19.02.2012
Kalter Entzug III
14 Tage vor der Rückkehr:
Vashtu lief, je nach Ansage durch Bates, mal schneller, mal langsamer und umrundete dabei immer wieder den leergeräumten Hangar, in dem vor noch nicht allzu langer Zeit die Sachen der Vineter eingelagert worden waren. Jetzt war der riesige Raum leer bis auf sie und Bates und ließ ihre Schritte auf dem metallenen Untergrund hallen.
Das Schott öffnete sich, als sie gerade am gegenüberliegenden Ende des Hangars angekommen war. Sie warf einen kurzen Blick hinüber und sah einen einsamen Pendergast, wieder hatte er seine Leibwächter zurückgelassen, der gerade eintrat und mit großen Schritten zu dem Marine-Sergeant hinüberging.
Noch einer, der sie herumscheuchen wollte, na toll!
Vashtu biß sich auf die Lippen und joggte weiter, immer noch in dem Tempo, das Bates ihr vorgegeben hatte. Was auch immer der Colonel von ihr wollte, sie würde es früher erfahren, als ihr lieb sein konnte, das war ihr klar.
Und lange zu warten brauchte sie tatsächlich nicht.
„Major? Würden Sie bitte zu uns kommen?" rief Bates ihr zu, nachdem er vertraulich den Kopf mit Pendergast zusammengesteckt hatte.
Was heckten die beiden aus? Und warum auf diese, für sie, so offensichtliche Art und Weise?
Natürlich hatte sie sich bereits daran gewöhnt, wenn sie auf der Prometheus war, abgesondert zu werden. Pendergast hatte das vom ersten Moment an mit ihr versucht. Erst war sie von dem Rest ihres Teams ferngehalten worden, dann auch von den Wissenschaftlern. Irgendwann durfte sie offiziell auch die ehemalige Atlantis-Expedition nicht mehr aufsuchen. Und dann, als letzten Schritt, hatte Pendergast sie auch wieder aus der 302-Staffel entfernt, in die er sie zunächst untergebracht hatte. Bedachte man dann noch ihre ganzen Brick-Aufenthalte, die immerhin inzwischen mehr als die Hälfte ihrer Zeit auf dem Schiff einnahmen, war sie wirklich gründlich isoliert worden. Und jetzt, nach ihrer Rückkehr vom Planeten, mußte sie sich auch noch mit einem ständig anwesenden Bates begnügen, der wie ein Wachhund vor der Tür ihres Quartiers lauerte und sie durch die Gänge schleuste als dürfe wirklich niemand wissen, daß sie wieder hier war. Und, wenn sie ehrlich war, fühlte sie sich im Moment mehr wie eine Gefangene als bei ihren zahlreichen Aufenthalten in der kleinen Zelle der Prometheus.
Vashtu wich von ihrem Weg ab und joggte locker zu den beiden Männern, die sie aufmerksam musterten. Dann blieb sie stehen, richtete sich auf und salutierte.
„Stehen Sie bequem, Major." Pendergast winkte mit einer ungewohnten Lockerheit ab und musterte sie aufmerksam.
Vashtu stellte sich in der vorgeschriebenen Position auf, warf Bates einen giftigen Blick zu, der weiter wie bisher dastand, sie ebenfalls von Kopf bis Fuß musterte.
„Der Sergeant sagte, Sie seien mindestens zwanzig Runden gelaufen", bemerkte Pendergast, während er nun begann, sie zu umrunden. Seine kalten Augen musterten sie dabei weiter aufmerksam. Sie spürte jeden einzelnen seiner Blicke.
„Das kann sein", räumte sie ein, auch wenn sie die genaue Anzahl ihrer Laufrunden mehr als gut im Kopf hatte. Jede einzelne hatte sie verflucht.
„Dafür haben Sie eine erstaunliche Ausdauer, Major. Sie sind nicht einmal außer Atem, geschweige denn verschwitzt", stellte der Colonel fest.
Verdammt!
Vashtu biß sich unwillkürlich auf die Lippen, entgegnete aber nichts.
Ihr war nicht einmal bewußt gewesen, daß sie die Fremdzellen eingesetzt hatte während des Laufens. Sie sollte wirklich besser auf sich achten, vor allem, solange sie unter der Fuchtel dieses Idioten stand.
Pendergast nahm vor ihr wieder Aufstellung und sah ihr tief in die Augen, wie so oft. „Was müssen wir tun, damit Sie ein bißchen ins Keuchen kommen, Major?" erkundigte er sich scheinbar liebenswürdig.
