Sie hatte es mit dem Trust aufnehmen wollen, in der festen Überzeugung, daß es, ebenso wie bei den anderen Malen, gut für sie ausgehen würde. Daß es einmal anders sein würde, daß sie wieder in eine Falle lief - nein, damit hatte sie niemals gerechnet. Und erst recht nicht mit ...
Tom!
Vashtu riß die Augen auf und hob den Kopf.
Sie lag auf dem dreckigen Boden der Hütte, und ein Stück entfernt konnte sie ...
Vashtu schloß die Augen und ließ den Kopf wieder sinken.
Tom war tot. Sie wußte nicht, warum, wer auch immer sie hergelockt hatte, ihn nicht gleich mit einem dritten Schuß endgültig beseitigt hatte, aber sie hatte noch deutlich die beiden Schüsse, die auf den, der sie getroffen hatte, gefolgt waren, gehört. Wenn der Psychologe zweimal getroffen worden war, war er tot. Und sie war sich ziemlich sicher, daß der Schütze eben dies gewollt hatte.
Langsam öffnete sie die Augen wieder, sah sich von ihrem Standort aus um, richtete schließlich ihre Aufmerksamkeit auf sich selbst.
Sie lag in einer eigenartigen Position auf dem Boden und konnte die Metallschellen fühlen, die ihre Handgelenke umwanden. Als sie kurz an ihnen ruckte, wußte sie, daß diese mit ihren Knöcheln verbunden waren. Sie konnte, wenn sie die Finger ausstreckte, fast ihre Schuhe berühren. In dieser Position blieb ihr nicht viel, was sie tun konnte, zumal sie nicht irgendwo festgemacht worden war wie beim letzten Mal. Wenn sie sich vorsetzlich ein Glied abriß, um aus den Fesseln zu kommen, würde es nicht nachwachsen. Es wäre verloren. Zumal ...
Wieder ruckte sie an ihren Fesseln.
Das linke Handgelenk war mit dem rechten Knöchel verbunden, beziehungsweise umgekehrt. Zusätzlich umwand noch irgendetwas, wahrscheinlich ein Klebeband, ihre Handgelenke, wahrscheinlich war es ihr auch um die Knöchel gewickelt worden, um so auch ihre Glieder zu fixieren. Und sie war geknebelt. Irgendetwas, was leicht nach Gummi roch, war fest um ihren Kopf gebunden, wahrscheinlich auch wieder Klebeband. Es schnitt in ihre Wangen und preßte ihre Lippen gegen die Vorderzähne. Ihre Gesichtsmuskeln fühlten sich an, als hätte sie bereits erste Krämpfe hinter sich.
Gut, sie lag hier, relativ unbeweglich, weil die Art ihrer Fesselung keine großartigen Bewegungen zuließ und sie sich im Moment auch noch nicht befreien konnte. Auch konnte sie nicht schreien, solange sie geknebelt war. Aber vielleicht ...
Vashtu versuchte, den Knebel irgendwie zu lockern, doch das wollte ihr nicht gelingen. Ihre Wangenmuskeln konnte sie im Moment nicht einsetzen, ebensowenig die Fremdzellen, es sei denn, sie wollte riskieren, sich selbst zu verstümmeln. Und das wäre wirklich der letzte Ausweg.
Die Tür öffnete sich, jemand betrat die Hütte. Sie konnte die Schritte hören, reckte den Hals in den Nacken.
Ein Mann. Ein Fremder. Sie kannte ihn nicht, das war sie sich ...
Seine Augen leuchteten in einem gelblichen Licht auf.
Vashtu zuckte zusammen, als sie sich erinnerte.
Doch sie kannte ihn, zumindest hatte sie ihn einmal kurz gesehen. Und zwar, als der Trust sie das erste Mal entführte und in dieses leerstehende Bürogebäude gebracht hatte. In der Tiefgarage hatte sie ihn gesehen, nur kurz, ehe sie geflohen war.
Ein Goa'uld!
Vashtus Atem beschleunigte sich unwillkürlich.
Der Mann blieb stehen, sah auf sie hinunter. Dann beugte er sich über sie und packte sie unter den Achseln.
"Ganz ruhig", sagte er mit diesem tiefen, eigenartigem Timbre. „Du bist in Sicherheit, Itar."
Itar?
Vashtu verkrampfte sich unwillkürlich, als er begann, sie zu der hinteren Tür zu schleifen. Wirklich zu wehren vermochte sie sich nicht, dazu war ihr Körper zu unbeweglich durch die Fesselung. Aber vielleicht konnte sie es ihm etwas schwerer machen.
