„Da kommt jemand!" rief er Babbis zu und suchte Deckung hinter einem Felsen.
Der junge Wissenschaftler warf sich hinter einen Strauch und starrte angestrengt zum Gate hinüber. Dann beobachtete er, wie eine Gestalt aus dem Ereignishorizont trat. Mit fließenden Bewegungen und weiten Schritten hielt diese Gestalt dann auf die niedrige Bergkette zu, die einige Kilometer weiter entfernt lag.
Dorn machte ihm ein Zeichen. Babbis nickte, schob sich auf die Zehenspitzen und schlich dem Marine hinterher.
„Was will sie hier?" zischte der ihm zu.
Babbis hob die Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Aber hier hat es begonnen, vielleicht findet sie hier auch die Lösung."
Dorn warf ihm einen langen Blick zu, holte das Sturmgewehr von seiner Schulter und entsicherte es. „Sie hat uns nicht gesehen", knurrte er. „Sie hätte uns aber sehen müssen!"
Babbis runzelte die Stirn, zog aber auch seine Automatik aus dem Holster.
Gemeinsam folgten sie der einsamen Gestalt, die offensichtlich rein gar nichts von ihren Verfolgern bemerkte. Stetig und immer noch mit weit ausholenden Schritten wanderte sie weiter, direkt auf die ersten Felsen zu. Dorthin, wo Wallace seinen Unfall gehabt hatte.
Babbis holte tief Luft.
Natürlich! Warum hatte er nicht gleich daran gedacht. Auch Wallace hatte sich eigenartig benommen nach seinem Unfall. Hing das vielleicht miteinander zusammen? Hatte der Agrarwissenschaftler etwas wahrgenommen, was ihnen anderen entgangen war, und hatte deshalb derart aggressiv reagiert?
Er hoffte es.
Die Gestalt kletterte auf den Felsen, von dem aus er sie gefunden hatte, und blieb nun stehen. Konzentriert blickte sie sich um.
Dorn gab Babbis ein Zeichen, sich nicht zu rühren. Eilig hatten die beiden sich hinter einigen schroffen Felsen verborgen und warteten jetzt, ließen die Gestalt aber nicht aus den Augen.
Vashtu stand noch immer dort, mitten auf dem Fels, der wie eine abgeflachte Nase geformt war. Sie neigte den Kopf leicht und blickte sich nach rechts und links um, als lausche sie auf etwas. Ihre Gestalt wirkte noch immer irgendwie angespannt und damit vollkommen anders, als eines ihrer Teammitglieder es gewohnt war. Dann drehte sie sich plötzlich um und sprang von dem Felsen herunter, immer noch in Richtung auf das Gebirge.
Dorn gab Babbis ein Zeichen. Als der nicht verstand, erhob der Marine sich selbst und folgte der Antikerin leise. Babbis biß sich auf die Lippen, dann schlich er dem Marine hinterher.
Die beiden Männer wagten nicht zu sprechen. Viel zu sehr waren sie sich der außergewöhnlichen Sinne ihrer Teamleaderin bewußt. Sie konnten nur versuchen, nicht den Anschluß zu verlieren und endlich herauszufinden, was eigentlich wirklich geschehen war, als Vashtu allein zurückgeblieben war.
Dorn hockte sich wieder hin, wies nach vorn.
Babbis zögerte, dann blinzelte er sich mühsam voran.
Ein Spalt zwischen den Felsen, durch den Vashtu gerade kletterte.
„Wir müssen ihr nach", wisperte der junge Wissenschaftler.
Dorn nickte ernst und runzelte die Stirn.
„Hier kann sie nicht gewesen sein, Sergeant, da haben Sie recht", stimmte Babbis zu und schlich vorsichtig, an der Seite des Älteren, weiter. „Aber möglicherweise finden wir hier den Auslöser für ihr Verhalten. Vielleicht eine Maschine oder etwas ähnliches, daß in der Lage ist, ihre Persönlichkeit zu beeinflußen."
Dorn legte einen Finger an die Lippen, bedeutete ihm dann, Vashtu hinterherzuklettern.
Babbis nickte stumm und machte sich daran, die Höhle zu betreten. Von drinnen hörte er dumpfe Schläge, die ständig widerhallten.
