06.12.2009

1.06 Highnoon in Kansas I

TV-Serie: Stargate general
Reihe: SG-V (SG-27)
Genre: humor, scifi, action
Rating: G
Author's Note: Diese Story gehört zu jenen, bei denen ich eigentlich nur die Schreibmaschine war, Ruhm, Lob und alles andere bitte an Kris/Arielen/Crystal Sun oder wie sonst die Dame sich nennen mag. In diesem Sinne fällt auch die ursprüngliche Widmung weg. Wie gesagt, Schreibmaschinen widmen nicht.


Vashtu Uruhk bremste die Maschine ab und setzte einen Fuß auf den Boden, um sich abstützen zu können. Stirnrunzelnd drehte sie sich halb um und beobachtete den feisten Mann in beiger Uniform und einem Cowboyhut, wie er, die Hose hochziehend, auf sie zukam.
War das auch ein Polizist?
Sicher war sie sich nicht. Sie war extra vom Highway abgefahren, weil sie ihre Ruhe vor der Patrol haben wollte. Daß ihr hier auch jemand über den Weg laufen könnte, mitten in der amerikanischen Pampa, damit hatte sie nicht gerechnet.
„So, mein Freundchen. Was hast du dir denn dabei gedacht?“ Der Dicke hatte sich vor ihr aufgebaut. Seine spiegelnden Brillengläser warfen ihr Gesicht zurück: Schmal, verstaubt, ebenfalls mit einer dicken Sonnenbrille auf der Nase. Das schwarze Haar war restlos zerzaust, die Fliegerjacke hatte sie bis zum Kragen geschlossen, da es ihr vorher auf dem Motorrad zu kalt geworden war.
Sie zog die Nase hoch und schüttelte verständnislos den Kopf. „Ich verstehe nicht ...“ murmelte sie ratlos.
Hatte sie irgendetwas übersehen?
Der Dicke stemmte die Hände in die breiten Hüften und funkelte sie an. „Warum heizt du hier auf meinem Land mit so einem Affentempo herum, Bübchen? Hast du das Schild nicht gesehen?“
Vashtu runzelte die Stirn und versuchte sich zu erinnern.
Ein Schild?
„Äh ... ich glaube nicht.“ Sie schüttelte etwas hilflos den Kopf und rieb sich die juckende Nase.
„Dreißig Meilen in der Stunde, Freundchen, nicht hundertdreißig.“
Upps, das war wohl etwas sehr schnell gewesen, oder?
Vashtu wagte einen bittenden Blick, doch so recht kam der durch die doppelten Sonnenbrillengläser wohl nicht an. „Ist mir gar nicht aufgefallen.“ Mit der Hand strich sie sich durch ihr kurzes Haar, kratzte sich dann hinterm Ohr. „Tut mir leid, Sir. Äh, die Maschine ist noch neu. Ich wollte sie einfach ein bißchen ausfahren.“
„Hast du überhaupt eine Zulassung für dieses Geschoß?“ bellte der stämmige Mann in der Uniform sie an.
Vashtu blinzelte, dann nickte sie. „Ja, einen Moment.“
„Na dann. Zulassung und Führerschein, aber pronto!“ Er hielt ihr die Hand fordernd hin.
Vashtu stutzte, blickte dann wieder in das bärbeißige Gesicht. „Führerschein, Sir?“ Das hätte O'Neill ihr auch ruhig sagen können. Jetzt mußte sie sich etwas einfallen lassen. „Äh, ich fürchte ... ich glaube, den habe ich nicht dabei.“
„Dann reicht erst einmal die Zulassung. Einen Ausweis wirst du Bürschchen doch wohl haben, oder?“
Noch ein Problem, an das sie nicht gedacht hatte. Sie besaß keinen Ausweis, nur eine Legitimationserklärung für ihr Hiersein. Bisher hatte sie sich noch nicht dazu entscheiden können, irgendeine Staatsangehörigkeit anzunehmen.
Seufzend öffnete sie die Jacke und packte den Kragen, um besser an die Innentasche heranzukommen. In diesem Moment hörte sie ein Zischen und den unverwechselbaren Laut einer Waffe, die entsichert wurde. Ihr Kopf ruckte herum und sie starrte in die Mündung eines riesigen Revolvers.
„Was ... ?“
„Runter von dem Motorrad, Freundchen, aber pronto!“ Der Dicke pendelte mit seinem Hintern nervös hin und her.
„Was?“
„Ich sagte, runter von dem Bock, aber schnell!“
Irritiert schüttelte sie den Kopf, klappte mit einem Fuß die Stütze der Maschine gen Boden und parkte das Motorrad. Dann stieg sie betont langsam und ruhig ab, hielt die Hände auf Brusthöhe, wo der Fremde sie auch sehen konnte.
War das jetzt ein Überfall? Was sollte sie tun? Wie sollte sie sich verhalten?
Siedendheiß fiel ihr ein, daß niemand im SGC wußte, wo sie war. Und urplötzlich zuckte wieder ihr letztes Erlebnis mit dem Trust aus ihrer Erinnerung hervor.
Was, wenn sie ihnen jetzt schon zum zweiten Mal in die Falle gelaufen war? Was, wenn ... ?