Doch ähnlich wie ein Wraith, der sich gerade genährt hatte, schien auch dieser Goa'uld unter übersteigerten Kräften zu stehen. Als sie sich verkrampfte und zu winden versuchte, um sich von ihm loszumachen, packte er einfach fester zu, hob sie schließlich ganz vom Boden und schleppte sie unsanft durch die Tür in den hinteren Raum.
Dieses Zimmer war nur unzureichend beleuchtet, sah Vashtu sofort. Einige Lichtkugeln auf dem Boden sandten weiches Licht aus. Und nahezu in der Mitte des Raumes befand sich etwas, was entfernt an einen Kessel erinnerte, nur daß er durchsichtig wie Glas oder Kristall war. Und in diesem Bottich bewegte sich etwas.
Vashtu sträubte sich noch erbitterter und stieß unterdrückte Rufe aus, doch es half ihr nichts. Solange sie ihre Fremdzellen nicht einsetzen konnte, war sie hilflos wie eine normale Menschenfrau. Und sie konnte es nicht wagen, sich am Ende noch einer Hand oder eines Fußes selbst zu berauben.
Der Goa'uld zerrte sie an dem Bottich vorbei, so daß sie ihn im Rücken hatte. Dann ließ er sie wieder zu Boden und begann akribisch, sie richtig zu positionieren. Augenblicklich protestierten ihre Muskeln, als er sie zwang, sich hinzuknien. Ihre Schultern spannten, ihr gesamter Körper wurde ein Stück nach hinten gerissen durch die Fesseln. Aber es war die einzige Art, wie sie schließlich irgendwie hocken konnte. Unwillkürlich spreizte sie ihre Knie ein wenig, um eine festere Position zu erreichen.
"So ist es gut, Itar. Bleib so, dann ..." Er richtete sich wieder auf.
Vashtus Atem kam keuchend.
Was hatte er vor? Warum ließ er sie in einem Raum mit einem Goa'uld? Und warum nannte er sie die ganze Zeit Itar? Wer war das?
Dann hörte sie das Zischen und schloß die Augen.
Tom war fort. Erst hatte der Goa'uld ihn getötet, seinen Körper aber liegenlassen. Jetzt aber war auch der gegangen.
Die Tür schloß sich.
"Dann sind wir beide jetzt endlich ungestört, meine Liebe", wandte der Goa'uld sich an sie. Sie hörte, wie er irgendetwas hinter ihr tat. Es klirrte leicht und leise.
Vashtu schluckte, ihr Atem beschleunigte sich wieder.
"Ich werde dich jetzt vorbereiten, Itar. Du bist auserwählt worden, eine große Ehre zu tragen und meine Gemahlin zu werden - nach einer Vorbereitungszeit, versteht sich. Wir beide werden wieder alles teilen, wie früher schon."
Er näherte sich ihr.
Vashtus Körper versteifte sich.
Was hatte er vor mit ihr?
Er beugte sich über sie, seine Hand strich durch ihr kurzes Haar. Etwas war daran befestigt, an dieser Hand.
Vashtu blickte auf, sah ihn forschend an. Er lächelte.
"Du wirst die schönste der Göttinnen sein, Itar. Ich habe gut gewählt", sagte er, hob die Hand.
Vashtu starrte auf diesen eigenartigen Schmuck, den er sich darüber gestreift hatte. Sie hatte soetwas schon gesehen, im SGC. Man hatte ihr auch erklärt, wofür der kleine Kristall in der Mitte der Handfläche ...
Der Kristall leuchtete auf und gab diesen Lichtstrahl gebündelt an sie weiter. Wie ein Laser schien dieser sich durch ihre Stirn in ihr Hirn zu fressen.
Vashtu keuchte vor Schmerz.
***
"... tja, so war das. Am Ende durfte ich meine Marke abgeben. Und ich habe nicht die blaßeste Ahnung, ob ich die jemals wiedersehen werde." Hernan kreuzte die Arme vor der Brust und ließ sich gegen die Rückenlehne des Sofas sinken.
Dorn nickte sinnend. Sein Blick war auf das Foto einer blonden jungen Frau geheftet, das auf der Anrichte stand. Auf Laurie, seine Tochter.
Wenn er ehrlich war, erinnerte ihn Major Uruhk oft genug an sie, und genau darum hatte er sie schon vom ersten Moment an ins Herz gefaßt. Sie wußte das inzwischen auch, und sie nahm seine Empfindungen für sie gern an. Offensichtlich hatte sie in ihrer Zeit ... Nun, ihre Familie schien damals sehr eng miteinander verknüpft gewesen zu sein.
