Stross, die wieder auf dem Copilotensitz saß, reckte den Hals und blickte in die Tiefe. „Was ist denn?" fragte sie irritiert.
Peter, der hinter ihr gesessen hatte, erhob sich und beugte sich über sie, um nun auch einen Blick nach draußen zu werfen. „Die steht ja noch!" entfuhr es ihm schließlich.
Und so war es auch. Die Devi-Stadt war zu einem guten Teil erhalten geblieben, so unglaublich das für Vashtu auch klang. Nach allem, was die anderen ihr berichtet hatten, hätte hier nicht mehr ein Stein auf dem anderen stehen dürfen, doch schienen die hohen schmalen Türme die Katastrophe relativ unbeschadet überstanden zu haben.
Vashtu senkte den Jumper weiter ab, ein zweiter Gleiter näherte sich ihnen von der gegenüberliegenden Seite.
„Mist! Was ist das denn?" hörte sie Markhams Stimme.
Sie nickte nur stumm, konzentrierte sich und rief den Scanner auf, damit sie ein relativ gutes Bild der Stadt erhielt. Dabei fand sie zwar keine Erklärung, aber zumindest beruhigte sich ihr Adrenalinspiegel wieder etwas.
„Ausgebrannt. Was wir sehen, sind nichts als Ruinen." Sie seufzte erleichtert, drosselte die Geschwindigkeit etwas und reckte wieder den Hals.
Knapp in der Mitte der Stadt, die an einem steilen Hang gebaut worden war, zog sich die Schneise der Zerstörung durch die Gebäude. Und hier war kaum noch etwas von den Türmen erhalten geblieben, dafür aber ein gewaltiger Krater in den Hang gerissen worden. Aber alles, was nicht direkt neben der Explosion gestanden hatte, als die Planetenkiller hochgegangen waren, befand sich in einem noch recht gut erhaltenen Zustand.
„Vielleicht sollten wir uns das trotzdem näher ansehen ..." Vashtu runzelte die Stirn, flog noch eine Kurve über der Devi-Stadt und konzentrierte sich auf die holografische Darstellung, die der Jumper ihr zeigte. Nachdenklich nagte sie an ihrer Unterlippe.
„Und wenn da noch welche überlebt haben, Mam?" ließ Lieutenant Frederics sich vernehmen, der den vierten Platz im Cockpit ihres Gleiters eingenommen hatte.
„Dann sollten wir sie eleminieren." Vashtu richtete sich wieder auf. „Lieutenant Markham, Sie fahren mit dem Scannen des Planeten fort. Wir sehen nach, was da unten noch steht und ob es Überlebende gibt", befahl sie.
„Aber ..."
Vashtu schüttelte unwillig den Kopf, sah wieder zum großen Frontfenster hinaus und suchte nach einem guten Landeplatz am oberen Teil des Hanges. Dann senkte sie den Jumper vorsichtig ab und landete.
„Major, wenn da wirklich noch Devi ... ?" Stross schloß den Mund, als sie ihr einen Blick zuwarf.
„Ich soll sicherstellen, daß die Erethianer wieder auf den Planeten zurückkönnen", sagte sie im kühlen Tonfall. „Und das können sie nicht, sollten noch Devi überlebt haben. Also werden wir das überprüfen und die Reste ... eleminieren." Sie mußte sich zwingen, kein anderes Wort auszusprechen.
Sie wandte sich wieder den Anzeigen zu und schaltete die Tarnung ein. „Alle Mann raus!" befahl sie dann und erhob sich.
„Vashtu, sind Sie sicher ... ?" wisperte Peter ihr über die Schulter zu.
Sie nickte mit zusammengepreßten Kiefern, wartete, bis die anderen das Cockpit verlassen hatten, ehe sie ihnen folgte.
Gerade waren wieder Bilder aus der jüngsten Vergangenheit vor ihrem geistigen Auge aufgeblitzt. Bilder, die sie lieber vergessen wollte, die sich aber bis jetzt als ziemlich hartnäckig erwiesen hatten. Und sie fragte sich immer noch, worauf sie sich hier eingelassen hatten. Gegen die Devi zu bestehen würde alles von ihr fordern, und sie wußte es. Doch nach dem, was hier geschehen war, war sie bereit dazu. Noch nie hatte sie soviel Haß in sich gefühlt, selbst ihre gefährlichen Abenteuer in der Milchstraße schienen gegen das hier vollkommen zu verblaßen.
