„Dorn, Rückzug zum Gate und Einwahl zur Erde!" befahl sie. „Könnte heiß werden. Uns ist ein Mutterschiff direkt auf den Fersen."
„Mam, ein Problem", antwortete der Marine.
Vashtu stieß Theorim vor sich her und verlangsamte ein wenig ihre Schritte. „Problem, Dorn? Was für ein Problem?"
„Wie es aussieht, ist der Steuerkristall für das DHD weg, Mam", meldete Dorn. „Wallace wollte schon einwählen, aber es klappt nicht."
Das war so ziemlich der längste Satz, den sie je von dem alternden Marine gehört hatte. Und das bereitete ihr mehr Sorgen als sie vermutet hätte.
Unvermittelt blieb sie stehen und zwang auch den Warlord zum Halten. Babbis lief noch ein paar Schritte, dann drehte er sich um.
„Sie laufen zum Gate, Peter", befahl sie, wandte sich dann Theorim zu: „Und du, du schmieriger kleiner ... Du wirst mir jetzt sofort verraten, wo der Steuerkristall ist." Eiskalt legte sie auf den Mann der Lucian Alliance an.
Der starrte sie entgeistert an, schrumpfte dann wieder in sich zusammen. „Bestimmt hat Rodirhc ihn", flüsterte er heiser.
„Rohdirhc also, soso ..."
***
„Dieser Dorn ... das ist nicht ganz zufällig Ihr Vater, oder?" Tom aß jetzt weiter.
Vashtu stutzte. „Dorn? Nein, er ist nicht mein Vater." Sie grinste. „Ich bin seine Vorgesetzte. Er ist ein netter Kerl."
Tom sah wieder auf. „Wenn er Sie besuchen kommt, wenn sie krank sind, Sie sogar zu einem Baseballspiel einlädt, dann müssen Sie aber eine gute Vorgesetzte sein, Vashtu."
Sie runzelte die Stirn. „Ich verlasse mich gern auf meine Leute. Und sie verlassen sich wohl auch auf mich ..."
***
„SG-27, Sie haben grünes Licht."
Vashtu stand vor dem Wurmloch und starrte es an. Ihr Herz klopfte hart gegen ihre Rippen.
Was erwartete sie auf der anderen Seite dieses Tores? Wo würde sie sich wiederfinden? Würde wieder ... ?
„Alles in Ordnung, Mam?" fragte Dorn an ihrer Seite.
Sie dachte an die Gespräche mit Dr. Heightmeyer, die sie auf Atlantis des öfteren auf der Krankenstation besucht hatte. Wenn sie weiter für das SGC arbeiten wollte, so hatte die Psychologin ihr gesagt, müßte sie sich ihren Ängsten stellen und sie auf diese Weise bekämpfen.
Das klang einfach, sehr einfach. Aber jetzt das erste Mal vor dem geöffneten Gate zu stehen und nicht zu wissen, ob sie auf der anderen Seite nicht wieder eine Falle erwartete ... Zweifel nagten an ihr.
Sie hatte es John versprochen! Sie würde weitermachen, so wie auch er weitergemacht hatte.
„Alles in Ordnung, Serge." Sie richtete sich stocksteif auf und atmete tief ein. „SG-27, wir rücken ab!"
Dann trat sie durch das Wurmloch.
***
„Klingt logisch." Tom wischte sich den Mund mit der Serviette ab und richtete sich wieder auf. „Sie scheinen eine gute Vorgesetzte zu sein, Vashtu, eine verdammt gute sogar."
Sie lächelte schüchtern. „Danke. Ich versuche es zumindest."
Tom sah sie weiter interessiert an. „Was ist wohl für ein Leben, das Sie führen? Das frage ich mich die ganze Zeit."
„Kein sehr aufregendes, denke ich", antwortete sie.
***
„Dorn, Sie und Wallace bleiben in der Nähe des Tores", befahl sie dem Marine. „Sorgen Sie für eine rasche Heimkehr."
Der Marine nickte. Doch anders als sonst schien ein wenig Sorge in seinem Blick zu liegen.
„Und was wollen Sie tun?" wandte Babbis sich an sie.
Vashtu verzog das Gesicht, als sie wieder ungebremst die Gedanken des Wissenschaftlers empfangen konnte. „Sie kommen mit mir. Wir beide statten dem guten alten Theorim einen Besuch ab. Los!" Sie schlich sich durch die Büsche, mit ihrer P-90 den Weg sichernd.
