04.07.2010

2.02 Das Angesicht des Feindes 4/4

TV-Serie: Stargate general
Reihe: SG-V (Stargate: Vineta)
Genre: action, adventure, humor
Rating: PG



"Du gehörst zu ihnen!" In der Stimme des Erethianers lag plötzlich grenzenloser Zorn.
Vashtu Uruhk starrte noch immer auf das hinunter, was die gewaltige Höhle ausfüllte. Eine Stadt ihres Volkes, eine Antikerstadt. Die Stadt, die sie niemals in ihrem ganzen Leben hatte betreten wollen. Die Stadt, die wegen ihrer Forschungen untergegangen war.
Ächzend beugte sie sich vor. Ihr war, als trüge sie plötzlich das Gewicht der Felsen auf ihren Schultern statt den drei gewaltigen Felssäulen, die zur durchlöcherten Decke hinaufragten.
Deutlich konnte sie den Zentralturm erkennen, die drei Bereiche Vinetas, die voneinander getrennt waren. Ein gewaltiger Krater hatte sich tief in die wissenschaftlichen Bereiche der Stadt gefressen, sogar die Decke der Höhle gesprengt. Lichtspeere beleuchteten die stummen Gebäude, die wie mahnende Finger in die Luft ragten.
Das konnte doch nicht sein! Sie war nie im Leben in dieser fernen Galaxis, sie hätte es doch ... bemerken müssen.
Vashtu richtete sich stöhnend wieder auf, konnte den Blick noch immer nicht von ihrer ganz privaten Nemesis reißen.
Die geheime Stadt ihres Volkes. Die Forschungszentrale, in der an einer Waffe gegen die Wraith gearbeitet worden war. Doch statt dessen hatte man etwas sehr viel tödlicheres erschaffen. Etwas, was damals einen Holokaust an ihrem Volk angerichtet hatte: die Devi!
"Diese Dämonen", wisperte sie mit erstickter Stimme, „könnte es sein, daß sie sich anders nennen? Heißen sie vielleicht Devi?"
Sie konnte es nicht glauben. Das ganze war rund zehntausend Jahre her! Das konnte doch alles nicht sein. Vineta hatte die Zerstörung, soweit sie in den Berichten hatte nachlesen können, doch gar nicht überstanden!
Und doch sah sie die Stadt deutlich vor sich. Sie brauchte nur einige hundert Schritte weiterzugehen und würde zwischen den gebogenen Säulen des gewaltigen Tores stehen, es berühren können.
Vashtu riß sich von diesem erschreckenden Anblick los und drehte sich um, als sie bemerkte, daß Danea ihr noch immer nicht geantwortet hatte. Er stand nicht mehr dort, wo er vorher gestanden hatte.
Vashtu tat ein paar Schritte, sah seine Silhouette, die auf den Lichtschein vor der Höhle zuhielt.
Entschlossen joggte sie ihm hinterher.
"Danea! Warte!" rief sie.
Er beschleunigte seine Schritte nur noch.
Allmählich wurde sie wütend. Sie war bereit, seinem Volk zu helfen, das hatte sie ihm auch sehr deutlich erklärt. Warum also wollte er sie plötzlich allein hier zurücklassen?
Vashtu aktivierte die Fremdzellen, als er in ihrer Reichweite war, und riß ihn mit wütend blitzenden Augen herum.
"Was soll das?" herrschte sie ihn an.
Sie standen jetzt kurz vor dem Ausgang der Höhle, konnten in den, langsam verblaßenden Nachmittagshimmel sehen.
"Du gehörst zu ihnen!" knurrte er, versuchte sich loszureißen. „Wegen solchen wie dir leben wir seit unserer frühesten Geschichte in der Furcht vor den Dämonen - den Devi! Du kennst sie also doch! Und jetzt bist du gekommen, um die Erethianer endgültig in den Tod zu treiben, richtig?" Wütend funkelte er sie an.
"Ich bin hier auf der Suche nach Ersatzteilen für das Schiff, mit dem ich gekommen bin. Das habe ich dir auch gesagt, verdammt!" herrschte sie ihn an. Ein merkwürdiges Summen breitete sich in ihrem Kopf aus. Unwillig schüttelte sie den Kopf. „Ich wußte nichts von den Devi!"
"Und doch wirst du uns vernichten." Danea beugte sich vor, funkelte sie immer noch wütend an. „Du und deine Art, ihr seid Schuld an der Knechtschaft, unter der wir seit Jahrtausenden leiden. Die Devi haben schon viele Völker ausgemerzt, und jetzt sind wir dran - dank euch!"
"Ich bin die einzige Antikerin, die noch lebt!"
Das Summen wurde stärker. Vasht blinzelte.
Auch Danea schien jetzt etwas wahrzunehmen. Seine Augen weiteten sich. Dann fuhr er plötzlich herum und starrte aus dem Höhleneingang heraus. „Sie kommen!" flüsterte er.
Und Vashtu begriff endlich, was das für ein Summen war. Ihre Augen weiteten sich entsetzt.

