie wollten einen Puddlejumper in dieses Manöver fliegen?"
„Hätte ich auch gern getan. Einfach, damit der Stab auch darüber einen Bericht verfaßt. Aber ich soll in eine F-302. Dann werde ich eben die fliegen."
„Und sagten Sie nicht, es sei anstrengend, einen Jäger zu fliegen?" fuhr Mitchell fort.
Vashtu kniff kurz die Lippen aufeinander, drehte sich ganz zu ihm um. „Ein Jumper fliegt auch mittels der Gedanken seines Piloten, Lt. Colonel. Waffensysteme, Zieleinrichtung, Tarnmodus. All das und noch ein bißchen mehr steuere ich mit meinem Gehirn. Eine F-302 hat diese Einrichtungen nicht, ich muß alles selbst machen, mit meinen Händen. Das empfinde ich als langsam und anstrengend", erklärte sie.
Mitchell nickte nachdenklich. „Also sind Jäger in Ihren Augen lahme Enten, weil Sie sie nicht 'denken' können."
„Sozusagen. Aber ich bin durchaus in der Lage, eine F-302 zu fliegen, wenn Sie das meinen. Bisher ist mir, ehrlich gesagt, noch nichts untergekommen, was ich nicht habe fliegen können, Lt. Colonel. Geben Sie mir ein wie auch immer geartetes Fluggerät, und ich bringe Sie hin, wohin Sie wollen."
„Tatsächlich ..." Sinnend sah er sie an, nickte wieder.
„Ja, tatsächlich." Sie wandte sich wieder ihrer Diagnose zu.
„Sie meinen also allen Ernstes, diese fliegende Tonne könne gegen einen hochmodernen Hybrid-Jäger bestehen?" Mitchell schüttelte den Kopf.
Vashtu stutzte. „Wie bitte?" Augenblicklich verengten sich ihre Augen zu schmalen Schlitzen, als sie herumwirbelte.
Mitchell lehnte sich zurück und klopfte mit den Fingern einen Takt auf dem inaktiven Arbeitsfeld vor sich. „Sie haben mich schon verstanden. Ein Puddlejumper gegen eine F-302. Das ist lächerlich! Ich würde Sie eher vom Himmel holen, als Ihnen lieb ist."
Vashtu kniff die Lippen aufeinander. „Eine ... Tonne?" knirschte sie.
Mitchell nickte. „Diese Dinger sehen doch aus wie fliegende Mülltonnen. Wenn man dagegen das schnittige Design einer 3-0-2 bedenkt ..."
„Eure nachgemachten Goa'uld-Todesgleiter, meinen Sie wohl!" Vashtu schnaubte ungehalten. „Die noch dazu nur eine begrenzte Kapazität verfügen und ... Ach, gab es da nicht in der ersten Baureihe diesen Hinweis darauf, daß sie über Sprungtechnik verfügen sollten?"
„Der Hyperantrieb ist noch nicht ganz funktionsbereit", gab Mitchell, jetzt deutlich angesäuert, zu. „Aber das hat nichts damit zu tun. Wenn etwas eine lahme Ente ist, dann doch wohl eher dieser Puddlejumper."
Vashtu lachte bitter auf. „Noch nicht ganz funktionsbereit!" äffte sie die Stimme des Colonels nach. „Es hat seinen Grund, warum Klein-Fluggeräte nicht über Hyperraumtechnologie verfügen, selbst als mein Volk noch lebte. Der Energieverbrauch ist zu hoch." Wieder blinzelte sie, richtete sich dann auf. „Und was die lahme Ente angeht ... ich schätze, mit einem Puddlejumper kann ich mindestens ebenso schnell fliegen wie Sie eine F-302."
Ein amüsiertes Grinsen zuckte um seine Mundwinkel. „Diese Mülltonne soll so schnell sein wie eine 3-0-2?"
„Schneller!" herrschte Vashtu ihn wütend an.
Mitchell richtete sich wieder auf und beugte sich vor. „Sie wollen also mit dieser Mülltonne sogar noch schneller sein als ich in einer 3-0-2? Vergessen Sie es!"