Vashtu ging nach hinten, griff sich ihre P-90, die in einem Netz neben der Heckluke gehangen hatte zusammen mit den anderen Waffen ihres Erkundungsteams, dann verließ sie den Jumper und musterte die Männer, die Pendergast ihr mitgegeben hatte.
Insgesamt waren sie jetzt zwanzig Personen auf dem Planeten, wobei sie zugeben mußte, die Mehrzahl kannte sie noch nicht. Überwiegend Marines, die wahrscheinlich nicht nur zur Erkundung mitgekommen waren, sondern auch, um über sie zu wachen, damit sie Pendergast nicht entwischte.
Vashtu atmete tief ein, nickte Frederics, der als Waffenexperte mitgekommen war, zu, damit er Ersatzmunition aus dem Jumper holte. Dann wandte sie sich ihrem kleinen Trupp zu.
Markham und sie hatten die Gruppe von zwanzig in jeweils zehn aufgeteilt. Es wunderte sie ein bißchen, daß Dr. Stross unbedingt hatte mit ihr fliegen wollen, aber so vehement, wie die Wissenschaftlerin darauf bestanden hatte, sollte es ihr auch gleich sein. Nach zehn Tagen Einzelhaft war ihr eine ganze Menge gleichgültig, solange sie nur einmal wieder frische Luft schnuppern konnte.
Allerdings, das sagte sie sich immer wieder, sollte Pendergast seine Drohung wirklich wahr machen und sie wegen jedem bißchen, was sie in seinen Augen falsch machte, wieder in der kleinen Zelle einsperren wollen, kam er nicht gerade als erster - würde vielleicht auch nicht der letzte sein. Sie würde schon irgendeine Beschäftigung finden für diese Zeit, aber der Colonel würde sie nicht klein kriegen, das hatte sie sich geschworen.
„Wir gehen jetzt in die Devi-Stadt und durchsuchen sie auf mögliche Überlebende", sagte sie im befehlenden Ton. „Zweierteams bilden, und lassen Sie einander ja nicht aus den Augen! Sollte es überlebende Devi geben, sofort Meldung und Verstärkung anfordern. Ich wiederhole mich nicht gern, meine Herren!" Sie fixierte jeden einzelnen ihres Trupps sehr genau. „Die Devi sind extrem gefährlich und schwer zu töten. Also rufen Sie lieber Verstärkung, ehe Sie den Heldentod sterben. Und ich wünsche einen Bericht von jedem Team, und zwar ..." Sie blickte auf ihre Armbanduhr und runzelte die Stirn. Noch eine Stunde, dann mußte sie selbst Meldung machen. „... alle zwanzig Minuten. Sollte ein Team sich nicht melden, werden ihm die anderen unaufgefordert zu Hilfe kommen. Alles verstanden?"
Zögerliches Nicken. Vashtu fühlte die Abwehr, die ihr von den meisten entgegenschlug. Das konnte ja noch heiter werden. Aber sie hoffte zumindest das beste.
„Nehmen Sie soviel Munition mit, wie Sie tragen können. Peter?"
Der junge Wissenschaftler nickte und warf Stross einen triumphierenden Blick zu. Die sah etwas enttäuscht aus, doch nur einen Moment, dann trat sie zu Frederics und sprach leise auf ihn ein.
Vashtu blinzelte in den Himmel.
Noch hingen dicke Rauchschwaden in der Luft, es roch verbrannt. Und sie meinte, der Boden unter ihren Füßen sei noch warm. Aber es war an für sich erträglich. Stand nur zu hoffen, daß sich ihre letzte Verteidigung nicht als Bummerang für die Erethianer erweisen würde.
Vashtu entsicherte die P-90, wartete, bis Peter Babbis an ihre Seite trat, dann marschierte sie los, mit ernstem Gesicht und kalten Augen.
***
„Was halten Sie von Major Uruhk, Jason?" Anne beeilte sich, mit dem jungen Marine Schritt zu halten.
Sie war ein bißchen verärgert, daß die Antikerin sie nicht mit sich genommen hatte. Auf der anderen Seite konnte sie sie auch verstehen. Sie beide kannten sich noch nicht so gut, außerdem war sie es gewesen, die den Aufenthalt in der Devi-Stadt verraten hatte. Zwar, um dem Major das Leben zu retten, da sonst keine Möglichkeit bestanden hatte, sie irgendwie vom Planeten herunterzuholen, aber möglich, daß sie es anders aufgefaßt hatte.