Dorn wußte, er war der einzige in SG-27, der die Antikerin nicht nur mit ihrem Vornamen anreden, sondern auch duzen durfte. Doch zumindest im Dienst machte er davon keinen Gebrauch. Da war sie seine Vorgesetzte, seine Leaderin. Und sie machte ihre Sache vielleicht nicht immer nach den Regeln, aber immer so, daß ihr Team mit relativ heiler Haut zurückkehrte, selbst wenn sie Schaden nahm. Und sie wußte, sie konnte sich auf den Rest ihres Teams verlassen.
Dorn erhob sich, verließ das Wohnzimmer wieder und nahm den Hörer von seinem Telefon, um eine andere Nummer zu wählen. Aufmerksam lauschte er, dann betätigte er die Gabel und versuchte wieder eine andere. Doch auch hier meldete sich niemand.
Sollte der Major irgendetwas mit Babbis geplant haben? Aber warum war sie dann nicht zum Dienst erschienen? Sie war nie unpünktlich, sie tat ihre Arbeit, mal mit mehr, mal mit weniger Elan.
"Sie können mir also nicht weiterhelfen?"
Dorn richtete sich auf. Und wieder wählte er eine Nummer, fast die gleiche, die er schon einmal gewählt hatte. Doch diesmal meldete sich jemand am anderen Ende.
"General, Sir. Ich schätze, wir haben ein Problem", sagte Dorn emotionslos. „Und jemanden, der uns helfen kann." Bei diesen Worten traf sein Blick auf den des Polizisten.
***
Die Verbindung brach urplötzlich ab und ließ sie in sich zusammensacken. Vashtu keuchte und hielt die Augen weiter geschlossen.
Das war ... Sie hätte niemals geglaubt, daß irgendjemand dermaßen auf sie zugreifen konnte! Ihre Erinnerungen, ihr ganzes Selbst, alles lag offen wie eine blutende Wunde vor ihr, und der Goa'uld konnte darin lesen, wenn er dieses eigenartige Gerät benutzte.
Und dabei wurden ihr beinahe unmenschliche Schmerzen zugefügt und sie erlebte alles noch einmal mit. Sie fühlte, sie dachte, sie war da.
Ihr wurde übel. Was hatte sie verraten? Wieviel wußte er jetzt?
Sie konnte es nicht sagen, sie wußte es nicht mehr. Die Erinnerung war wie ausgebrannt aus ihrem Geist. Sie wußte nur eines, dieses Gerät war gefährlich! Würde er es noch öfter einsetzen ... Sie würgte, hustete dann hinter dem Knebel.
"Pst, ganz ruhig." Jemand wischte ihr den Schweiß vom Gesicht.
Vashtu öffnete nun doch die Augen wieder, nur einen spaltweit, und beobachtete ihn. Der Goa'uld musterte sie stirnrunzelnd.
"Was für eigenartige Erinnerungen du hast", wisperte er ihr schließlich zärtlich zu. „Ich wußte, was du bist, Itar, eine der Alten, die letzte der Alten. Ich wußte, daß es für dich der größte Wunsch war, noch einmal einen solchen Körper zu besitzen. Aber ... gibt es tatsächlich diese Stadt im Ozean? Wo ist sie?"
Vashtu riß die Augen auf, ihr Atem stockte.
Sie hatte Atlantis verraten!
***
Hernan sah sich interessiert um, während der Sergeant ihn die Gänge entlang führte. So sah also eine streng geheime Anlage des Militärs aus. Irgendwie etwas enttäuschend, wie er fand. Man merkte dem ausgehöhlten Berg an, daß er im letzten Jahrtausend angelegt worden war.
"... vollkommen übergeschnappt? Was wollt ihr sein? Ihr wart abgestellt, um sie zu überwachen und zu beschützen! Das ist das zweite Mal, daß ihr versagt habt!" wütete eine bekannte Stimme hallend durch den Gang.
Hernan mußte einen Moment lang überlegen, dann erinnerte er sich. Es war dieser MP-Captain, der während des Banküberfalls die Leitung der Ermittlungen an sich gerissen hatte. Storm, so der Name.
Dorn ließ sich nichts anmerken, noch immer nicht. Wie konnte dieser Mann so stoisch sein? Angeblich sorgte er sich doch um die beiden vermißten Mitglieder seines Teams. Was für ein Team eigentlich?