Vashtu zwang sich zu einem zerknirschten Lächeln. „Die ganze Rennerei der letzten Zeit, Sir", entgegnete sie und zuckte entschuldigend mit den Schultern.
Pendergast nickte, ohne ein Auge von ihr zu lassen. „Die ganze Rennerei also, soso", sagte er, drehte sich dann unvermittelt zu Bates um. „Das ganze noch einmal von vorn. Ich möchte unseren kleinen Major ein bißchen schwitzen sehen", befahl er, warf ihr noch einen halben Blick zu. „Und zwar mit vollem Marschgepäck. Das wird Sie hoffentlich ein bißchen aus der Puste bringen, denken Sie nicht?" Ein kühles Lächeln erschien auf seinen Lippen.
„Ja, Sir. Da bin ich sicher, Sir", antwortete sie.
Volles Marschgepäck? War dieser Kerl irre?
Pendergast sah sie immer noch an. „Worauf warten Sie, Major?" Unwillkürlich hatte seine Stimme alle gespielte Freundlichkeit verloren. „Gepäck anlegen, marsch, marsch! Sonst könnte mir noch einfallen, Ihnen persönlich auch noch eine Panzerfaust um Ihren Hals zu legen!"
Vashtu zuckte zusammen, nickte dann und folgte Bates, der sie zu einem kleinen Kabuff führte, in dem offensichtlich schon alles bereit lag.
Das schien ja wirklich ein netter Tag zu werden!
***
Jetzt:
Das Zittern begann, kurz bevor die Tür sich öffnete. Vashtu war froh, daß sie es zumindest geschafft hatte, die Prothese fertigzustellen, ehe es richtig losging. Dabei war es eigentlich eher unangenehm als wirklich schmerzhaft. Dennoch fühlte sie, wie ihr kurze Zeit später der kalte Schweiß ausbrach.
„Major?" begrüßte Dorns Stimme sie.
Vashtu kreuzte wie zur Abwehr die Arme vor der Brust, damit er das Zittern nicht bemerkte, dann drehte sie sich um und setzte ein Lächeln auf. „Gerade rechtzeitig, Marine", sagte sie. Dann aber blieb ihr der Rest des Satzes im Hals stecken, als sie ein zweiter Mann hinter dem Rollstuhl das Büro betrat.
„Marc Boyer, Oberpfleger hier", stellte Dorn den Fremden vor.
Vashtu nickte, verkrampfte sich unwillkürlich und ballte die, unter ihren Achseln ruhenden Hände zu Fäusten, als das Zittern kurz zuzunehmen schien. Sie zwang sich, das Lächeln beizubehalten und nickte Boyer zu. „Hallo", begrüßte sie ihn, ignorierte seine hingestreckte Hand und trat zur Seite. „Gerade fertig geworden. Meine Hände sind schmutzig."
Boyer warf ihr einen irritierten Blick zu, richtete dann aber seine Aufmerksamkeit auf das Metallgestänge, das sie zusammengebastelt hatte. „Das ist wirklich gut, Major", sagte er, hob es vorsichtig an.
Vashtu nickte, rückte noch ein Stück zur Seite.
Sie brauchte Nahrung, dann würde auch das Zittern nachlassen. Sie wußte zwar nicht, woran es lag, aber zumindest soviel hatte sie inzwischen herausgefunden auf der Prometheus. Da war es ihr in den letzten Tagen auch so gegangen, einmal sogar ... Sie zwang sich, den Gedanken beiseite zu schieben und lächelte Dorn an. „Ich habe mich an Peters Messungen gehalten", sagte sie. „Falls er aber bereits übermüdet war, als er ... Ich habe das ganze noch nicht endgültig verschweißt. Wenn also noch scharfe Kanten vorstehen ..."
„Wir werden das schon richten können, Major." Boyer kniete sich vor Dorn hin und hielt ihm die Prothese an den Beinstumpf.
Vashtu atmete unwillkürlich auf, als das Interesse von ihr abwich. Vorsichtig löste sie die Verschränkung ihrer Arme wieder, legte sie schwer auf den kleinen Tisch und beugte sich mit soviel Gewicht wie möglich darauf, um das Zittern zu unterdrücken.
„Die Maße stimmen", gestand der Pfleger ihr zu wissen.
Vashtu nickte, betrachtete ihn.
Doch, sie meinte, ihn zumindest schon einmal gesehen zu haben. Vielleicht war er in ihrem Puddlejumper heruntergekommen, sie wußte es nicht mehr. Aber gesehen hatte sie ihn auf alle Fälle.