„Man ist in einer F-302 viel zu abgelenkt, um ihre Ressourcen wirklich nutzen zu können, Lt. Colonel", entgegnete Vashtu gereizt.
„Sie sollen ja auch nicht auf dem Rechner Solitaire spielen, sondern sich aufs Fliegen konzentrieren!" Nun blitzte auch Wut in Mitchells blauen Augen auf. „Ich sehe schon, wie es laufen wird. Binnen einiger Minuten habe ich Sie vom Himmel gefegt, Miss Uruhk!"
„Das hätten Sie wohl gern, Lt. Colonel Mitchell! Eher fege ich Sie vom Himmel - ach was, ich radiere Sie aus! Und wenn nicht oben, dann unten!"
In Mitchells Augen leuchtete es auf. „Dann denken Sie also, Sie können gegen mich und meinen Männern in unbekanntem Terrain bestehen?"
Sie nickte. „Sie sollten die Berichte von Lt. Colonel Sheppard lesen, Sir. Ich habe das bereits bewiesen. Und das ohne Projektilwaffen, wie sie sie mir jetzt zugestanden werden."
„Da waren Sie aber auf vertrautem Gelände."
Überrascht sah sie Mitchell an, sagte aber nichts.
„Jetzt führen wir eine Übung unter Gefechtsbedingungen durch, Miss Uruhk. Die Frage ist, wie gut sind Sie wirklich?" Mitchell grinste. „Sie treten da nicht gegen einen verkappten Hubschrauberpiloten und einen Haufen unerfahrenere Marines an, sondern gegen erfahrene Männer, die alle Nah- und Einzelkämpferqualitäten besitzen und bereits eine Anzahl gefährlicher Einsätze überlebt haben."
„Wir werden ja sehen, wer die bessere ist." Ein kühles Lächeln glitt über ihr Gesicht.
Mitchell sah sie immer noch an, dann richtete er sich mit einem Ruck auf und hielt ihr seine Rechte hin. „Gut, dann wetten wir."
Sie stutzte wieder. „Wetten? Um was?"
„Ganz einfach." Mitchell nickte. „Wenn ich Sie außer Gefecht setzen kann während der Übung, schulden Sie mir ein Essen. Wir gehen irgendwann nett aus, Sie im Kleinen Schwarzen, und plaudern und lernen uns näher kennen."
„Kleines Schwarzes?" Was sollte das denn nun wieder bedeuten?
Mitchell nickte. „Ja, Kleines Schwarzes."
Vashtu schüttelte den Kopf und drehte sich wieder zur Konsole um.
„Was sagen Sie?"
Ihr kam ein Gedanke. Ein spitzbübisches Lächeln glitt kurz über ihre Lippen, als sie sich aufrichtete, und wurde zu einem Glitzern in ihren Augen. „Okay, Lt. Colonel", sagte sie und schlug ein. „Und wenn ich gewinne, erscheinen Sie zu diesem Dinner im Kleinen Schwarzen."
***
Pünktlich am nächsten Tag erschien General Landry mit den Gästen, die sie fliegen sollte. Die Antikerin lächelte, als sie unter den doch recht bierernsten Gesichtern der anderen hochrangigen Offiziere General Jack O'Neill erkannte. Als Schlußlicht betrat auch noch ein Zivilist mit zurückweichendem Haaransatz den Lagerraum.
„Meine Herren, das ist die Antikerin Vashtu Uruhk", stellte General Landry sie vor und blieb neben ihr stehen.
Vashtu verbeugte sich freundlich. „Willkommen, Sirs."
Landry reichte ihr ein Klemmbrett. „Ihr Flugplan, Miss Uruhk."
Sie nickte, schlug kurz die erste Seite auf und überflog den Inhalt. Dann wurden ihre Augen groß und sie sah wieder hoch, direkt in ein verschwörerisches Zwinkern von O'Neill. Sie lächelte wieder und deutete ein Nicken an.
Colonel Mitchell joggte nun auch noch in den Lagerraum, blieb stocksteif stehen und salutierte vor den höherrangigen Militärs. Doch der einzige, der wirklich Notiz davon zu nehmen schien, war wiederum O'Neill, der dem Jüngeren den Gruß abnahm.