Was hatte das zu bedeuten?
Babbis huschte in den Schutz einiger niedriger Stalagmiten und warf sich mit dem Rücken dagegen, wie er es schon oft in Filmen gesehen hatte. Dorn folgte ihm auf dem Fuße, hockte sich hinter die aufragenden Kalksteinbrocken und reckte den Hals. Sinnend zog er die Wangen ein.
Babbis drehte sich ebenfalls um und hob den Kopf, als nichts geschah.
Noch immer tönten diese Schläge durch die Höhle.
War Vashtu am Ende wieder soweit zu Verstand gekommen, daß sie die Falle, in die sie offensichtlich getappt war, selbst zerstören wollte? Zutrauen würde er es ihr, mußte er zugeben.
Doch als er neben dem wachsenden Kalksteinfinger nach vorn blickte, sah er nur, daß sie auf irgendetwas einschlug, das aussah wie eine ganze Anzahl dieser kunstvollen Gebilde.
„Was tut sie da?" wisperte er Dorn zu. Der Marine machte allerdings nur eine ungeduldige Geste und schwieg.
Babbis richtete seine Aufmerksamkeit wieder nach vorn, als er aus den Augenwinkeln eine andere Bewegung wahrnahm.
Vashtu richtete sich jetzt auf, hielt den Rücken jedoch gebeugt. Ihre Arme waren weit ausgestreckt, ihre Finger schienen in etwas verkrallt zu sein.
Babbis runzelte ratlos die Stirn. Was tat sie da?
Dann riß die Antikerin mit Schwung an dem, was sie da offensichtlich gerade gelockert hatte. Es gab nach.
Ein Deckel!
Babbis richtete sich erstaunt auf, als er ein helles Leuchten aus dem kastenähnlichen Innern kommen sah. Sofort wurde er wieder zurück in Deckung gerissen und erntete einen finsteren Blick von Dorn.
„Keine Bewegung!" zischte der Marine.
Der junge Wissenschaftler nickte, konzentrierte sich wieder auf seine Teamleaderin.
Vashtu war taumelnd einige Schritte zurückgewichen. Jetzt stand sie, offenbar verwirrt, in der Höhle und sah sich verdutzt um. War sie wieder zu sich gekommen?
Ein fremdartiges Wispern erfüllte die Wände.
Babbis erschauderte und wagte nun auch wirklich nicht mehr, sich zu rühren.
Vashtu fuhr herum. Er konnte sehen, wie sie erstarrte, als sich aus der Kiste ... etwas erhob.
Babbis stockte der Atem beim Anblick der Gestalt.
„Ein Antiker!" entfuhr es Dorn. „Und er ist noch nicht richtig aufgestiegen!"
Die Gestalt war eindeutig männlich, wenn man auch nicht viel von ihren Gesichtszügen sehen konnte. Das eigenartige Leuchten ging von dem merkwürdig rudimentär wirkenden Körper aus. Seine Bewegungen, als er jetzt aus der Kiste stieg, waren allerdings beinahe katzenhaft in ihrer Eleganz. Er glitt geradezu auf seine Beine. Seine Schritte waren fest und sicher.
Wieder dieses eigenartige Wispern.
Vashtu stand da wie angenagelt, starrte die eigenartige Erscheinung offenbar nur an.
Dann veränderte der Fremde sich. Das Leuchten nahm zu.
Dorn beugte sich interessiert vor, die Stirn noch immer gerunzelt.
Das Leuchten erreichte Vashtu.
Babbis sah, wie sie plötzlich tief einatmete, leicht zu schwanken begann.
„Was machen die da?" fragte Dorn unvermittelt.
Noch immer dieses eigenartige Wispern in einer fremden Sprache.
„Das ist ... eine Geistesverschmelzung", antwortete Babbis stockend.
Bisher hatte er nur darüber gelesen, was er an für sich nicht gedurft hätte. Doch Wallace, das Computergenie, hatte den Hauptrechner gecrackt und war so auch an die Berichte der Atlantis-Mission gekommen. Und dort hatten sie beide es lesen können.