Sein kurzes Haar war dunkelblond und ließ den Nacken frei in der Art von Frisur, wie sie bei Männern auf der Erde im Moment Mode zu sein schien. Seine Gestalt war athletisch, er schien zumindest regelmäßig Sport zu treiben, oder hatte ihn getrieben, ehe sie hierher kamen.
Vashtu erinnerte sich ein wenig wehmütig an die Sporthalle auf Atlantis, in der sie bei ihrem ersten Mal Abschied von John genommen hatte. An das Licht erinnerte sie sich vor allen Dingen. Die bunten Fenster hatten die Morgensonne eingefangen und den Raum in einen Traum getaucht, wie er ...
Boyer richtete sich wieder auf und drehte sich zu ihr um.
Vashtu, einen Moment lang unaufmerksam, hatte sich wieder aufgerichtet. Ihre Hände zitterten immer noch, jetzt sehr deutlich für alle zu sehen. Und der Blick aus den grünen Augen des Oberpflegers richtete sich sofort darauf.
Vashtu erstarrte, als sie auch die sorgenvolle Miene von Dorn sah, der ebenfalls bemerkt hatte, wie sehr ihre Gliedmaßen bebten.
„Major?" Boyer hob den Blick und sah sie scharf an.
Vashtu zwang wieder ein Lächeln auf ihre Lippen, schluckte aber hart. „Alles in Ordnung", beeilte sie sich zu versichern.
Boyers Blick wurde mißtrauisch.
Vashtu hob die bebenden Hände und ließ ihr Lächeln zu einem Grinsen werden. „Wenn ich was gegessen habe, hört es wieder auf", sagte sie erklärend.
„Wenn Sie etwas gegessen haben ... mh." Noch immer dieser scharfe, mißtrauische Blick.
„Ja, und genau das sollte ich jetzt wohl auch tun. Außerdem ist Heimdahl schon ein bißchen lange allein. Und ..." Sie brach ab, als sie in Dorns Gesicht sah.
Was war hier los? Warum beschlich sie plötzlich das Gefühl, die beiden wußten mehr über das, was da mit ihr geschah als sie selbst?
„Seit wann geht das so?" fragte Boyer.
Ihr fiel endlich ein, die Arme wieder zu kreuzen und damit ihre zitternden Hände zu verbergen. „Was?"
„Das Zittern. Sie sagten, wenn Sie etwas essen, würde es aufhören. Hat Dr. Grodin Sie untersucht?" bohrte Boyer weiter.
„Ich habe Grodin nicht gesehen. Nein, er hat mich nicht untersucht. Zumindest nicht bei meinem letzten Besuch auf der Prometheus."
„Mädchen, bist du sicher, daß ..."
Boyer warf dem Marine einen scharfen Blick zu, trat dann näher an sie heran. „Wie geht es Ihnen sonst? Schweißausbrüche? Konzentrationsstörungen? Fühlen Sie sich matt?" fragte er.
Vashtu wich unwillkürlich vor ihm zurück. „Was soll das?" Ihre Brauen schoben sich zusammen. „Ich bin nicht wie Sie, Pfleger Boyer! Mein Körper kann schon einmal merkwürdig reagieren."
„Sie sind auf turkey, Major", entgegnete der mit fester Stimme, gerade als sich die Tür zum zweiten Mal öffnete.
Vashtu erstarrte. „Ich bin was?" Am Rande nahm sie wahr, daß Anne Stross das Büro betreten hatte, sie nun ebenfalls anstarrte und wäre am liebsten im Boden versunken.
Was bildete dieser Kerl sich ein? Wie konnte er von ihr behaupten, sie sei ... sie sei ... ? Was war das eigentlich?
„Was ist hier los?" fragte Stross endlich.
Boyer ließ sie nicht aus den Augen, und Vashtu wagte kaum, den Blick von ihm zu nehmen. Doch schließlich bezwang sie sich und nickte in seine Richtung. „Er behauptet, ich sei ... ich weiß nicht was", antwortete sie.
„Sie stehen unter Drogen, das behaupte ich", warf Boyer hart ein. „Und offensichtlich wissen Sie nichts davon, was das ganze noch merkwürdiger macht."
Vashtu klappte das Kinn herunter, während wieder ein kalter Schweißfilm auf ihrer Stirn erschien.
Sie war was? Aber ...
„Oh mein Gott!" keuchte Stross und starrte sie nun erst recht an. „Darum sind Sie so merkwürdig ruhig."