„Nun wäre vielleicht ein guter Zeitpunkt, sich miteinander bekannt zu machen. Miss Uruhk, das sind General Taylor -" Ein schmallippiger, sehr groß gewachsener Mann nickte ihr zu „-, General Baxter -" Ein freundliches Lächeln, zumindest der Versuch, auf einem Bulldoggengesicht „-, Admiral Reaves -" Der Mann, der einzige in einer weißen Uniform musterte sie aufmerksam „- General Walker -" Er war der älteste in der Runde. Auf seiner Uniform blitzten eine Menge Abzeichen und Orden. „-, General O'Neill kennen Sie ja -" Wieder ein verschmitztes Lächeln und kurzes Nicken. „- und, für das IOA, Mr. Woolsey." Der Zivilist mit dem verkniffen wirkenden Gesicht und dem, weit nach oben gewichenen Haaransatz, musterte sie forschend, nickte ihr dann zu. Doch sie hatte wirklich das Gefühl, dieses Nicken galt eher ihm selbst.
„Nun, meine Herren", wandte Landry sich an den Generalstab, „wenn Sie noch Fragen an Miss Uruhk haben sollten, wäre jetzt vielleicht der beste Moment dafür. Sobald Sie auf der Delta-Basis eingetroffen sind, wird unsere Anwärterin sich bereit machen, damit das Manöver so schnell wie möglich beginnen kann."
Der Admiral trat vor. „Man sagte uns, Sie verfügten über keinerlei militärische Ausbildung. Dennoch scheinen General O'Neill und General Landry davon überzeugt zu sein, es sei besser, Ihnen einen militärischen Status zuzubilligen. Wie kommt das?"
Vashtu holte tief Atem, schwang die Arme auf ihren Rücken und umklammerte den Flugplan. „Nun, Sir, Admiral, zu meiner Zeit, das heißt, als mein Volk noch lebte, stand Atlantis unter Belagerung. Ich versuchte immer wieder, diese Belagerung zu brechen. Dabei habe ich mir dann wohl auch das eine oder andere angeeignet."
„Sie waren also noch nie Mitglied irgendeiner Armee?" ließ sich jetzt das Bulldoggengesicht vernehmen.
Vashtu biß sich auf die Lippen. „Ich ... Nicht richtig, Sir, General, Sir", antwortete sie, sah wie O'Neill stutzte.
„Was heißt, nicht richtig?" Wieder Bulldoggengesicht.
„Für einige wenige Einsätze wurde ich dem Militär unterstellt, im Auftrag des regierenden Rates von Atlantis, Sir."
„Und Ihr Status?" fragte jetzt O'Neill.
Sie schüttelte den Kopf. „Das kann ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen, Sir. Ich mußte Befehle von dem jeweiligen Einsatzleiter entgegennehmen. Aber meist lief es darauf hinaus, daß ich jemanden aus einem Wraith-Schiff holen sollte und ohnehin auf mich allein gestellt war. Man ging davon aus, daß die Fremdzellen in mir ein Nähren verhinderten."
O'Neill zog die Brauen zusammen. Ein Schauder schien ihn zu überlaufen allein bei der Vorstellung, einem Wraith gegenüberzustehen.
„Tun sie das?" Taylor.
„Das weiß ich nicht, Sir. Bisher ist es mir immer gelungen, einem solchen Versuch auszuweichen." Wieder kniff sie die Lippen zusammen. „Allerdings wissen wir jetzt, daß die Wraith auch durchaus nicht vor Kannibalismus zurückschrecken. Gut möglich, daß ich für sie ... unbekömmlich bin. Aber es ist ebenso gut möglich, daß sie mich als Leckerbissen betrachen würden."
„Ihre Fremdzellen ... Was genau hat es damit auf sich und wie wirkt es sich auf Sie aus, Miss Uruhk?" erkundigte sich wieder der Admiral.