Das helle Strahlen kroch an Vashtus Körper hinauf. Die Antikerin schwankte leicht vor und zurück, als sei sie in Trance. Ihr Gesicht wirkte gleichzeitig ent- und angespannt, die Augen hielt sie geschlossen.
Der Fremde hob langsam seine Hand. Wie in Trance tat Vashtu es ihm nach.
„Und was passiert dabei?" wollte Dorn wissen. Seine Stimme klang besorgt.
Babbis runzelte die Stirn.
Wenn er das wirklich wissen würde. Aber der Bericht über die Antikerin Chaya war sehr ... nun er wies, vor allem was das anging, ziemlich große Lücken auf. Er wußte nur, daß es eine Art des Zusammenseins war.
„Naja, ihre Geister verschmelzen", versuchte er zu erklären.
Dorn bedachte ihn mit einem verwirrten Blick.
Vashtus Augen öffneten sich wieder halb. Langsam neigte sich ihr Kopf, schien wie lose auf ihrem Hals zu sitzen.
Der Fremde beugte sich vor. Es schien, als würde er schweben, als er seine Artgenossin langsam umrundete. Das Wispern nahm zu, und es schien Babbis, als zupften fremde Finger an seinen Gedanken.
„Sie tut das nicht freiwillig!" entfuhr es ihm entgeistert. „Er zwingt sie dazu. Das ist ... das ist ... wie eine ..." Er brachte das Wort nicht über seine Lippen.
Und in diesem Moment berührten sich die beiden Hände. Ein Ruck ging durch den Körper der Antikerin. Es war, als würde auch sie plötzlich schweben.
Der Fremde kam näher, sein Nebel umschloß Vashtu bis über die Hüften. Und in seinen Augen leuchtete es auf, wie bei einem Goa'uld! Doch gleichzeitig wurde Babbis klar, dieser Antiker war keiner dieser Feinde der Menschheit. Er war etwas völlig anderes.
Vashtus Hand löste sich von der des Fremden. Noch immer war es, als würde sie schweben. Ein gequälter Ausdruck trat auf ihr Gesicht. Dann sprang etwas aus ihrer Brust, ein helles Glühen.
Ihr Körper wurde zurückgeschleudert, mit, zu einem stummen Schrei verzerrtem Mund, riß sie den Kopf in den Nacken, die Augen vor Entsetzen geweitet. Der Nebel, der sie eingehüllt hatte, verschwand vollkommen abrupt.
Babbis sah, daß sie bis jetzt wirklich geschwebt war. Ihre Füße hingen einige Zentimeter über dem unebenen Höhlenboden in der Luft, setzten jetzt langsam wieder auf. Und dann kippte Vashtu wie in Zeitlupe zur Seite und schlug hart auf dem Boden auf, wo sie regungslos liegenblieb.
„Der Antiker!" Dorn richtete sich auf, sein Sturmgewehr an der Schulter.
Babbis starrte immer noch seine Teamleaderin an. Er konnte einfach nicht glauben, was er da gerade gesehen hatte. Das ganze ging dermaßen über seinen Verstand, daß er zu träumen glaubte. Doch dies mußte dann ein Alptraum sein - ein schrecklicher Alptraum.
Der Fremde schoß wie eine Kanonenkugel aus der Höhle heraus und verschwand im Sonnenschein.
„Scheiße!" Dorn hetzte zur Spalte und blickte hinaus. „Kümmern Sie sich um Miss Uruhk." Mit erstaunlicher Behändigkeit kletterte der Marine aus der Höhle und verschwand.
Babbis kam wieder auf die Beine. Seine Knie waren weich und er hatte Mühe, überhaupt einen Schritt zu tun. Langsam trat er zu dem reglosen Körper, beugte sich über sie.
Sie atmete nicht, wieder nicht!
Babbis keuchte, hockte sich neben sie. „Miss Uruhk! Vashtu! Können Sie mich hören?" Verzweifelt tastete er an ihrem Hals nach einem Puls, doch er fand keinen. Da war rein gar nichts. Er hob die Hand, als habe er sich verbrannt, zögerte dann, ehe er nach einem Herzschlag in ihrer Brust suchte.
„Vashtu! Komm zu dir! Nun mach schon!"