Frederics zuckte mit den Schultern. „Sie ist ziemlich abgebrüht, Doc", antwortete er. „Und intelligent. Sie kann sich offensichtlich schnell auf alle möglichen Lebenslagen einstellen."
Anne nickte. „Und menschlich?"
Frederics warf ihr einen amüsierten Blick zu. „Da haben wir beide noch nicht allzu viel Worte miteinander gewechselt, Mam." Er marschierte weiter die steile Straße hinab, umging die Trümmer, die von den hohen, schlanken Türmen herabgefallen waren während der Explosion und des Brandes.
„Der Colonel untersagte ja die letzten Tage so gut wie jeden Kontakt mit ihr." Er grinste. „Hat sich zwei Bücher von mir ausgeliehen, Doc. Scheint, als ob der Major gern SF liest."
Anne blinzelte irritiert. „Bitte?"
Frederics Lächeln erlosch, als sie an eine Kreuzung kamen. Sein Gesicht wurde bleich, als er zu einer Ruine auf der anderen Straßenseite hinübersah. Er erschauderte, schlug einen anderen Weg ein. „Hier war ich schon mit Major Uruhk", bemerkte er dabei in einem eigenartig unbeteiligt wirkenden Tonfall.
Anne warf der Ruine einen langen Blick zu.
Irgendetwas schienen die beiden hier gefunden zu haben. Sie erinnerte sich noch einen Funkkontakt, in dem die Stimme des Majors auch alles andere als zugänglich geklungen hatte. Eher als hätte sie gerade ein tiefes Grauen gesehen. Und Frederics war auf der Flucht nicht wirklich gesprächig gewesen, fiel ihr ein.
Anne beeilte sich, wieder zu dem jungen Marine aufzuschließen. „Sie mögen Major Uruhk also?" fragte sie dann.
Frederics schien sich wieder gefangen zu haben. Er neigte leicht den Kopf, schien zu überlegen. „Kann ich noch nicht sagen", antwortete er schließlich. „Auf jeden Fall ist sie ungewöhnlich. Wie sie mit den Erethianern umgegangen ist, war schon klasse. Und in der Nacht ... solange wir zusammen waren, haben wir eigentlich gut zusammen gearbeitet. Es hat mich nur etwas ... naja, geärgert, als sie plötzlich allein losstürmte. Aber ich konnte es auch verstehen. Es ging schließlich um ihre Leute." Wieder zuckte er mit den Schultern, aktivierte sein Funkgerät, um die vereinbarte Meldung abzusetzen.
Anne warf einen Blick zurück auf die Ruine, die Frederics einen Moment so aus dem Konzept gebracht hatte. Dabei fragte sie sich, was die beiden wirklich verschwiegen. Es mußte sie ziemlich getroffen haben - beide! Aber was konnte eine zehntausend Jahre alte Frau überhaupt treffen?
***
Aufmerksam betrachtete Vashtu die Gebäude zu beiden Seiten der Straße. Wieder fiel ihr diese eigenartige Bauweise auf. Teile der Türme, meist sogar das gesamte Gebäude, sofern es noch stand, wirkten wie gewachsen. Es gab kaum regelmäßige Kanten oder Ecken. Alles war merkwürdig stumpf und abgerundet. Und selbst die Treppen in anderen Winkeln angelegt, als sie kannte.
„Sieht aus wie bei Gaudi", bemerkte Peter an ihrer Seite. „Es fehlen nur die Mosaike."
„Gaudi?" Vashtu beugte sich ein wenig vor, um die Neigung eines bestimmten Turmes besser in sich aufnehmen zu können.
„Ein spanischer Architekt", antwortete Peter mit leicht genervt klingender Stimme. „Was haben Sie eigentlich eineinhalb Jahre auf der Erde getrieben, Vashtu? Ihre Bildungslücken sind nicht gerade kleiner geworden."
Vashtu schmunzelte. Das war doch ihr Peter, wie sie ihn kannte. Wie hatten ihr denn überhaupt Zweifel kommen können an seiner Person?
„Bin irgendwie nicht so wirklich über die Klassiker hinausgekommen", gab sie zu. „'Schöne neue Welt', '1984', die Bibel, die Verfassung. All solchen Kram eben."
Peter warf ihr einen kritschen Blick zu. „Schöne neue Welt?"
Sie nickte, wandte sich jetzt dem nächsten Gebäude zu. „Aber an irgendetwas erinnert mich das hier schon", gab sie stirnrunzelnd zu.