Babbis kroch hinter ihr her, so tief gebeugt, wie es nur ging. Seine Gedanken schrien sie weiter an.
Bis zu Theorims Hauptquartier war es nicht sonderlich weit. Sie brauchten nicht mehr als ein paar Minuten, ehe sie dort eintrafen.
Vashtu gab dem Wissenschaftler Zeichen. Der zögerte, und seine Gedanken verrieten ihr, daß er sehr genau nachdenken mußte, dann nickte er aber und nahm neben ihr Aufstellung, immer noch geduckt.
Gemeinsam sprangen sie auf und rannten los, hechteten in eine neue Deckung. Vashtu zog ihren Lebenszeichendetektor hervor und betrachtete ihn. Zwölf Männer, bedeutete sie Babbis schließlich und nickte ihm die Richtung.
Er nickte wieder, Entrüstung in seinen Gedanken.
Vashtu biß die Zähne fest aufeinander, um nicht laut loszubrüllen.
Warum hatte Carson ihm nur die Gentherapie verabreicht? Soweit sie wußte, hatte niemand ihm eine derartige Anweisung gegeben. Im Stillen beschloß sie, den Arzt bei ihrem nächsten Treffen zu fragen - und ihm auch von ihrem Problem mit dem künstlichen Gen zu berichten.
Neben der Eingangstür nahmen sie Aufstellung. Vashtu konzentrierte sich, gab ihrem Begleiter wieder Zeichen. Babbis nickte und richtete seine Automatik auf die Tür. Vashtu löste sich von der Wand, mühte sich kurz mit ihren Fremdzellen ab, bis diese endlich beschlossen, ihren Dienst doch aufzunehmen, und trat mit aller Wucht gegen die Tür. Diese barst nach innen.
Sofort setzten Babbis und sie nach. Ohne genau zu sehen, was vor ihr war, drückte ihr Finger bereits den Abzug der P-90 durch. Sie schwang den kurzen Lauf, sprang vor und schlüpfte in das Langhaus. Babbis folgte ihr dicht auf.
Seine Gedanken wisperten, daß es ihm unheimlich war, wie sie sich verhielt. Und sie mußte ihm recht geben. Doch sie konnte die Aggression nicht aufhalten, sie brach sich einfach Bahn. Keine Gefangenen!
Sie schoß sich den Weg frei, um zu Theorims Wohnstatt zu kommen. Und dabei spürte sie, wie ihre Wut sich immer mehr steigerte.
***
„Nicht besonders aufregend also ..." Tom nickte, stützte sein Kinn wieder auf beide Hände. „Und wie ist das mit dem Arm passiert? Ein Arbeitsunfall wird es doch wohl nicht gewesen sein, oder?"
Vashtu lächelte schwach. „Doch, war es."
***
„Rückzug!"
Sie raste ihrem Team entgegen, warf Wallace den Kristall zu, dann wirbelte sie herum und sah das pyramidenförmige Raumschiff direkt auf sich zukommen.
Rodirhc hatte also immer noch nicht aufgegeben. Sie konnte es kaum glauben!
„Ihr Arm, Mam", ließ Dorn sich vernehmen.
„Keine Zeit. Geben Sie Ihren Code durch, Serge." Sie trat wieder vor und hob ihre Waffe. Sie wußte wahrscheinlich mindestens ebensogut wie Dorn, wie sinnlos es war, auf ein Goa'uld-Mutterschiff zu schießen, dennoch versuchte sie es. Und dabei trat sie immer weiter vom Tor weg.
„Der Weg ist frei!" rief Babbis ihr zu.
„Dann ab nach Hause!" Sie schickte eine letzte Salve in die Luft, dann warf sie sich herum, als sie eine der Energiewaffen aufflammen sah.
Babbis sicherte nach hinten, während er das Wurmloch betrat, von Dorn war schon nichts mehr zu sehen.
„Durchs Tor, Wallace, aber schnell!" brüllte sie ihr letztes verbliebenes Mitglied an und nahm Schwung.
Wallace vor ihr stolperte gerade vor dem Tor. Vashtu, die sich mit einem Hechtsprung vor der Entladung hatte in Sicherheit bringen wollen, stieß er zur Seite.