„Was?" Hilflos blinzelnd drehte Vashtu leicht den Kopf und sah die Leiterin groß an. „Wie kommen Sie denn auf den Gedanken? Ich bin ..." Unvermittelt schloß sie den Mund, als sie begriff. „Oh nein!" Sie sank gegen die Wand und schluckte.
Boyer hob die Hand und legte sie ihr auf die Stirn. „Das sind die ersten Anzeichen eines Entzugs. Das Zittern, der kalte Schweiß. Und ich möchte wetten, in den letzten Minuten haben Sie sich auch nicht mehr sonderlich konzentrieren können." Plötzlich klang er doch besorgt.
Vashtu ächzte, wehrte sich aber nicht, als er sie am Arm packte und zu einem Stuhl brachte. Unter den besorgten Augen von Stross und Dorn begann er sie zu untersuchen.
„Pendergast!" Vashtu richtete sich plötzlich wieder auf, fühlte sich zurückgedrückt.
„Major, bleiben Sie ruhig", warnte Stross sie.
Aber allmählich begann sich etwas zu klären. Darum war sie plötzlich so gleichgültig gegenüber allem geworden, was der Colonel mit ihr angestellt hatte. Darum diese merkwürdige Apathie, die auch Barnes mit der Möglichkeit zur Flucht nicht wirklich hatte brechen können.
Hier hatte sie sich bis jetzt zusammengerissen, sehr zusammengerissen. Sie hatte versucht, das Bild der Major Uruhk wieder aufzunehmen, das sie bereits vorher gezeigt hatte, auch wenn sie sich seltsam ... antriebslos gefühlt hatte. Zumindest hatte sie nicht mehr über die Energie verfügt, die sie sonst immer vorangetrieben hatte. Und das ganze hatte begonnen ...
„Ganz klar, Entzugserscheinungen." Boyer richtete sich endlich wieder auf.
Vashtu blieb auf dem Stuhl sitzen und starrte dumpf vor sich hin, während in ihr eine gewisse Wut zu schwelen begann.
Wenn Pendergast ihr noch einmal in die Finger kam, würde sie ...
„Das wird noch schlimmer werden", fuhr Boyer fort, riß sie damit aus ihren Rachegedanken und ließ sie aufblicken. Die grünen Augen sahen sie jetzt sorgenvoll an. „Sie wußten wirklich nichts davon, oder?"
Stumm schüttelte sie den Kopf und schluckte wieder.
„Was können wir tun?" fragte Stross, die immer noch neben Dorn stand.
„Ich würde Ihnen gern etwas Blut abnehmen. Vielleicht finden wir noch Reste von dem, was auch immer man Ihnen da gegeben hat, Major", schlug Boyer vor. „Unter normalen Umständen wäre ich dafür, Sie in die Krankenstation zu bringen und dort überwachen zu lassen. Aber im Moment ..." Er zuckte etwas hilflos mit den Schultern.
„Ich komme hier nicht heraus." Ihre Stimme klang in ihren eigenen Ohren dumpf. Hilflos grübelte sie über das Problem nach. „Ich kann nicht in die obere Etage zurück. Dorn, gibt es hier irgendwo eine Zelle. Eine Zelle, die mich aushält?"
Wieder eine Zelle! Allmählich wurde das wirklich zu ihrem zweiten Wohnsitz. Aber dafür würde sie Pendergast zahlen lassen.
„Vielleicht wird es nicht ganz so schlimm, Major", wandte Boyer ein. „Können Sie sich daran erinnern, wann Ihre Stimmung umschlug?"
Vashtu runzelte die Stirn, war einen Moment lang versucht, den Kopf zu schütteln, dann aber fiel es ihr wieder ein. „Das war ... nach vier Tagen oben", antwortete sie zögernd.
Wie hatte das passieren können? Wie hatte sie ... ?
„Es muß in Ihrer Nahrung gewesen sein, wenn Sie die Verabreichung nicht bemerkten. Haben Sie nicht in der Messe gegessen?"
Stross trat jetzt einen Schritt näher.
„Sergeant Bates brachte mir das Essen. Ich durfte mein Quartier nicht verlassen." Vashtus Augen weiteten sich. „Heimdahl! Auch er stand unter Bewachung. Wenn Pendergast das gleiche mit ihm ..."
„Dann werden wir das herausfinden, Major", beruhigte Stross sie, legte ihr vorsichtig eine Hand auf die Schulter.