Unvermittelt packte er sie bei den Schultern, zog sie hoch und schüttelte sie, als könne er ihr auf diese Weise das Leben zurückgeben. Doch der Körper, den er hielt, war bar jedes Widerstandes. Wie eine Stoffpuppe pendelte ihr Kopf hin und her, ihre Hände rutschten im Takt seiner Bewegungen über den Boden.
Babbis' Augen brannten. Keuchend versuchte er, ein Schluchzen zu unterdrücken. „Bitte, komm zu dir! Du kannst doch nicht so einfach sterben", flehte er sie an, bettete ihren Kopf in seinem Schoß und strich vorsichtig über ihre Wange.
„Was ist?"
Babbis preßte hilflos die Lippen aufeinander. Er wagte nicht aufzusehen, damit Dorn seine Schwäche nicht bemerken konnte.
„Doc, was ist?" Der Marine klang wirklich besorgt.
Jetzt sah er doch hoch und schluckte hart. „Sie ist ... sie ist ..."
Dorn legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ruhig, Junge, bleib ruhig", sagte er mit sanfter Stimme. „Wir bringen sie ins SGC zurück. Lam wird wissen, was sie tun kann - wie beim letzten Mal."
Babbis schüttelte hilflos den Kopf. Jetzt blickte er doch auf, voller gerechtem Zorn starrte er den Marine an. „Haben Sie nicht verstanden, Dorn? Vashtu Uruhk ist tot!"
Dorn prallte zurück. Seine Augen zuckten. „Unsinn, sie ist bewußtlos."
„Sie hat keinen Puls mehr, verdammt!" Jetzt schluchzte Babbis doch endlich. „Dieser ... dieser andere hat sie umgebracht, verstehen Sie? Er hat sie getötet, damit er selbst aufsteigen konnte."
Dorn starrte ihn an. „Was?"
Babbis nickte. „Genau das, begreifen Sie jetzt. Deshalb war er ... Er hat sie in diese Geistesverschmelzung gezwungen. Und er hat sicher auch dafür gesorgt, daß sie im SGC durchdrehte."
Plötzlich bemerkte er nicht mehr den sanften Druck von Vashtus Kopf auf seinem Schoß. Irritiert senkte er den Blick und starrte ... auf nichts.
„Was ... ?"
Dorn keuchte, sah sich hektisch um.
Babbis kam wieder auf die Beine. „Wo ist sie hin?"
Dorn holte tief Luft, als er unversehens wieder zu Boden sah. Babbis folgte seinem Blick und erstarrte.
Vor ihren Füßen lag die Antikerin wieder. Doch diesmal hob und senkte sich ihre Brust gleichmäßig.
***
Vashtu lag wieder in ihrem Bett auf der Krankenstation des SGC. Nachdenklich starrte sie vor sich hin, die Stirn gerunzelt, und strich mit beiden Händen immer wieder über die Bettdecke.
„Miss Uruhk, wie geht es Ihnen?"
Sie blinzelte und sah auf. Ein kleines Lächeln zuckte in ihren Mundwinkeln. „Sir?" Sie nickte dem General zu.
Landry trat näher. „Ich hoffe, dieses Mal werden Sie mich nicht wieder durch die Luft schleudern. Ich werde allmählich zu alt für solche Späße."
Betreten senkte sie den Blick wieder. „Es tut mir leid, Sir, daß ich Ihnen allen so ... übel mitgespielt habe. Ich ... ich weiß nicht, was passiert ist. Naja, zumindest nicht richtig."
Landry nickte mitfühlend, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu ihr an das Bett. Aufmunternd klopfte er auf ihren Arm. „Vergessen wir das einfach, Miss Uruhk. Es ist passiert und Sie hatten keinen Einfluß darauf. Es ist nicht Ihre Schuld. Obwohl ... den Trick mit dem Tor müßten Sie mir doch noch einmal erklären."
Ein schiefes Grinsen legte sich auf ihre Lippen. Unter ihren Ponyfransen sah sie auf. „Ich muß zugeben, das war nicht ich, Sir. Das war ... er."
„Dachte ich mir." Landry drückte ihren Arm. „Können Sie sich an irgendetwas erinnern?"
Vashtu zögerte, senkte den Blick wieder. Kurz sah der General Schmerz in ihren Augen, einen Schmerz, den er nicht ganz nachvollziehen konnte und der nichts mit ihrem Körper zu tun hatte.