Würde der Trust wirklich einen solchen Stümper schicken, um sie einzufangen, nachdem sie das letzte Mal eine ganze Wachmannschaft kalt abserviert hatte? Doch wohl eher nicht.
„Rüber an den Wagen!“ befahl der Fremde und winkte mit seinem Revolver.
„Hören Sie, ich habe keine Ahnung ...“
Grob packte er sie an der Schulter und stieß sie vorwärts. „Hände auf die Motorhaube, aber dalli!“
Vashtu schüttelte den Kopf, breitete ihre Arme aus und legte sie auf das sonnenwarme Blech des braunen Geländewagens.
„Beine breit!“ Wenig geschickt trat er ihr gegen die Innenknöchel.
„Autsch! Passen Sie doch auf!“ begehrte sie auf.
„Schnauze, Freundchen. Keinen Ton, klar?“
Er roch nach altem Schweiß, als er sich ihr von hinten näherte.
Vashtu zwang sich, durch den Mund zu atmen und knurrte einen Fluch in ihrer Muttersprache. Der Kerl tatschte sie doch tatsächlich ab! Das gab es doch gar nicht. Noch dazu fing er bei ihren Beinen an, absoluter Quatsch. Wenn sie jemanden auf Waffen durchsuchen würde ...
Oh!
„Hören Sie, ich habe eine Genehmigung für die Beretta“, fiel ihr ein, gerade als der Dicke ihr Hinterteil befühlte. Jetzt reichte es aber langsam!
„Ich sagte, Mund halten!“ befahl der ihr, betastete jetzt ihre Hüften.
Vashtu schüttelte den Kopf, schwieg jetzt aber und kochte langsam im eigenen Saft.
Als seine Hände endlich auf Höhe ihrer Brust angekommen waren, zuckten die suchenden Finger plötzlich zurück, als hätte er sich verbrannt.
Na endlich schien der Kerl ein bißchen Verstand wiederzufinden.
„Du ... du bist ...“
Vashtu drehte sich um und kreuzte demonstrativ ihre Arme vor der Brust. „Ich bin eine Frau, ja. Und ich habe eine Legitimation für die Waffe, die Sie gesehen haben. Ich bin eine Beraterin der Army und würde gern ein paar Tage Urlaub machen. Reicht das jetzt? Ich kann Ihnen auch eine Nummer geben, bei der Sie sich das ganze bestätigen lassen können.“
Der Dicke musterte sie von Kopf bis Fuß, dann wanderte sein Blick wieder nach oben. Sein Gesicht war jetzt gerötet, ob von der, für ihn offensichtlich ungewohnten Anstrengung oder noch aus Scham konnte sie allerdings nicht sagen. Dann schien ein Ruck durch ihn hindurch zu gehen.
„Auf meinem Land trägt keiner eine Waffe, klar? Also her damit. Und auch gleich Ausweis, Führerschein und Fahrzeugpapiere. Den ganzen Batzen.“
„Ich trage die Waffe nicht ohne Grund, und ich werde sie nicht abgeben“, entgegnete sie bestimmt. „Meine Papiere dürfen Sie gern einsehen, aber mehr auch nicht. Ich bin doch eh nur auf der Durchreise.“
„Die Waffe, Mädchen. Und das Motorrad wird ebenfalls konfisziert.“
„Was?“ Vashtu starrte den Fremden entgeistert an. „Warum das denn?“
„Gefährdung des Straßenverkehrs.“
Allmählich wurde sie wirklich wütend. Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und funkelte ihren Gegenüber an. „Und wie soll ich, bitte schön, weiterkommen?“
„Auf meinem Land ...“
„Das hier ist eine Straße, eine öffentliche Straße!“ fauchte sie ihn an. „Es ist mir egal, ob das rundherum Ihr Land ist, ich habe nicht vor, hier irgendwo zu campieren. Ich will nur in die nächste größere Stadt!“
„Colby?“ Der Dicke schien zu überlegen, dann schüttelte er den Kopf. „Die Maschine wird konfisziert, ebenso die Waffe. Wie du weiterkommst, bleibt dir überlassen. Und wenn du so weitermachst, Mädchen, wanderst du auch noch in meinen Knast. Sheriff Snider läßt sich von niemandem zum Narren halten.“
Jetzt reichte es ihr endgültig. Wütend trat sie einen Schritt auf ihn zu. „Ich werde die Strafe für zu schnelles Fahren bezahlen und weiterfahren, klar? Es ist mir egal, wer und was Sie sind! Ich will hier nur durchfahren, verdammt!“
„So nicht, Mädel, so nicht. Du bist verhaftet.“ Wieder ein Griff an das Holster.
Vashtu sah ihn nur an, dann drehte sie sich herum und trat mit halber Kraft gegen den vorderen Reifen seines Geländewagens. Die Wraith-Zellen in ihrem Inneren verstärkten den Tritt. Mit einem leisen Zischen entwich die Luft dem gesprengten Hartgummi.
Snider beobachtete mit offenem Mund, wie sein Geländewagen Schlagseite bekam.
Vashtu ließ sich nicht mehr aufhalten. Mit einem Satz saß sie wieder auf ihrem Motorrad und startete. Dann heizte sie, was die Maschine hergab, davon und verschwand zwischen den Maisfeldern.