„Sie haben die Verfassung der Vereinigten Staaten gelesen?"
Vashtu blinzelte und blieb stehen. „Und? Ich bin amerikanische Staatsbürgerin - gezwungenermaßen, sozusagen."
„Weil Sie fast im Gefängnis gelandet wären!" begehrte Peter auf.
Vashtu grinste. „Wenn man mir mein Motorrad klaut ..." Was jetzt wohl mit ihrer Maschine geschehen würde? Und was mit ihrem Apartment? Ihre Augen wurden groß. „Die Schildkröten!" entfuhr es ihr.
„Was?" Peter schüttelte unwillig den Kopf. „Jetzt lenken Sie nicht vom Thema ab, Vashtu. Sie hatten Mist gebaut und wurden ..."
„Nein, Carsons Schildkröten. Die hatte ich doch!" fiel sie ihm ins Wort. „Was jetzt wohl mit denen passiert? Ich glaube nicht, daß man sie nach Atlantis läßt."
„Hä?"
Vashtu runzelte die Stirn. „Oh Mann, wir müssen sehen, daß wir wieder nach Hause kommen. Nicht daß die noch verhungern."
„Sind Sie eigentlich noch ganz da oder haben zehn Tage Brick Ihren Verstand vernebelt?" Peter beugte sich vor. „Wie, zum Kuckuck, kommen Sie denn jetzt auf Schildkrö..." Abrupt schloß er den Mund, sein Kopf ruckte hoch und er starrte die Türme der Devi-Stadt an. „Termiten!"
Jetzt war es Vashtu, die seinem Gedankengang nicht ganz folgen konnte. „Hä?"
Peter hob die Hand. „Termitenbauten! Wenn die alt und fest genug gefügt sind, können die auch einem Atomangriff überstehen. Und diese Türme sehen ihnen verdammt ähnlich."
Vashtu blinzelte einen Moment lang, dann fuhr sie mit einem Ruck herum und starrte die nächsten Türme durchdringend an. „Sie haben recht. Aber ..."
Sollte in den Berichten nicht alles gestanden haben? Aber ... Die Devi waren als eine Kreuzung geschaffen worden. Die Frage war, wenn tatsächlich ihre Ergebnisse die Forscher in Vineta dazu gebracht hatten, diesen Versuch zu wagen, was war die dritte Komponente? Die Gentherapie, die sie entwickelt hatte, beruhte auf drei, sich allmählich miteinander verbindenden Gensträngen, wobei einer als Verbindungsglied diente, um die unterschiedlichen Spezies miteinander kreuzen zu können. Als solcher war in ihrem Genom der Iratus-Käfer verwendet worden. Wenn die Devi aber ...
Sie holte tief Atem und betrachtete den nächsten Turm aus schmalen Augen. „Spinnen und Termiten. Das wird immer besser!" flüsterte sie sich selbst zu.
„Spinnen?" Peter sah sie wieder skeptisch an.
Vashtu kniff kurz die Lippen aufeinander, richtete sich dann auf, als wieder einige Meldungen bei ihr eingingen. Dann entschied sie sich.
„Die Devi sind eine Hybrid-Rasse, die künstlich erzeugt wurde." Sie hielt den Blick starr auf die Straße gerichtet und marschierte weiter, Peter an ihrer Seite wissend. „Vineta bekam ... meine Forschungsergebnisse, nachdem ich mich der Therapie unterzogen hatte. Diese Therapie baut aber auf drei Komponenten auf. Ich wußte, daß die Wissenschaftler hier etwas spinnenähnliches gekreuzt hatten, aber ich kannte das dritte Gen nicht."
„Sie wissen, was die ..." Peter schloß den Mund. „Natürlich wissen Sie es." Er winkte ab.
„Ich weiß nicht alles", entgegnete sie entschlossen. „Offensichtlich haben die Wissenschaftler meines Volkes etwas unterschlagen oder die Berichte sind nur verstümmelt zur Erde gesandt worden. Jedenfalls fehlte die ganze Zeit die dritte Komponente. Ich hatte mich sowieso gewundert, daß die Devi in Gruppen leben. Spinnenähnliche sind meist Einzelgänger."
„Nicht immer. Es gibt auf der Erde bestimmte Unterarten, die sich zusammengeschlossen haben zu einer Art Staat", warf Peter ein.
Vashtu blieb plötzlich und abrupt stehen. Ihre Augen weiteten sich. „Staat?"