„Nicht wirklich, Sir", antwortete die Antikerin zögernd. „Ich weiß noch, wie ich diese eigenartige Stimme hörte und das Gleichgewicht verlor. Dann kam ich in dieser Höhle wieder zu mir, aber da war es schon zu spät."
Landry nickte mitfühlend. „Und sonst?"
Vashtu starrte angestrengt auf die Decke. „Ich war tot, Sir", antwortete sie schließlich zögernd.
Erstaunt hob er die Brauen.
Die Antikerin atmete tief ein. „Ich mußte einen Preis bezahlen für ... für meine Kräfte, Sir", berichtete sie schließlich stockend. „Schon damals war es bekannt, daß manche von uns ... Nun, sie konnten ihre Körper ablegen und in eine andere Daseinsebene wechseln. Sie nennen es Aufsteigen. Als ich mich der Gentherapie unterzog und mein Genom die fremden Zellen in meinem Inneren akzeptierte, verlor ich diese Möglichkeit. Ich habe es zwar nie versucht, doch es war ziemlich schnell klar. Hätte ich es probiert, wäre ich ... Ich hätte mein Leben verloren, Sir. Durch die fremden Gene verloren meine eigenen Erbanlagen bis zu einem Drittel ihre Berechtigung über meinen Körper. Dieses eine Drittel ist zum Aufstieg fähig, aber ..." Sie schüttelte den Kopf.
„Dr. Babbis meint, dieser ... Antiker habe Sie benutzt, um selbst aufzusteigen."
Vashtu biß sich auf die Lippen, nickte dann aber. „So war es auch. Er verfügt über erstaunliche, suggestive Kräfte, die selbst jemanden seiner eigenen Art unter seine Kontrolle bringen können - wie Sie bei mir haben feststellen können. Vielleicht ..." Sie schloß den Mund und schüttelte wieder den Kopf, ehe sie aufblickte. „Nein, nicht vielleicht. Ich weiß, daß er das schon des öfteren versucht hat. Darum war er in diesem Sarg eingesperrt, und darum wurde ihm auch ein Wächter an die Seite gestellt."
„Ein Wächter?" Landry beugte sich interessiert vor.
Vashtu nickte. „Ja, ein Wächter. Der Fremde, dem SG-6 begegnet ist. Er hat sie zu warnen versucht, und sie sind ja auch umgekehrt ... um SG-27 zu holen." Ein bitteres Lächeln glitt über ihr Gesicht.
„Haben sie mit diesem Wächter gesprochen?" fragte der General.
Vashtu seufzte und lehnte sich in die Kissen zurück. „Sir, ich möchte nicht gern darüber reden, wenn Sie erlauben. Sobald wie möglich werde ich Ihnen meinen Bericht zukommen lassen und hoffe, daß dieser Ihnen reichen wird. Aber zwingen Sie mich nicht ..."
„Schon gut." Landry richtete sich wieder auf. „SG-6 hat diesen Sarg von dem Planeten geholt. Dr. Jackson hat ihn sich angesehen. Unter der Kalksteinschicht waren einige Worte in Ihrer Muttersprache eingeprägt. Er hat sie als eine kryptische Warnung interpretiert, in der ... nun, so ziemlich das gleiche stand, was Sie gerade gesagt haben."
Vashtu sah skeptisch auf, nickte aber.
„Wenn es Ihnen unangenehm ist darüber zu sprechen, dann lassen wir es. Es genügt mir, daß Sie wieder Sie selbst sind. Es ist wirklich erfrischend, Sie unter uns sehen zu dürfen, Miss Uruhk. Selbst der Präsident machte sich Sorgen um Sie."
Die Antikerin lächelte wieder gequält und nickte.
Landry legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Lassen Sie es langsam angehen, hören Sie? Nehmen Sie sich ein paar Tage frei, wenn Sie aus der Krankenstation entlassen werden. Aber fahren Sie nur nicht wieder mit Ihrem Motorrad durch die Gegend, solange Sie Ihren Führerschein noch nicht haben."
Auch diesen Scherz quittierte die Antikerin mit einem schiefen Lächeln und einem Nicken.