***

Dr. James Wallace trat in die Küche. „Morgen, Mum“, begrüßte er die leicht übergewichtige Frau am Herd.
„Jimmy, hast du denn auch gut geschlafen?“ Mrs. Mary-Ann Wallace drehte sich herum und lächelte ihren Sohn an.
„Danke, Mum, wie immer. Die Kleinen machen ein bißchen Lärm.“ Wallace ließ sich an dem großen Eßtisch aus Vollholz nieder und rückte sein Besteck zurecht. „Aber schön, daß wieder Leben im Haus ist.“
„Oh, mein Jimmy!“ Mrs. Wallace seufzte und kam mit der Pfanne an den Tisch. „Du siehst schon wieder völlig ausgelaugt aus. Die nehmen dich ganz schön ran in dieser Forschungseinrichtung, oder? Seit dein neuer Chef ...“
„Es ist eine Frau, Mum.“ Wallace goß sich Orangensaft ein und nippte an dem Glas. „Miss Uruhk ist manchmal schon ein bißchen ... Aber sonst eigentlich ganz in Ordnung. Sie erinnert mich nur immer an diesen Lt. Colonel, der vor ihr das Kommando hatte.“
„Mein armer Schatz.“ Mrs. Wallace beugte sich, die Pfanne von sich weghaltend, über ihren schmächtigen Sohn und drückte ihm einen Kuß auf den Scheitel. „Aber eine Frau als Vorgesetzte für dich, das ist sicher nicht leicht. Ich möchte gar nicht wissen, was das wohl für eine ... eine Frau sein mag.“
Wallace runzelte die Stirn und blickte nachdenklich auf seinen Teller hinunter. Irgendwie war ihm plötzlich der Appetit vergangen.
„Iß nur, mein Junge.“ Mrs. Wallace kehrte an den Herd zurück und kümmerte sich um das Rührei.
Der junge Wissenschaftler schob den gebratenen Speck ein bißchen hin und her, bis er sich zwang, zumindest ein Stück davon zu kosten. Dabei fiel sein Blick durch das Fenster auf den Hof.
Sein Vater stand da und unterhielt sich offensichtlich gerade mit einer knabenhaften Gestalt in einer braunen Fliegerjacke und schwarzem strubbeligem Haar. Im Hintergrund stand ein schweres Motorrad aufgebockt.
Wallace wandte sich wieder seinem Frühstück zu. Aber irgendetwas an dieser Szene irritierte ihn.
Vor seinem inneren Auge tauchte wieder diese schlanke Gestalt in der zu groß wirkenden Jacke auf, wie sie sich mit einer Hand durch das kurze, tintenschwarze Haar fuhr. Eine Gestalt, eine Geste, die Jacke!
Wallace verschluckte sich an dem nächsten Schluck Orangensaft und prustete einen Gutteil über den Tisch. Hilflos würgend blickte er wieder auf und bekam große Augen.
Da draußen stand tatsächlich Vashtu Uruhk und unterhielt sich mit seinem Vater!
„Jimmy-Boy, was ist denn?“
Keuchend holte er Luft, hob die Hand und wies aus dem Fenster. „Da ... da ...“ Irgendwie wollte ihm kein einleuchtender Satz einfallen.
Seine Mutter trat ans Fenster und blickte nun ebenfalls hinaus. „Dein Vater will nachher nach den Feldern sehen. Die Erntezeit beginnt“, erklärte sie dabei, als sähe er das das erste Mal. „Nanu, wer ist denn das?“
Am Kopf seiner Mutter vorbei konnte Wallace sehen, wie sein Vater und Miss Uruhk jetzt auf das Haus zukamen.
Was wollte die Antikerin denn hier? Wieso kam sie gerade zu ihm?
Wallace schluckte.