Vashtu verzog das Gesicht und nickte. „Die Gentherapie besteht aus drei Komponenten, Sirs. Eine Lösung für gewisse ... Probleme zu finden war nicht einfach, aber schließlich ist es doch gelungen. Meine eigenen Genome wurden mit der des Iratus-Käfers, eines entfernten Verwandten der Wraith, verbunden. Diese Verbindung ist notwendig für den nächsten Schritt, nämlich das Zuführen der Wraith-Zellen. Alle drei Komponenten verbinden sich auf meiner Zellulärebene und geben mir damit gewisse Möglichkeiten. Ich bin schneller und ausdauernder als ein normaler Mensch, wenn auch vielleicht nicht sehr viel schneller. Ich kann meine Körperkräfte bewußt steigern, verfüge über ein recht großes Heilungspotenzial, solange ich genügend Nahrung zu mir nehme. Zum Teil habe ich sogar Einfluß auf mein Erscheinungsbild. Nicht zu unterschätzen ist die Möglichkeit, die mir die Wraith-Zellen bieten, in Form einer sehr ausgeprägten Langlebigkeit. Wraith-Gene verkürzen sich mit der Zeit nicht, wie es menschliche Gene tun. Sie haben keinen zusätzlichen Anhang. Auf diese Weise altere ich sehr langsam, wenn überhaupt. In den zehntausend Jahren, die ich auf Atlantis ausharrte, bin ich vielleicht vom Aussehen her um fünf bis zehn Jahre gealtert."
„Sie haben Einfluß auf Ihr Erscheinungsbild?" Es war das erste Mal, daß Woolsey sprach.
Vashtu konzentrierte sich und schloß die Augen. Als sie sie wieder öffnete und aufblickte, waren ihre Pupillen riesengroß, tintenschwarz und vertikal geschlitzt. Die Männer gingen auf Abstand, abgesehen von O'Neill, der verschmitzt grinste.
Vashtu blinzelte, richtete sich wieder auf. „Mit diesem kleinen Trick ist es mir bisher gelungen, einige Mitglieder der Lucian Alliance soweit einzuschüchtern, daß sie mich als Verbündete betrachten", erklärte sie.
„Dies und Ihr Geschick, sich auf sie einzustellen, Miss Uruhk. Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel", mischte General Landry sich nun ein. „Miss Uruhk hat tatsächlich eine erstaunliche Fähigkeit bei Fremdwelteinsätzen gezeigt. Als Team-Leaderin hat sie sich ebenfalls hervorragend bewährt."
„Nachdem einer dieser Einsätze fast in einer Katastrophe endete, meinen Sie", entgegnete Baxter. Mißtrauisch sah er die Antikerin an.
„Zu Anfang gab es gewisse Mißverständnisse", räumte Landry ein. „Doch diese haben sich inzwischen aufgeklärt. Miss Uruhk zeigt also, daß sie auch fähig ist, sich anzupassen. Sie will mit uns zusammenarbeiten."
„Darum wurde ihr ja wohl auch dieses Angebot unterbreitet", erklärte der Admiral, musterte sie stirnrunzelnd. „Miss Uruhk, verzeihen Sie, aber ... Nun, sie sehen nicht sehr gefährlich aus in meinen Augen. Es fällt mir schwer, Sie mit dem in Verbindung zu bringen, was ich über Sie gelesen habe."
„Ich sehe das als Vorteil an, Sir", erklärte Vashtu. „Üblicherweise werde ich unterschätzt, bis es dann zu spät ist, Sir." Ihr Blick fiel auf Mitchell, der sich diese ganze Fragestunde bisher amüsiert angehört hatte.
„Nun", O'Neill ergriff jetzt das Wort, „warum wir hier zusammengekommen sind, ist teils etwas anderes. Miss Uruhk verfügt über eine gewisse Begabung für das Fliegen, das sie uns auch gleich unter Beweis stellen wird, meine Herren." Wieder ein Grinsen.
Sie nickte, umklammerte den Flugplan nun noch fester.
„Darf ich fragen, wann Sie das erste Mal selbst geflogen sind?" O'Neill lächelte wieder.
Sie runzelte die Stirn und sah ihn fragend an.
„Lassen Sie diese Jahrtausende einfach weg, okay?"