„Ja, auch Termiten haben einen Staat. Meist mit einer Königin, die für den Nachwuchs ..." Jetzt stockte auch Peter und blieb mit offenem Mund stehen.
Vashtu drehte sich zu ihm um und sah ihn an. Lange Zeit schwiegen sie, dann nickten sie im stummen Einverständnis. Allmählich ging ihnen auf, was hier gespielt worden war.
„Da bleibt dann nur eine Frage", sagte Peter schließlich mit belegter Stimme. „In Insektenstaaten produzieren die Königinnen immer auch andere Königinnen, und zwar mehr, als sie brauchen. Wenn diese Königinnen reif sind, ziehen sie aus und gründen ihre eigenen Staaten."
„Die Devi hatten zehntausend Jahre, um Königinnen ausbrüten zu lassen", ergänzte Vashtu mit ruhiger Stimme.
„Dann haben wir es hier mit etwas mehr als nur einer Stadt zu tun", fiel Peter wieder ein. „Sie haben die Raumfahrt für sich entdeckt."
„Sie haben andere Planeten kolonisiert."
„Sie haben Staaten gegründet."
„Sie brauchen Planeten und Monde, die ein gutes Klima aufweisen, um ihre menschliche Herde gedeihen zu lassen."
„Vielleicht nicht nur Menschen."
„Vielleicht auch anderes."
„Die Frage ist ..."
„Mit wievielen Staaten haben wir es zu tun?"
„Wieviele Welten gibt es hier? Die Devi haben diese Galaxis hoffentlich noch nicht verlassen."
„Haben sie nicht."
„Sicher?"
„Sicher."
„Ganz sicher?"
„Wenn sie diese Galaxis in die eine Richtung verlassen hätten, wüßte Atlantis von ihnen."
„Es sei denn, die Wraith hätten sie in Pegasus ausgerottet."
„Die Devi sind als natürliche Feinde der Wraith geschaffen worden, Peter."
„Sie können nicht natürlich sein, sie wurden künstlich geschaffen, Vashtu."
„Wie auch immer, wir können nur hoffen, daß sie nicht von hier entkommen sind."
„Aber es gibt mehr von ihnen."
„Sehr wahrscheinlich. Wir sollten die Erethianer noch einmal befragen."
„Möglicherweise wissen sie mehr. Sie wußten ja auch von anderen, bewohnten Planeten, obwohl sie kein Stargate haben."
„Sie haben ein Stargate."
„Sie haben ein Stargate?"
Vashtu nickte. „Es wurde vor zehntausend Jahren, so habe ich es zumindest gelesen, zerstört. Aber in dem Bericht stand auch, Vineta sei zerstört worden und die Stadt steht noch."
„Sie denken ... ?"
„Ich weiß nicht, was ich denken soll."
„Dann sollten wir uns die Stadt näher ansehen, dieses ... Vineta", schlug Peter vor und blinzelte.
Vashtu spannte die Kiefer an. „NEIN!"
„Wir müssen! Die Prometheus ist nicht einsatzbereit. Selbst wenn wir den Antrieb irgendwie wieder hinkriegen, der Hyperantrieb wird nie wieder auferstehen, und das wissen Sie, verdammt noch mal, auch!" fuhr Peter sie an.
Vashtu starrte vor sich hin. Ihre Kiefer mahlten.
„Sie wollen doch weg von Pendergast. Wenn es hier ein Stargate gibt, dann können wir vielleicht ..."
„Es ist kein intergalaktisches Stargate, Peter. Vineta war eine geheime Forschungsstadt, ihnen wurde zwar eine Menge zuerkannt, aber sie durften keinen Kontakt nach Atlantis aufnehmen. Wir wußten ja nicht einmal, daß es diese Stadt überhaupt gab!" Vashtu schüttelte den Kopf. „Natürlich würde ich lieber heute als morgen aus Pendergasts Einflußbereich verschwinden, aber mit einem interstellaren Stargate werde ich da ..." Wieder stockte sie, runzelte die Stirn und drehte sich um.
„Was ist?"
Vashtu schüttelte den Kopf. „Nur eine dumme Idee", murmelte sie dann. Ihr Blick fiel auf ihre Uhr. Sie seufzte schwer, wollte gerade ihr Funkgerät aktivieren, um Pendergast Meldung zu machen, als man sie anfunkte: „Major, wir haben da was gefunden."
Sie wechselte einen Blick mit Peter, dann eilten sie, Seite an Seite los.
Der zweistündige Bericht an die Prometheus war vergessen.
TBC ...
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