***

Dr. Peter Babbis atmete einige Male tief ein, ließ sich dann auf dem Pilotensitz nieder. Sofort sprang eine holografische Anzeige an, die er immer noch ebenso wenig lesen konnte wie zu Beginn.
"Frederics, Peter, Markham? Irgendjemand online?"
Peter saß einen Moment lang stocksteif, dann wechselte er mit dem jungen Marine einen Blick, ehe er sein Funkgerät berührte. „Vashtu? Wo sind Sie? Pendergast will ..."
"Peter, Sie und Markham werden sich die beiden Jumper nehmen und umgehend zum Dorf fliegen!" Die Stimme der Antikerin klang entschlossen. Kurz war es dem jungen Wissenschaftler, als könne er etwas im Hintergrund rattern hören.
Er atmete tief ein. „Schießen Sie da gerade?" fragte er dann betont ruhig.
"Peter, machen Sie lieber den Jumper startklar und packen Sie Wallace ein!" Diesmal war das Rattern sehr deutlich zu hören. „Da kommt was auf das Dorf zu! Frederics, Sie, King und Leigh sammeln die Dorfbewohner ein und verstauen alle Mann in den Jumpern. So schnell es geht! Und bleibt auf Tarnung!" Ein deutliches Klicken in der Leitung, kurz vorher noch einige Schüsse.
Peter und Lieutenant Frederics wechselten einen Blick, dann fuhr der junge Wissenschaftler herum und konzentrierte sich darauf, den Jumper zu starten.

***

Vashtu senkte endlich die P-90, fuhr herum und jagte weiter, hinter dem fliehende Danea her. Der aber wartete ein kurzes Stück weiter auf sie, packte sie und zog sie in ein dichtes Gebüsch.
"Was sollten diese Anweisungen?" fragte er verwirrt.
Vashtu funkelte ihn an. „Denkst du wirklich, ich lasse irgendjemanden zurück?" fauchte sie.
Er starrte sie groß an. „Du willst uns helfen?"
Sie nickte heftig, wandte den Kopf, als sie ein Geräusch hörte. Doch noch waren die plötzlich auftauchenden Angreifer zu weit entfernt.
"Dann kannst du keine der Schöpfer sein. Sie haben uns zurückgelassen." Danea klang nachdenklich.
"Ich gehöre zum gleichen Volk", gestand Vashtu ihm zu wissen. „Aber, meines Wissens, bin ich die letzte Antikerin im All. Und, vor allem, bin ich ein Feind für jeden Feind, den unsere Nachfahren haben, darauf kannst du dich verlassen."
Neuer Respekt lag in Daneas Augen, als er sie hob und sie wieder musterte. „Sie werden kommen. Die Devi kommen immer."
Vashtu hob die P-90. „Dann haben sie dieses Mal mit ein bißchen Widerstand zu rechnen!" In ihren Augen glomm ein entschlossenes Feuer.
Der Blick des Erethianers glitt an ihr vorbei. Er holte tief Atem.
Vashtu wirbelte herum. Die Waffe heben und entsichern war eines. Die P-90 an die Wange haltend verließ sie die Deckung und stellte sich dem vielgliedrigen Wesen, das auf sie zukam.
Dieser Devi war anders als die, die sie in Mrinoshs Labyrinth getötet hatte, das war ihr sofort klar. Er trug Kleidung, einen Brustpanzer und Hosen in einem Stoff, der wie Seide schimmerte. In seinen sechs Armen hielt er unterschiedliche Werkzeuge, die entfernt an Waffen erinnerten. Das lange Haar war von einem rötlichen Braun, ähnlich wie das dieses jungen Marines - Frederics, nur lang und zu einem einzelnen Zopf geflochten. Die Facettenaugen drückten deutlich Überraschung aus, der kleine Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei, ehe er zusammensank.
Vashtu wirbelte auf der Stelle herum, nachdem sie mit einem Gegner fertig geworden war.
Da, zwischen den Büschen!
Sie bewegte sich einige Schritte auf die Gestalt zu, die Waffe immer noch an der Wange. Da packte jemand sie und riß sie herum.
"Es sind jetzt schon zu viele! Und sie kommen auch mit Jägern!" rief Danea ihr zu, während sie noch um ihre Selbstkontrolle kämpfen mußte.
Dann hörte sie es. Ein Zischen, wie eine Schlange, direkt über den Bäumen.
Mit einem Ruck hob sie den Kopf in den Nacken.
Was da in der Abendsonne aufleuchtete, war ein Raumjäger, doch er war anders, schleppte etwas hinter sich her, was sie noch nie gesehen hatte. Er schoß tief über den Bäumen davon, hielt direkt in Richtung Dorf.