Landry seufzte. „Tja, ich schätze, später wird Ihr Team Sie noch besuchen. Sie haben Ihren Jungs einen gehörigen Schrecken eingejagt." Er wandte sich ab.
„Danke, Sir", wisperte eine kleine Stimme hinter ihm.
Landry verließ die Krankenstation, ließ Vashtu wieder vor sich hinbrütend zurück.
Sie erinnerte sich an mehr, als sie dem General gesagt hatte. Vor allem erinnerte sie sich an eines: An eine kühle Berührung, die sie aus dem fernen Licht zurückgezogen hatte. Und an eine Stimme:
„Noch ist es dir nicht gegeben zu gehen, Tochter aus der alten Heimat. Noch hast du eine Aufgabe hier, die du zu erfüllen hast. Darum entschieden wir, dich nicht zu strafen. Doch du wirst niemals wieder diesen Planeten betreten. Und du wirst Reaf niemals wiedersehen. Ihm wurde genommen, was er dir geraubt hat. Und wir geben es dir zurück. Aber niemals wieder wird einer von uns dir helfen, Tochter aus der alten Heimat. Du hast dich für deinen Weg entschieden und wirst ihn bis zu seinem Ende gehen müssen."
Vashtu zog die Beine an, umschlang sie mit ihren Armen und stützte ihren Kopf auf die Knie.
Wieder einmal fühlte sie sich von ihrem eigenen Volk verraten. Wieder einmal war sie mißbraucht worden von denen, zu denen sie eigentlich gehören sollte. Und diesmal hatten sie sie sogar vom Tod zurückgebracht, um weiter mit ihr zu spielen.
Eine Träne rann über ihre Wange. Sie schloß die Augen.
ENDE
hey =)
AntwortenLöschenmensch, das war diesmal aber ganz schön kompliziert und nicht so leicht zu verstehen ^^ (hm...könnte auch am TV im Hintergrund liegen :D ) dennoch hat es mir mal wieder gefallen, denn ich hab dann ja doch alles geschnallt ;)
ich fand es echt super beschrieben, wie die geisterverschelzung stattfand.
und babbis hat also einfach so die atlantis berichte gelesen ^^
das wallace sich da einfach so reinhacken konnte ohne das es bemerkt wurde wundert mich zwar, aber das ist dann wohl einer von denen, die was von ihrem beruf verstehen (na gut ansonsten würde er wohl kaum im sgc arbeiten)
aber um zum thema zurück zukommen. das babbis die berichte kennt, kam ihm dann ja jetzt zugute, denn er wusste dadurch, was da vor sich ging.
aber am ausgang der geschichte hatten wohl wieder die anitker die finger im spiel.
aber was bezwecken die damit, dass die vashtu wieder "zurück geschickt" haben!?
gab es für dorn un babbis eigentlich noch irgendwelche konsequenzen?
LG Sabrina
Nein, es gab keine Konsequenzen für Dorn und Babbis - immerhin haben die beiden ja die "vernünftige" Vashtu wieder eingesammelt und "nach Hause" gebracht, da hatten sie nicht wirklich mit Repressalien zu kämpfen *zwinker*.
AntwortenLöschenWas Babbis ... Wissensdurst angeht, wie Wallace gesagt hatte, er ist genau in zwei Sachen gut, und eines dieser beiden Sachen ist das Hacken. Wenn Babbis damit sein Wissen vermehren kann - umso mehr ein Grund dafür, sich mit seinem Kollegen gut zu stellen.
Was die Antiker bezweckt haben, Vashtu von den Toten zurückzubringen? Wie war nochmal diese Nicht-Einmischen-Regel? Das war der Grund. Oder, um es mit Vashtus Worten auszudrücken: "Sie mögen es nicht, wenn man sich einmischt - und ich mische mich aktiv ein." Durch sie ist der Typ in der Kiste aufgestiegen, was er aber eigentlich nicht durfte, ergo wurde er zurückgeschickt und sie ins Leben zurückgeholt.
Freut mich wirklich, daß es dir gefallen hat. Dank dir für das Lob. Dann hoffe ich, es wird so schnell nicht wieder so kompliziert.
Bis denne
Ramona