Sie stöhnte auf, als sie mit voller Wucht gegen die Innenkante des Tores prallte - mit dem ohnehin schon verwundeten rechten Oberarm. Sie konnte fühlen, wie die Knochen unter Haut und Fleisch knirschten.
Dann wurde sie in das Wurmloch gezogen und raste in atemberaubender Geschwindigkeit zurück zur Erde.
Nur um dort im falschen Winkel durch das Tor zu fliegen. Hart landete sie nochmal auf ihrem rechten Arm, rollte sich ab und knallte gegen das Geländer. Mit schmerzverzerrtem Gesicht blieb sie am Boden liegen, während die Iris sich hinter ihr schloß. Letzte Gesteinstrümmer regneten auf sie hinunter.
„Mann verletzt!" rief Babbis. „Notfallteam sofort in den Gateroom!"
***
Tom starrte sie ungläubig an. „Ein Arbeitsunfall? Wie das denn?" Sie lächelte gequält. „Ungeschicklichkeit", antwortete sie. Staunend nickte er.
***
„Wie haben Sie das nur geschafft? Ein vierfacher Bruch und noch eine im Knochen steckende antiquierte Pistolenkugel?" Dr. Lam schüttelte den Kopf, stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete nochmals die Röntgenaufnahmen. „Das kann doch alles nicht wahr sein!"
Vashtu hockte auf dem Untersuchungstisch und hielt ihren verletzten Arm. „Ungeschicklichkeit. Erst bin ich zweimal gegen eine Metallwand, dann gegen die Innenkante des Sternentores und schließlich noch zweimal gegen die Rampe geprallt."
Dr. Lam nickte und drehte sich zu ihr um. „Sie wissen, daß Sie eigentlich noch nicht wieder für einsatzfähig erklärt worden sind. Sie müssen noch ein abschließendes Gespräch mit unserem Psychologen führen, Miss Uruhk. Das ist eigentlich Pflicht. Wie auch immer Sie sich davor gedrückt haben ... Es hätte sehr böse Folgen haben können."
Vashtu senkte den Kopf.
Irgendwie beschlich sie das Gefühl, daß die Folgen sehr böse waren. Was auch immer sie getrieben hatte, sie hatte unter den Männern von Theorim und Rodirhc aufgeräumt, als hätte sie einen Wraith-Kreuzer niedermetzeln wollen. Und sie wurde das Gefühl nicht los, daß das irgendwie mit ihrer jüngsten Erfahrung zusammenhing. Dr. Heightmeyers Worte hallten in ihrem Kopf nach:
„Es ist vollkommen normal, wenn Sie in der nächsten Zeit Alpträume haben oder zu gewissen Aggressionen neigen. Sie sollten aber zumindest letzteres genau im Auge behalten und versuchen, unter Ihre Kontrolle zu zwingen, sonst könnte es übel enden. Suchen Sie sich auf der Erde Zerstreuung, neue Freunde, irgendein Hobby. Etwas, was Sie bisher noch nicht getan haben, Miss Uruhk. Sie müssen wieder Vertrauen fassen."
***
„Es war ein sehr schöner Abend, Vashtu." Tom lächelte sie im Licht der Straßenlaternen an. Sie nickte. „Es hat mir auch sehr gut gefallen. Nochmals danke für die Einladung." Er sah sie an, als erwarte er noch irgendetwas von ihr. Als aber nichts kam klopfte er ein wenig ungeduldig mit den Fingern auf das Lenkrad. „Tja, ich schätze, ich muß los."
Die Antikerin kletterte aus dem Wagen, lehnte sich dann nochmal hinein und sah ihrem neuen Freund ins Gesicht. „Sie haben mir sehr geholfen, Tom. Ich meine das ernst, glauben Sie mir."
Überrascht sah er sie an, dann breitete sich ein Lächeln über sein Gesicht aus. „Das freut mich zu hören."
Sie erwiderte sein Lächeln. „Ich würde mich sehr freuen, wenn wir dieses Treffen wiederholen könnten, Tom. Aber, und das müssen Sie mir versprechen, das nächste Mal bezahle ich."
Ein merkwürdiges Strahlen lag in seinen Augen. Er nickte. „Schon klar. Rufen Sie mich an?"
Vashtu nickte. „Mache ich ganz sicher." Sie richtete sich auf, dann runzelte sie die Stirn. „Irgendwie haben wir den ganzen Abend nur über mich gesprochen. Aber, was mich interessieren würde, was machen Sie eigentlich?"