***

"Rein da, los!" Peter schob einen der Dorfältesten unsanft in den Jumper hinein, wechselte einen kurzen Blick mit Wallace. „Sind das jetzt alle?" fragte er dann.
"Ich habe keinen mehr gefunden."
Ein Zischen, wie das einer Schlange, war zu hören. Peter fühlte etwas in seinem Kopf, ein eigentümliches Summen, wie ein Störlaut.
Unwillkürlich kniff er die Augen zusammen und rieb sich die Schläfen, doch es war nur ein wenig unangenehm, nicht wirklich schmerzhaft.
Was war das?
"Wie weit seid ihr?" meldete sich in diesem Moment Vashtus Stimme wieder. „Jäger sind fast bei euch. Seht zu, daß ihr die Jumper in die Luft kriegt. Verd...!" Ihre P-90 ratterte wieder. „Zur Seite!" rief sie irgendjemandem zu.
Peter und Wallace starrten sich an, gerade als Frederics mit einem Säugling auf dem Arm und einer jungen Frau an seiner Seite, aus dem Langhaus spurtete.
Das Zischen kam immer näher.
"Vashtu? Was ist mit Ihnen?" Peter klopfte auf das Empfangsteil seines Funkgerätes.
King stürzte um die Ecke, hatte sein Sturmgewehr im Anschlag und feuerte wild in die Luft.
"Seht zu, daß ihr da wegkommt!" brüllte die Antikerin in seinem Ohr. Wieder Schüsse im Hintergrund. „Sie sind überall! Macht schnell!"Peter und Wallace tauschten einen Blick, während Frederics die junge Mutter und ihr Kind in den Jumper brachte. Dann wirbelte Peter plötzlich herum, gerade als ein durchdringender Schrei von King ertönte.
Ungläubig mußte der junge Wissenschaftler mitansehen, wie der gestandene Marine plötzlich durch die Luft wirbelte und hochgezogen wurde, immer höher und höher. Und dann sah er den Devi-Jäger, der über sie hinwegschoß.
Irgendwo in der Nähe erklang ein weiterer Schrei, als ein zweiter Jäger auftauchte.
Frederics steckte den Kopf aus dem Jumper. „Jetzt machen Sie schon! Sie haben den Major doch gehört."
"DANEA!" brüllte es in diesem Moment verzweifelt in seinem Ohr.
Peter dachte nicht mehr nach, er raste los, in die Richtung, in der seine Leaderin vor gut einer Stunde verschwunden war. Wallace folgte ihm dichtauf.
Frederics starrte den beiden keuchend nach, dann blickte er zum Himmel hinauf, an dem wieder ein Jäger auftauchte. Er warf sich in den Jumper, drückte die Handsteuerung und erleichterte etwas, als sich die Heckluke schloß.