Hernan hatte mehr oder minder ins Blaue geschossen, als er den Sergeant aufsuchte. Bei seinen Ermittlungen zum Thema NID war er immer wieder gegen Mauern gerannt, die ihm schließlich sogar seine Marke kosteten. Dabei aber war er auch auf etwas gestoßen, zumindest dachte er das. Und Dorn schien das ebenfalls zu denken.
"Ihr werdet die nächste Zeit Dienst am Tor verrichten", wütete Storms Stimme weiter hinter irgendeiner offenen oder angelehnten Tür. „Ich kann nur hoffen, daß nicht irgendein Prior auf den Gedanken kommt, uns ausgerechnet dann anzugreifen. Vielleicht sollte ich das aber auch, verdammt! Dann wäre ich euch endlich los. Noch so ein Schnitzer und ihr landet als Hilfskräfte in AREA 51, verstanden?"
AREA 51? Was sollte das denn bedeuten?
Dorn bog in einen Seitengang ab, blieb kurz darauf vor einer Tür stehen und klopfte an. Dann öffnete er nach einem Atemzug des Wartens und ließ seinem Gast den Vortritt.
Hernan machte einen langen Hals, ehe er das Büro des Leiters dieser Anlage betrat. Der General, Landry sein Name, erhob sich, als er sich schließlich entschloß, den Raum zu betreten.
"Detective Hernan, ich hoffe, Sie hatten keine Schwierigkeiten?" Der Militär reichte ihm die Hand.
Sympatisch, war das erste, was der Polizist dachte. Dieser Mann war ihm wirklich sympatisch, wenn er auch immer noch nicht begriff, was hier eigentlich gespielt wurde.
"Nein, hatte ich nicht. Sergeant Dorn hat offensichtlich ein sehr überzeugendes Wesen." Er lächelte.
Der alternde Marine nickte und schloß die Tür hinter sich, ehe er salutierte.
"Setzen Sie sich. Dorn, Sie auch. Vielen Dank für Ihr rasches Schalten." Landry bot seinen beiden Gästen die Stühle an, die vor seinem Schreibtisch standen, ehe er sich ebenfalls wieder niederließ.
"Sir?" Dorn richtete sich auf und warf dem Leiter dieser Anlage einen fragenden Blick zu.
Landry nickte und faltete die Hände vor sich auf dem Tisch. Hernan erinnerte das irgendwie an seinen Commissioner.
"Wie es aussieht, ist Major Uruhk tatsächlich verschwunden. Was mit Dr. Babbis passiert ist, wird gerade geklärt. Es gibt da eine offizielle Kündigung. Doch diese wurde nicht unterschrieben."
Dorn runzelte die Stirn.
Die Tür öffnete sich und ein ziemlich verärgerter Captain Storm trat in das Büro. „Sir?"
Landry nickte seinem Sicherheitschef zu. Storms Kiefer mahlten immer noch, sein Gesicht war gerötet.
"Major Uruhk war offensichtlich mit ihrem neuen Bekannten, diesem Dr. Finnigan, unterwegs Richtung Denver", berichtete der MP nun. „Leider wissen wir nichts genaues, weil ... Nun, diese beiden Flaschen sind ab sofort in den Innendienst versetzt."
Landry seufzte. „Wir alle kennen Major Uruhk. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, wird sie das auch durchführen, und wenn sie dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel setzt." Er lehnte sich zurück, doch er wirkte angespannt. „Mit diesem Arzt sagen Sie?"
Hernan spürte den Blick des MPs auf sich und drehte sich halb zu ihm um. Storm musterte ihn stirnrunzelnd, sagte aber nichts.
"Detective Hernan hat Infos", sagte Dorn einfach.
Storm nickte, wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem General zu.
Landry beugte sich vor. „Und was für Informationen haben Sie, Detective?" fragte er.
Hernan atmete tief ein. „Ich weiß, ich hätte nicht weiter forschen sollen, nachdem ich den Befehl des Präsidenten erhielt", begann er zu erklären. „Aber irgendetwas an dieser Sache stank gewaltig. Und damit meine ich nicht nur die Tatsache, daß dieser ganze Überfall mehr oder weniger fingiert war, General."
Landry nickte. „Ich hoffe auch, Sie wissen, daß Sie zukünftig über alles werden schweigen müssen, was Sie hier sehen, Detective."