Sie nickte. „Das war ... in meinem zwölften Lebensjahr, Sir. Das erste Mal geflogen bin ich noch als Kind, und ich war fasziniert. Der Status meiner Familie ermöglichte es mir, daß ich mir nach und nach das Wissen um den Umgang mit den Puddlejumpern aneignen konnte. Später flog ich auch andere Maschinen, meist von mir erbeutete Wraith-Darts, Sir."
„Und seit Sie auf der Erde sind?" Wieder Baxter. Interssiert kreuzte er die Arme vor der Brust und neigte den Kopf.
Vashtu hob die Brauen. „Nun", setzte sie an, „man gab mir die Möglichkeit, mit verschiedenen Maschinen zu fliegen, Sir. Helicopter, verschiedene Jäger und Bomber, Sportmaschinen, die F-302 und einen kleinen Goa'uld-Frachter."
„Sie hat in einem Tarnkappenbomber unglaubliche Stunts aufgeführt." O'Neill lächelte stolz. „Geben Sie dieser Dame etwas, von dem Sie meinen, es könne fliegen, und sie wird es fliegen. Miss Uruhk, diese Begabung an Ihnen steht sicher nicht zur Diskussion."
Ein kritischer Blick von Mitchell traf sie, ließ das Lächeln auf ihrem Gesicht fast zu einem Grinsen werden. „Danke, Sir." Sie neigte den Kopf.
„Dann sollten Sie jetzt aufbrechen", schlug Landry vor. „Miss Uruhk, viel Glück." Er reichte ihr die Hand und beugte sich zu ihr hinunter. „Und denken Sie daran, lassen Sie die anderen möglichst unbeschädigt", flüsterte er ihr ins Ohr.
Vashtu nickte. „Ja, Sir." Sie drehte sich um und machte eine einladende Geste. „Wenn Sie bitte einsteigen wollen, meine Herren. Machen Sie es sich bequem, wir fliegen in wenigen Minuten."
Mitchell ging mit einem scheelen Blick an ihr vorbei und wartete, bis die anderen einstiegen, ehe er sich wieder in die Kanzel trollte.
Vashtu verzog unwillig das Gesicht, zeichnete den Flugplan ab und reichte ihn Landry. Der nickte ihr noch einmal aufmunternd zu. „Sie schaffen das, da bin ich mir sicher."
„Danke, Sir."
Mit Schwung nahm sie die Rampe hoch und schloß die Heckluke, während sie bereits auf dem Weg ins Cockpit war. Mitchell hatte es sich wieder auf dem Sitz des Copiloten bequem gemacht und beobachtete sie mißtrauisch, als sie sich niederließ und die Maschinen startete.
„Was für Stunts haben Sie denn in einem Staelth-Fighter hingelegt?" fragte der Colonel schließlich.
„Ich hatte ein Maschinenproblem", antwortete sie ausweichend, ließ die Routinen hochfahren. „Konnte das aber gut überspielen."
„Und das heißt?"
Sie warf ihm einen Blick zu. „Das heißt, ich wäre fast abgeschmiert mit dem Ding. Fünf Meter über dem Boden konnte ich die Maschinen endlich wieder starten."
Unruhe kam in das Cockpit, als General O'Neill sich hineinschob, im Schlepptau Mr. Woolsey. „Wenn Sie nichts dagegen haben, Vashtu", sagte er.
Sie schüttelte den Kopf. „Kein Problem, Sir." Sie öffnete die Funkverbindung. „Alle Systeme auf go", meldete sie.
O'Neill setzte sich hinter sie und blickte aus dem riesigen Frontfenster.
„Jumper 1, Sie haben freien Flug", meldete sich die Kommandozentrale.
Ein breites Grinsen huschte über Vashtus Gesicht. „Können Sie das bitte wiederholen? Nur die Bezeichnung."
„Sie haben grünes Licht, Jumper 1", antwortete der Techniker etwas irritiert. „Gibt es ein Problem mit der Funkverbindung?"
Vashtu ließ den Gleiter vom Boden abheben und sacht zur Luke schweben. „Nein, Sir", antwortete sie mit einem breiten Grinsen. „Das war eher ein Insiderwitz. Kein Problem."