Verblüfft sah er sie an. „Haben Sie meine Karte nicht gelesen?"
„Doch ..." Sie runzelte die Stirn. „Sie sind Doktor in irgendetwas."
„In irgendetwas!" Tom grinste und schüttelte den Kopf. „Sie sind einmalig, Vashtu! Ich bin Doktor der Psychologie. Und ich hatte heute abend das Gefühl, als müßten Sie sich etwas von der Seele reden, also habe ich Sie ein wenig ausgefragt."
Vashtu lachte. „Genau das, was ich brauchte. Danke, Tom. Bis zum nächsten Mal." Sie trat von seinem Wagen zurück und sah zu, wie er davonfuhr. Sein letzter Blick irritierte sie.
***
Sie betrat zögernd die Jumper-Base auf Atlantis, drehte sich dann noch einmal um und seufzte. Aber ändern würde sie sowieso nichts können. Die Hälfte ihres Teams saß auf der Erde und erwartete ihre Rückkehr. Und General Landry hatte offensichtlich soviel Zeit herausgeschunden wie er nur konnte. Dennoch wäre es schön gewesen, wenn John sich verabschiedet hätte von ihr.
Langsam und zögernd betrat sie den vorn stehenden Puddlejumper und sah sich um.
Wieder zurück zur Erde. Wieder allein sein für wer weiß wie lange Zeit.
Sie seufzte und stellte ihre Tasche auf den Sitz.
„Vashtu?"
Sie drehte sich zum Cockpit um und erstarrte. Unter seinem verwuschelten Haar hervor blitzte er sie spitzbübisch an. „Willkommen auf der Gatebridge Atlantis-Erde. Würde die Co-Pilotin vielleicht ins Cockpit kommen?"
Sie lachte leise, trat zu ihm und ließ sich nur zu gern von ihm einfangen und an seinen Körper drücken.
„Elizabeth hat zugestimmt. Ich bringe Babbis und dich zur Erde", flüsterte er ihr ins Ohr. „Allerdings kann ich nicht bleiben."
Sie nickte, hob den Kopf und ließ sich von ihm sanft küssen. „Und ich dachte schon, du wolltest dich wieder drücken", flüsterte sie und suchte dann seine Lippen.
„Ich bin nicht gut darin, das habe ich dir doch schon beim letzten Mal gesagt. Laß uns uns hier voneinander verabschieden", murmelte er zwischen ihren Küssen. Spielerisch schob er ihr Ohr zwischen seine Vorderzähne und nagte zärtlich an ihm, bis sie kichernd zurückwich.
Ein Räuspern von hinten.
Als sie beide gemeinsam die Köpfe drehten, sahen sie Babbis vor der Heckluke stehen und sie beleidigt mustern.
„Bitte einsteigen, der Herr. Nächster Halt, SGC, Cheyenne-Mountain." John blinzelte ihr zu. Sie verstand und konzentrierte sich kurz.
Die Verbindungstür zwischen Passagierraum und Cockpit glitt zu.
***
Früh am nächsten Morgen klopfte es an ihrer Wohnungstür.
Vashtu erhob sich unwillig, fuhr sich mit der Hand durch ihr kurzes Haar und gähnte. Im nächsten Moment aber war sie hellwach, als sie erkannte, wer da vor ihrer Tür stand.
„Nicht am frühen Morgen!" knurrte sie. Aber dann, nach einem neuen, ungeduldigen Klopfen, erhob sie sich doch. Besser, die Sache jetzt ein- für allemal aus der Welt schaffen, als sich noch länger zu quälen.
Sie tappte auf blossen Füßen zur Tür, schloß auf und schob ihren Kopf in den Spalt. „Morgen", murmelte sie unwirsch.
Babbis hatte die Arme vor der Brust gekreuzt und sah sie mit vorgeschobener Unterlippe an.
Nein, dieser Tag begann definitiv nicht sonderlich gut.
„Kann ich jetzt vielleicht reinkommen, oder haben Sie Besuch?" Seine Stimme klang ätzend.
Vashtu hob die Brauen, als sie die offene Eifersucht in seinen Gedanken las. Eifersucht? Wieso denn das?
„Erwarten Sie nicht zuviel von mir. Wie spät ist es eigentlich?" Wieder gähnte sie, während sie die Tür ganz öffnete.
„Sechs." Babbis stolzierte an ihr vorbei in den Wohnraum.