„Zehn Tage bei Ihnen. Das kann bedeuten, daß es nicht allzu schlimm wird. Aber ein oder zwei Tage werden Sie wohl ausfallen", erklärte Boyer, drehte sich zu Dorn um. „Stellen Sie eine Bewachung für den Major zusammen, nur für alle Fälle. Und möglicherweise wäre eine Zelle, so schwer es auch fällt, im Moment wirklich eine günstige Alternative."
Der Marine nickte mit blassem Gesicht.
Vashtu schluckte wieder, zerwühlte mit einer Hand ihr verstrubbeltes Haar. „Wenn ich diesen aufgeblasenen Mistkerl in die Finger kriege!" zischte sie, ballte die Hand zur Faust. Am Rande registrierte sie, daß das Zittern etwas nachgelassen hatte.
„Bleiben Sie ruhig. Wir finden einen Ausweg", wandte Stross sich an sie.
Damit wären dann aber auch wirklich alle versammelt, die auf keinen Fall hätten etwas erfahren sollen, oder? Vashtu hätte ihren Schädel gegen die Wand rammen können, immer und immer wieder.
Sie war hierher zurückgekommen in der Hoffnung, aufgenommen zu werden und dort weitermachen zu können, wo sie das letzte Mal hatte aufhören müssen. Statt dessen saß sie jetzt in diesem Gebäude fest und mußte mit einem Drogenproblem fertig werden, von sie nicht einmal die blaßeste Ahnung gehabt hatte.
„Hat er sich schon gemeldet?" Mit einem Ruck hob sie den Kopf wieder und starrte Stross an.
„Wer?"
„Pendergast!" Sie spie diesen Namen aus wie einen Fluch, und genau das war er im Moment auch für sie. Ihr persönlicher Fluch. Vineta hatte sich als Hoffnung herausgestellt, Pendergast dagegen, der einzige Militär hier, der vielleicht eine Möglichkeit zur Hilfe bieten konnte, verwandelte sich mehr und mehr in ... in einen Alptraum, den sie liebendgern beendet hätte.
Stross atmete tief ein, nickte dann stumm. „Er fragte nach, ob hier zufällig ein Jumper gelandet wäre. Ein Jumper mit zwei Flüchtigen", antwortete sie ausweichend.
Vashtu neigte fragend den Kopf. „Was noch?" bohrte sie weiter.
„Major, das ..."
„Was noch? Was wollte diese Ratte noch?" Der Ausbruch kam selbst für sie so überraschend schnell, daß sie ihn nicht verbergen konnte.
Die Fremdzellen übernahmen, ohne daß sie etwas dagegen tun konnte. Sie spürte nur, wie ihre Augen sich plötzlich veränderten. Die Wut, die sie mühsam zu verbergen suchte, brach sich ihre Bahn, ließ sie die Hände zu Fäusten ballen, bis die Finger weiß wurden und die Gelenke knackten. Ihr gesamter Körper begann vor Wut zu vibrieren. Und sie wünschte sich nichts mehr, als die Bestie, die in diesem Moment in ihr erwachte, auch loslassen zu können.
Stross wich unwillkürlich etwas zurück, ließ ihre Hand aber weiter auf ihrer Schulter liegen. „Wie es aussieht, ist er hinter die Intrige gekommen, die ... Er sagte, daß wohl einige seiner leitenden Offiziere in Arrest sitzen."
Vashtu preßte die Kiefer fest aufeinander, um den wütenden Schrei zu unterdrücken, der an ihrer Kehle zerrte.
TBC ...
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Huhu!
AntwortenLöschenokey, das erklärt jetzt auch, warum der Titel Kalter Entzug heißt. Was zum?? Da pumpt Pendergast sie tatsächlich mit Drogen voll!? Der Kerl ist tatsächlich irre oO
Na das kann ja noch heiter werden, wenn sie jetzt schon Probleme hat ihre Fremdzellen zu unterdrücken. Vielleicht ist eine Zelle da tatsächlich eine gute Idee ^^
Und die Nachricht, dass einige Offiziere in Arrest sitzen hilft vermutlich auch nicht unbedingt dabei, dass Vashtu sich wieder beruhigt.
Da wird dann jetzt wohl noch einiges auf sie zu kommen.
LG Sabrina
*nickt* Ja, Pendergast hat Vashtu Drogen gegeben. Böser Pendergast *fg*. Ist er irre? Mh, ich würde sagen, er ist ... machtbesessen.
AntwortenLöschenUnd ja, es kommt noch einiges auf sie zu. Untertitel dieser Staffel "How to whump Vashtu Uruhk" ;)
Dank dir für das Comment
Bis denne
Ramona