***

Vashtu raste an Daneas Seite durch den Wald. Immer wieder tauchten irgendwo, wie aus dem Nichts, Devi auf, verstellten ihnen den Weg oder schossen auf sie. Zweimal hatte sie den jungen Erethianer bereits zur Seite reißen müssen, sonst wäre der mitten in die Energiestrahlen gerannt.
Sie hatte fast keine Munition mehr. Einen Devi zu töten kostete sie fast ein ganzes Magazin, und sie selbst mußte verdammt dicht an sie heran, näher auf jeden Fall, als ihr persönlich lieb war.
"Wir sind bald im Dorf", rief Danea ihr über Schulter hinweg zu.
Vashtu nickte, drehte sich im Lauf um und gab blind eine Salve nach hinten, als das Summen in ihrem Kopf wieder zunahm. Ein Jäger zischte über sie hinweg, im Schlepptau immer noch diese merkwürdigen Dinger, die sie nicht so recht zuordnen konnte.
Die Devi schienen plötzlich überall zu sein. Sie krochen aus den Bäumen, rannten hinter ihnen her, tauchten vor ihnen auf.
Die Antikerin verzweifelte.
Wie sollten sie weiterkommen, wenn sie die Jumper wieder in die Luft befohlen hatte? Sie liefen definitiv in eine Falle, und sie wußte es. Aber vielleicht, so ging ihr auf, konnten sie noch ein bißchen Zeit herausschinden, wenn sie sich in einem der Langhäuser verbarrikadierten.
Ein Energieblitz zuckte dicht an ihr vorbei.
Vashtu warf sich lang hin, rollte sich augenblicklich wieder herum und schoß blind. Und da hörte sie die einzelnen Schüsse.
Sich nicht weiter um den angeschossenen Devi kümmernd, der sie attackiert hatte, raste sie zwischen den Bäumen hindurch. Ihr Atem kam inzwischen stoßweise, und sie wunderte sich wirklich, wie Danea die ganze Zeit mit ihr Schritt halten konnte.
Zwischen den Bäumen tauchten zwei Gestalten auf.
Vashtus Augen weiteten sich. „Peter! Wallace!" schrie sie. „In Deckung!"
Das heisere Zischen eines Jägers über ihr.
Die drei Devi, die die beiden Wissenschaftler angegriffen hatten, wirbelten herum und verteilten sich.
"Major!" Danea kam von hinten und riß sie zu Boden.
Vor ihren ungläubig geweiteten Augen sah sie, wie ihre beiden Teammitglieder plötzlich in die Luft gewirbelt wurden. „NEIN!"
Der Jäger verschwand über den Bäumen, seine lebende Fracht hinter sich herschleifend.

***

"Wir sind auf Widerstand gestoßen, Sir", meldete Frederics über Funk. „Schweren Widerstand, Sir."
"Wo ist Major Uruhk?" bellte Colonel Pendergast in sein Ohr.
"Unterwegs, Sir. Sie ... sie warnte uns, kurz bevor der Angriff startete." Ein Geräusch hinter ihm.
Frederics fuhr herum und sah, wie sich die Heckluke wieder öffnete. Zwei der Erethianer sprangen aus dem kleinen Gleiter heraus, keine Waffen und nichts bei sich.
"Nein! Wartet!" Frederics wollte so schnell wie möglich hinterher, stolperte aber über eines der Kinder. Gerade noch rechtzeitig konnte er sich abfangen, ehe er wirklich gestürzt wäre.
"Lieutenant? Was geht da vor?"
Wieder dieses Zischen, diesmal von beiden Seiten.
Frederics rappelte sich so schnell wie möglich wieder auf und warf sich auf den Schließmechanismus. Dabei sah er draußen zwei Dinge auf einmal: Erst, wie die beiden Flüchtenden in die Luft gerissen wurden und in unterschiedlichen Richtungen verschwanden. Und dann gut ein Dutzend vielgliedriger Wesen, die aus dem nahen Wald traten, eigenartige Waffen in den Händen.
"Scheiße!" entfuhr es dem jungen Lieutenant.
"Frederics, Meldung! Sofort!"
"Wir ... wir brauchen Verstärkung, Sir, und zwar ganz schnell!" keuchte er.