Die Luke öffnete sich, vorsichtig ließ sie den Jumper hinunterschweben. Im Torraum war nicht allzu viel Platz. Sie mußte verteufelt aufpassen, nicht schon jetzt in das Feld des Autopiloten zu gelangen.
„Jumper 1, übernehmen Sie die Einwahl. DHD hat Kontrolle."
Wieder dieses breite, sehr zufriedene Grinsen auf ihrem Gesicht. „Ja, Walter." Sie wählte die Symbole an und blickte wieder nach draußen. Das schwache, bläuliche Leuchten des Wurmlochs konnte sie an der Wand hinter dem Tor sehen.
„Iris öffnen", befahl sie.
O'Neill beugte sich weiter vor, beobachtete sie über ihre Schulter hinweg.
Der Metallschild des Stargates wurde eingefahren, statt dessen erhob sich jetzt die freie Fläche des Wurmlochs vor ihnen.
„Startfreigabe. Jumper 1, viel Glück."
Sie nickte verschmitzt. „Ich liebe diese Bezeichnung!" entfuhr es ihr. Kurz und sanft gab sie ein wenig Geschwindigkeit, überließ sich dann dem Autopiloten.
Der Jumper verschwand im Wurmloch, tauchte auf der anderen Seite auf einem freien Feld wieder auf.
Vashtu zog den Gleiter hoch und genoß einfach nur den Flug und die anerkennenden Blicke, die O'Neill ihr über ihre Schulter sandte.
TBC ...
hey =)
AntwortenLöschentze tze...also wirklich cam, sei mal etwas freundlicher zu vashtu und trau ihr auch mal was zu :P
also eine wette hat er ja schon mal verloren...wie cam wohl im kleinen schwarzen aussieht? :D
was macht denn einer von der navy bei dem test wenn vashtu doch in die air force eintreten will? naja soll er sich das spektakel mal anschaun, wird bestimmt spannend wenn die da ihr manöver fliegen =) =)
also o'neill ist ja schon davon überzeugt, das vashtu die aufgabe ohne probleme lösen wird. und woolsey ist auch dabei...war ja klar :P aber lieber er, als irgendjemand anderes vom ioa, denn den find ich mittlerweile sogar recht sympathisch. find der hat sich im laufe der serie ziemlich gewandelt.
so dann bin ich ja mal gespannt wer die wette gewinnt ;)
LG Sabrina
ach ja hab ich schon wieder fast vergessen. sag mal hast du deinen account bei FF.de gelöscht? deine storys sind irgendwie nicht mehr aufzufinden.
Zuerst deine Frage: Ja, FF.de habe ich leider verlassen (müssen), nachdem ein Admin mir nahegelegt hat zu gehen, um das "freundschaftliche Klima" nicht weiter zu stören. Bin umgezogen nach ff.net, bzw. gerade im Aufbau bei myff.de.
AntwortenLöschenSo, dann jetzt zum Comment:
Cam und Vashtu mögen sich nicht sonderlich, das wird sich noch weiter durchziehen. Vashtu fühlt sich von Mitchell immer auf den Arm genommen, und Cam seinerseits ... naja, wirst du im zweiten Teil lesen können, was er über sie denkt (im groben: ganz niedlich, aber unfähig). Ich hatte das seinerzeit als kleinen Running Gag geplant. Vashtu muß ja auch nicht jeden mögen ...
Die Navy ist dabei (wie die Bodenstreitkräfte übrigens auch), weil das Gesuch via Pentagon abgesegnet werden muß. Rein theoretisch könnte man Vashtu ja auch der Navy als Marine-Fliegerin zuteilen, hauptsache, sie kommt in die Streitkräfte.
Woolsey ist mir hier, zugegeben, leicht mißglückt in der Story - also etwas ooc. Aber schön, daß er dir sympatisch ist. Ich gestehe: ich hab ST: Voyager seinerzeit nur solange durchgehalten, weil ich Picardo einfach mag. Als er dann bei Stargate auftauchte quietschte ich erst mal los, daß sein Woolsey schließlich sogar Atlantis übernehmen konnte fand ich von vorn herein super. Und die Entwicklung, die der Woolsey-Charakter genommen hat war wirklich gut.
Dank dir für dein Comment!
Bis denne
Ramona