***

„Danke, daß Sie mich kurz telefonieren lassen.“ Vashtu schenkte dem großen, stiernackigem Mann mit der sonnenverbrannten Haut ein Lächeln. „Es wird schon nichts schlimmes mit der Maschine sein.“
„Wenn Sie wollen, meine Frau macht gerade das Frühstück. Einer mehr am Tisch bedeutet nicht viel“, brummte der Riese gutmütig.
„Das ist sehr nett. Äh, haben Sie irgendeine Nummer eines Abschleppdienstes?“
„Im Telefonbuch. Aber trinken Sie doch erst einmal einen Kaffee mit uns. Fremde sehen wir hier selten.“
Vashtu nickte verstehend. Irgendwie konnte sie sich vorstellen, woran das liegen mochte. Eigentlich wäre sie auch gar nicht auf diesem Hof gelandet, wenn nicht ihr Motorrad eine Meile entfernt plötzlich den Geist aufgegeben hätte.
Sie nahm die Sonnenbrille ab und steckte sie an den Kragen ihres T-Shirts. „Das ist sehr nett von Ihnen, aber ich trinke keinen Kaffee.“
„Das macht nichts“, entgegnete der Mann, als habe sie ihm gerade die unwichtigste Sache der Welt mitgeteilt. „Wir haben auch gutes Wasser, verschiedene Säfte und Tees. Meine Schwiegertochter Carry-Sue macht da diesen ganzen Ayuveda-Quatsch.“
Vashtu nickte verstehend, ließ sich jetzt doch durch einen langen Flur in eine große Wohnküche geleiten.
„Mary-Ann, wir haben einen Gast. Miss ...“ Der Bär sah sie etwas hilflos an.
Vashtu blickte auf und stutzte. Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht.
„Miss Uruhk!“ krächzte Wallace.
Sie begann zu kichern. „Das gibt es doch nicht! Wallace? Was tun Sie denn ... ?“ Dann ging es ihr auf und sie sah wieder zu dem Bären hinauf. „Dann müssen Sie Mr. John-Andrew Wallace sein. Sehr erfreut.“ Sie hielt ihm ihre Hand hin.
Der Riese starrte verdattert zwischen ihr und seinem Sohn hin und her, ebenso wie seine Frau.
„Mum, Dad“, quetschte Wallace irgendwie aus seiner Kehle hervor. Seine Stimme klang schrill. „Das ist Miss Uruhk, meine Vorgesetzte im Center.“
Das Farmerehepaar starrte nun einhellig die Antikerin an, die immer noch leise vor sich hinkichernd auf der Türschwelle stand und sich offensichtlich hervorragend amüsierte. „Ich freue mich, Sie kennen zu lernen, Mrs. Wallace, Mr. Wallace“, sagte sie schließlich.
Der Riese nickte verdattert, ergriff ihre Hand und schüttelte sie.
Vashtu war angenehm überrascht. Ein fester Händedruck. Aber andererseits ... was hätte sie denn auch anderes erwarten sollen von einem Farmer. John-Andrew Wallace war alles, was sein Sohn nicht war. Breitschultrig, muskulös und voller Kraft.
„Aber ...“ Mrs. Wallace schien sich plötzlich wieder zu fangen. Eilfertig lief sie zum Herd zurück. „Setzen Sie sich doch, Miss Uruhk. Bitte, frühstücken Sie mit.“
„Danke.“ Vashtu ließ sich das jetzt allerdings nicht mehr zweimal sagen. Sie trat an den Tisch und schob sich den Stuhl neben ihrem Teammitglied zurecht. Immer noch breit grinsend ließ sie sich nieder. „Sie genießen also auch das lange Wochenende, wie?“