Sechs Uhr am Morgen? So früh stand sie ja nicht einmal auf, wenn sie einen Außenwelteinsatz hatte!
Kopfschüttelnd folgte sie ihm in ihren Wohnraum, ließ sich in den alten Ohrenbackensessel fallen und zog die Beine an. „Was wollen Sie, Peter?"
Er begann ruhelos den Raum abzuschreiten.
Vashtu bemerkte, daß sie vergessen hatte, den Fernseher auszuschalten. Sie beugte sich über die Lehne und angelte nach der Fernbedienung.
„Warum gehen Sie mir plötzlich aus dem Weg?" brauste Babbis in diesem Moment auf. „Ich dachte, nach dieser ... dieser Sache in der Pegasus-Galaxie ... Verdammt, ich habe mich um Sie gekümmert, Vashtu! Und als Dank zeigen Sie mir die kalten Schulter und machen erst mit Sheppard und dann mit diesem ... diesem ... diesem anderen herum!"
Sie verharrte mitten in der Bewegung, setzte sich dann wieder auf. „Ich mache herum?" fragte sie irritiert.
Babbis nickte heftig. „Im Moment benehmen Sie sich wie ein Flittchen! Entschuldigung. Reicht Ihnen denn einer noch nicht?"
„Ich mache herum?" wiederholte sie ungläubig. In seinen Gedanken las sie etwas von einer läufigen Hünden und runzelte die Stirn.
Babbis stellte sich vor dem, immer noch laufenden, Bildschirm auf und kreuzte die Arme vor der Brust. „Ja, Sie machen herum. Das wirft kein gutes Licht auf das Team, ist Ihnen das nicht klar?"
Vashtu hob die Hand. „Moment, bitte, Peter." Sie blinzelte verwirrt, schüttelte dann den Kopf. „Ich mache nicht herum. Ich suche mir neue Freunde auf der Erde. Das hat nichts mit Lt. Colonel Sheppard zu tun."
„Das sah gestern aber ganz anders aus."
Vashtu runzelte die Stirn und neigte den Kopf leicht zur Seite. „Was sah bitteschön anders aus? Ich habe jemanden kennen gelernt, den ich interessant fand. Es ist gar nichts passiert." Sie stockte, blickte wieder auf. „Und ich wüßte nicht, was Sie mein Privatleben überhaupt angeht, Peter."
„Wenn es ein schlechtes Licht auf SG-27 wirft, geht es mich durchaus etwas an!" entgegnete er.
„Ich werfe ein schlechtes Licht auf das Team?" Sie lachte humorlos. „Wer hat sich denn eine Gentherapie geben lassen, ohne vorher zu fragen? Und jetzt kommen Sie bitte nicht auch noch damit, daß ich auch eine bekommen habe. Bei mir war das etwas anderes."
„Ich ... ich ..."
Vashtu sah ihn an und er verstummte.
„Erst einmal", sagte sie sehr ruhig und betont, „steht meine Beziehung zu Lt. Colonel Sheppard mit keinem einzigen Wort zur Diskussion. Was sich zwischen ihm und mir abgespielt hat, geht allein uns etwas an, sonst niemanden. Zweitens bin ich dabei, einen medizinischen Rat zu befolgen. Ich bin beileibe keine läufige Hündin, Peter. Und diesen Ausdruck sollten Sie sehr schnell wieder vergessen. Ihnen ist ebenso wie mir aufgefallen, was bei der letzten Mission passiert ist. Und ich möchte das nicht zu einem Dauerzustand erheben, verstanden? Also suche ich mir neue Betätigungsfelder und neue Freunde außerhalb des SGC. Der Mann, den ich gestern getroffen habe, gehört dazu. Aber, und das werde ich Ihnen nur einmal sagen, es ist nicht mehr als eine Freundschaft. Eine Freundschaft, die erst noch wachsen muß, zugegeben. Aber immerhin." Sie holte tief Atem und fixierte ihn sehr genau. „Und drittens wollte ich ohnehin noch ein Wörtchen mit Ihnen wechseln, Peter. Was Sie ohne mein Wissen getan haben, gehört mit zu den gröbsten Verstößen überhaupt. Sie haben mein Vertrauen mißbraucht und sich etwas injizieren lassen, von dem Sie nicht wissen, wie es auf andere wirkt. Ich mag die einzige Antikerin sein, die es im ganzen Universum noch gibt und die über einen Körper verfügt. Aber das gibt Ihnen noch lange nicht das Recht, sich mutwillig einer Gentherapie zu unterziehen, die noch in der Testphase ist. Das kann nämlich Auswirkungen haben, mit denen Sie nicht rechnen. Und mit diesen Auswirkungen muß ich fertig werden!"