***

An Daneas Seite raste Vashtu weiter. Die Bäume lichteten sich allmählich, und sie meinte, die ersten Schatten der drei Langhäuser sehen zu können.
Die P-90 lag irgendwo hinter ihr in den Büschen. Nachdem ihr die Munition ausgegangen war, hatte sie keine Verwendung mehr für die Waffe gehabt. So schwer es ihr auch gefallen war, sie hatte sie zurücklassen müssen. Die Waffenkammer der Prometheus war immerhin reichlich gefüllt.
"Werden deine Freunde warten?" rief Danea ihr zu.
"Denen bleibt nichts anderes übrig im Moment", knurrte sie unwillig.
Wieder tauchten über ihnen Jäger auf. Sie konnte das Schlangenzischen hören, wenn sie auch noch keinen Blick auf sie erhaschen konnte.
Diese merkwürdig flachen, langgestreckten Fluggeräte irritierten sie, wenn sie sie mit den Devi verglich, die sich ihnen immer wieder in den Weg stellten. Ihr erschienen diese Jäger als zu niedrig, als gäbe es noch eine zweite Devi-Rasse.
Aber, vielleicht, war das auch so. Immerhin hatten sie zehntausend Jahre Zeit gehabt, sich anzupassen.
Hoffentlich gab es Devi nur auf diesem Planeten, betete sie im stillen, auch wenn sie sehr genau wußte, daß das nur ein frommer Wunsch war. Offensichtlich waren die Devi hier weiter entwickelt als die paar, auf die sie in der Milchstraße getroffen war, oder aber die in der Milchstraße waren degeneriert - etwas, was Daniel Jackson ihr nach ihrem Abenteuer in Mrinoshs Labyrinth zu erklären versucht hatte. Die Devi hier dagegen ...
"Vorsicht!" Danea wirbelte herum.
Vashtu fluchte, gab einen einzelnen blinden Schuß nach hinten ab.
Drei Jäger!
Vor sich hörte sie plötzlich das Rattern eines Sturmgewehres.
Was?
"Wir sind fast da!" In der Stimme des jungen Erethianers lag etwas wie Triumph.
Vashtu konzentrierte sich auf den letzten Spurt, da sah sie plötzlich die beiden Devi aus dem Feld auftauchen. Sie packte Danea am Arm und riß ihn mit sich, die Fremdzellen zu einer neuen Meisterleistung hochpowernd.
Im atemberaubenden Tempo raste sie zwischen den letzten Bäumen hervor und auf das Dorf zu. Energiesalven zuckten an ihr vorbei.
Ein Jäger nahm Kurs auf sie.
Vashtu keuchte, biß sich die Lippen blutig und rannte weiter, so schnell sie nur konnte.
Dann hörte sie den Schrei. Daneas Arm löste sich aus ihrem Griff.
Im Lauf wirbelte sie kurz herum und sah ihn stürzen.
Mit einem lauten Zischen zog ein zweiter Jäger direkt vor ihr hoch. Kurz war ihr, als könne sie etwas sehr feines funkeln sehen, dann folgte ein weiterer Schrei und eine um sich schlagende Gestalt wurde in die Luft gerissen.
Vashtu schlug einen verzweifelten Haken, ließ ihre Beretta Kugeln speien.
Da war der Jumper! Welcher Idiot hatte die Tarnung fallenlassen?
Das war ihr im Moment vollkommen gleichgültig, sie war nur froh, endlich ein Ziel zu haben.
Die Heckluke öffnete sich.
Eine letzte Salve aus einem anderen Gewehr, dann wieder ein entsetzter Schrei.
Vashtu zog den Kopf ein, als ein Devi aus einem der Langhäuser auftauchte und mit seiner merkwürdigen Waffe auf sie schoß. Dann setzte sie zu einem Hechtsprung an, wirbelte in der Luft herum, hob die Beretta in Anschlag und entließ die letzten Kugeln des Magazins durch den Lauf.
Hart schlug sie auf dem Boden auf, die Waffe noch immer im Anschlag, und die Heckluke glitt mit einem leisen Summen wieder zu.
Gesichter starrten sie groß an, allen voran das des jungen Marines - Frederics! -, dem sie in den letzten Minuten wiederholt Anweisungen gegeben hatte.
Keuchend holte sie tief Atem, ließ endlich die leere Waffe sinken. Ihr Hinterkopf schlug hart auf dem Metallboden des Jumpers auf.
"Major?"

TBC ...

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