Wallace drehte sich langsam zu ihr um, mit einer Miene wie ein Kaninchen, das der Schlange gegenübersteht. „Äh, ich ... Die Ernte!“
Vashtu nickte verstehend, zog ihre Jacke aus. „Verstehe, dann ist der Mais also so gut wie reif.“
Mr. Wallace blieb der Mund offen stehen, als er den Griff der Beretta unter ihrer Achsel sah. Vashtu nahm es gar nicht wahr, beugte sich vor und stützte die Unterarme auf den Tisch. Neugierig begann sie sich in der großen Küche umzusehen. „Schön hell hier“, stellte sie dann fest.
„Äh ja.“ Wallace Senior setzte sich jetzt auch, mit einem, unter seinen Sonnenbräune bleichen Gesicht. Immer noch starrte er auf die Gurte des Schulterhalfters.
Vashtu schien den Blick jetzt doch zu registrieren, sah stirnrunzelnd an sich hinunter. „Oh ... äh, denken Sie sich nichts dabei.“ Sie lächelte entschuldigend und richtete sich wieder auf. „Im Moment ist es ... mh, sicherer, wenn ich bewaffnet bin.“
Mr. Wallaces Blick glitt hilflos zu seinem Sohn.
Der schluckte sichtlich. „Ich ... ich trage keine Waffe, Dad. Nur ...“
„Ihr Sohn braucht keine Waffe“, fiel Vashtu ihm in sein Gestammel. „Er ist ein zu heller Kopf, um in Gefahr zu geraten, stimmts?“ Kameradschaftlich stieß sie ihn mit dem Arm an. Dann schälte sie sich auch noch aus dem Schulterhalfter, legte es sich auf den Schoß. „So besser?“
Mr. Wallace starrte sie immer noch an. „Ich wußte, daß James für eine Militärbehörde arbeitet, aber ...“ Er stockte.
Vashtu winkte ab. „Schon gut. Ich bin vor gut einer Woche entführt worden, deshalb riet mir mein Chef, für einige Zeit ständig eine Waffe zu tragen. Aber ich benutze sie nur im absoluten Notfall, glauben Sie mir.“
„Entführt?“ Wieder ein hilfloser Blick zu seinem Sohn.
„Äh, naja ...“
„Halb so schlimm. Eine konkurrierende Einrichtung, wenn Sie so wollen. Es ist nichts passiert.“ Munter beugte Vashtu sich wieder vor. „Ihr Sohn hat sehr schnell meinen Aufenthaltsort herausgefunden und die MP schickte ein Sondereinsatzkommando. Da gab es kaum Schwierigkeiten.“
Dr. Wallace schien vor ihren Augen immer kleiner zu werden, während das Farmerehepaar immer größere Augen bekam und sie mit unverhohlenem Staunen anstarrte.
„Mrs. Wallace? Ich glaube, da brennt gleich etwas an.“ Vashtu lächelte freundlich und wies auf die beiden Pfannen.
Die Angesprochene fuhr entsetzt herum und murmelte immer wieder etwas von Gott.
Vashtu lehnte sich entspannt zurück, betrachtete wieder den Raum, in dem sie sich befand.
„Wir wußten nicht, daß es gefährlich ist, für dieses Center zu arbeiten“, sagte Mr. Wallace.
„Ist es auch nicht. Die meiste Zeit sitzen wir in unseren Laboren und tun, naja, was man halt in der Forschung so tut.“
Ein ungläubiges Nicken des Bären.
„Miss Uruhk“, zischte Wallace ihr zu, „meine Eltern haben nicht die nötige Sicherheitsstufe.“
„Oh!“ Vashtu nickte. „Alles klar. Danke, Wallace.“
In diesem Moment stürmten vier Kinder in unterschiedlichen Altersstufen herein und fielen über den Tisch her.