Babbis' Gesicht war ein einziges großes Fragezeichen. „Hä?" machte er.
Vashtu nickte. „Ich kann Ihre Gedanken hören, Peter", erklärte sie. „Und das ziemlich laut und ziemlich aufdringlich. Das ist eine Nebenwirkung, wenn das Gen künstlich zugeführt wurde, das ist mir in meiner Zeit auf Atlantis vor einem Jahr bereits aufgefallen. Sie hätten mich vorher fragen können. Wenn Sie so unbedingt das ATA-Gen tragen wollen, hätten wir uns mit Dr. Beckett zusammensetzen und über diese Nebenwirkung für mich sprechen können. So muß ich jetzt nicht nur Ihre gesprochenen Worte anhören, sondern auch noch Ihre Gedanken. Und das ist nicht sonderlich angenehm für mich."
Babbis wurde blaß. Endlich schien er zu verstehen. „Oh mein Gott! Sie können tatsächlich meine Gedanken lesen?"
Sie nickte. „Ja, das kann ich, aber ich möchte es nicht. Also werden wir beide, wenn wir weiter in einem Team arbeiten wollen, uns wohl etwas einfallen lassen müssen."
Babbis keuchte. Sein Blick irrte ziellos umher. „Können Sie das bei allen ... Ich meine, können Sie das auch bei Menschen, die das Gen auf natürliche Weise tragen?"
„Nein, das kann ich nicht", antwortete sie wahrheitsgemäß. „Ich kann spüren, wenn jemand dieses Gen in sich hat, aber mehr auch nicht." Den Rest ließ sie aus, das mußte niemand wissen.
„Was habe ich da angerichtet!" Babbis stöhnte auf.
„Ganz meine Meinung."
vashtu eine läufige hündin :D jaa...da ist einer eifersüchtig ;)
AntwortenLöschenalso an sich fand ich das kapitel sehr witzig :D
alleine schon der arbeitsunfall und die "ungeschicklichkeit" die dahinter steckte...ja da kann das schon mal passieren, dass man sie den arm vierfach bricht und eine kugel dadrinne steckt :P
ich glaub...auch wenn vasthu das was sie tom erzählt hat recht verharmlost hat, was ja auch wegen der geheimhaltung verständlich ist, hat es ihr doch geholfen da mal drüber zu reden und auch nachzudenken.
aber...das ist ja jetzt echt doof, dass sie bei allen die das künstliche gen haben die gedanken lesen kann. ich mein die meisten halten sich ja eh in atlantis und somit den größten teil der zeit außerhalb von vashtus nähe auf, aber babbis ist ja nun mal in ihrem team und somit sehr oft mit vashtu zusammen. kann er nicht die gedanken abschirmen oder sowas :D
LG Sabrina
Das Problem mit der Gentherapie wird noch Kreise ziehen, nicht nur was Babbis betrifft. Aber ja, ist für Vashtu natürlich wirklich dämlich.
AntwortenLöschenOh ja, der gute Babbis ist so eifersüchtig, der könnte die Wände hochrennen. Wie gesagt, da wird noch eine Art Running Gag draus. Witzig vor allem, wenn Vashtu mal nicht die erste Geige bei ihm spielt - dann leidet sie plötzlich auch etwas drunter (geht ja nicht an, daß ihr Verehrer sich am Ende noch ne andere sucht *zwinker*).
Sicher hat ihr hier das Gespräch mit Tom geholfen. Aber, das kann ich dir jetzt schon verraten, es ist noch nicht das letzte Wort über die "Kolya"-Affäre gesprochen worden.
Hihi, der vierfache Armbruch, an dem der arme Wallace mal wieder mit schuldig ist. Irgendiwe kann der gute Jim-Bob einem schon leid tun. Aber manchmal hat man tatsächlich solche Pechsträhnen, kann ich ein Lied von singen.
Freut mich wirklich sehr, daß dir die Fic gefallen hat. Dann bin ich mal gespannt, was du zur nächsten sagen wirst ...
Dank dir für dein comment!
Bis denne
Ramona