TBC ...

2 Kommentare:

  1. HEy =)
    wie versprochen habe ich nun heute weitergelesen.
    Okey...damit wäre eins geklärt...vashtu scheint keinen führerschein zu haben :D
    aber der sheriff :D redet da erst mal von "bürschchen" und muss dann feststellen, dass er keinen kerl vor sich hat.
    aber die reaktion danach...der denk anscheinend das ihm in der gegend alles gehört ^^
    vorallem...die waffe konfiszieren, okey verstehe ich aber das motorrad :D nagut vashtu ist 100 zu schnell gefahren und das ist nicht wenig aber die raktion kam so plötzlich. erst total freundlich und dann so auf die art "ahhh eine frau die motorrad fährt und ne waffe besitzt, so was gibts doch nciht!"

    und dann landet sie auch noch auf dem hof von wallace eltern :D super! da sitzt er nichtsahnend am frühstückstisch und auf einmal kreuzt seine vorgesetzte auf.
    ich glaub das wird noch lustig =)
    LG Sabrina

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  2. *nickt* Stimmt, Vashtu besitzt keinen Führerschein, dementsprechend war das mit dem Motorrad sogar legitim (daß Snider es konfiszieren will). Und sie besitzt auch keinen Waffenschein, insofern hat er da auch wieder richtig gehandelt.
    Und, hey, das ist ein Dorfsheriff, der denkt wirklich, das sei alles seins. Er ist ja schließlich für Recht und Ordnung verantwortlich. Zudem ... mitten im finstersten Kansas, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen *grins*, da passiert sowas wie Vashtu doch sonst nicht.
    Ja, Wallace ist schon arm dran. Vor allem dürfte er ziemlich schwitzen, solane Vashtu auf dem Hof seiner Eltern ist. Wer weiß, was er seiner Mutter noch so alles erzählt hat *flöt*.

    Bis denne
    Ramona

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