Hernan zuckte mit den Schultern. „Wenn ich überhaupt noch ein Leben habe, Sir." Er sah wieder zu Storm. „Der Captain unterhielt sich mit dem FBI-Agent während des Überfalls. Dabei fiel ein Begriff, eine Abkürzung: NID", fuhr er mit seinem eigentlichen Thema fort. „Ich forschte nach, was es damit auf sich hat. Nun, die eigentlich Organisation ist inzwischen sauber, das dürften Sie auch wissen. Aber da gibt es eine Splittergruppe, die immer noch als NID-Agenten auftreten. Und diese ... Bei den Bankräubern handelte es sich um Mitglieder dieser Splittergruppe. Sie unterstanden einem gewissen ... Baal."
"Das ist uns bekannt", warf Storm ein.
"Es geht weiter", brummte Dorn stirnrunzelnd.
Hernan nickte, beugte sich vor. „Ich forschte weiter, auch über Ihren Major. Dabei stieß ich auf jemanden, der sich ... Moment." Er zog seinen Notizblock aus der Jackentasche und blätterte darin herum, bis er auf eine Seite stieß, die ihm offensichtlich etwas sagte. „Er nennt sich Nisroch, General. Und, nach allem, was ich herausfinden konnte, war er es wohl, der zuerst auf Ihren Major aufmerksam wurde."
Storm richtete sich plötzlich steif auf und wechselte einen Blick mit Landry. „Itar!" entfuhr es ihm. „Verdammt! Der Kerl hat immer noch nicht aufgegeben!"
Landry wurde unruhig. Seine Augen waren leicht geweitet, als er sich wieder an den Detective wandte: „Was haben Sie noch? Hat Nisroch es auf Major Uruhk abgesehen aus einem bestimmten Grund?"
Hernan zögerte, blickte etwas hilflos auf. „Er hat sich aus dem ... .dem Trust zurückgezogen, so die Deckorganisation, der er und auch dieser Baal, sowie der NID, unterstehen. Er arbeitet auf eigene Faust. Die Informationen, die ich ... äh ... sie sind etwas merkwürdig, General. Irgendetwas von einem Körper."
Landry wurde blaß. Er schien sehr genau zu wissen, um was es ging.
"Itar ist tot", warf Storm ein. „Ich habe sie selbst erschossen, Sir. Aber der Goa..." Hörbar klappten seine Kiefer wieder aufeinander, als Landry ihm einen warnenden Blick zuwarf.
"Er hat noch mehr", kommentierte Dorn mit tiefer Stimme. Irrte er sich, oder bebte sie jetzt doch etwas.
Sofort richteten sich die zwei Augenpaare von Landry und Storm auf den Polizisten.
Hernan schluckte, nickte aber. „Ganz genau. Dieser Dr. Finnigan, mit dem Ihr Major des öfteren ihre Zeit verbringt, ist nicht, was er zu sein vorgibt. Meine Nachforschungen ergaben, daß er vor gut fünfzehn Jahren in einen Drogenfall verwickelt war und in das Zeugenschutzprogramm aufgenommen wurde."
Storm wechselte wieder einen Blick mit seinem Vorgesetzten. „Das ist ..."
"Dann ist Nisroch über Finnigan an Major Uruhk herangekommen." Landry lehnte sich wieder zurück und starrte vor sich hin.
"Sir, ein Schiff in der Nähe?" ließ Dorn sich plötzlich vernehmen.
Landry sah den Marine stirnrunzelnd an. „Was?"
"Ein Schiff in der Umlaufbahn?" wiederholte Dorn ruhig.
"Der ID-Chip!" Storm schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Vielleicht kann uns die ISS wieder aushelfen?"
"Das wird nicht möglich sein. Und, Sergeant, nein, die Schiffe sind im Moment alle unterwegs. Frühestens in drei Tagen wird die Daedalus uns wieder zur Verfügung stehen", antwortete Landry, ließ dabei den Polizisten nicht aus den Augen. „Wenn Nisroch Major Uruhk hat, haben wir keine drei Tage. Wenn es ihm gelingt, sie in eine neue Itar zu verwandeln, haben wir Chaos auf der Erde - und vielleicht auch in ... Atlantis."
Hernans Augen wurden groß.
Wohin war er hier geraten? Was sollte das bedeuten? Wie ... ?
"Detective, folgen Sie mir." Landry erhob sich.
Hernan nickte und stand ebenfalls auf. Irgendwie beschlich ihn unversehens das Gefühl, noch nie so nahe an der Lösung vieler Rätsel gewesen zu sein.
TBC ...
oha es geht spannend weiter!
AntwortenLöschenTom tot? das finde ich jetzt aber gar nicht gut, aber andererseits war es naheliegend, da der goa'uld für ihn ja keine Verwendung hatte und nur an Vashtu ran wollte.
Das was Hernan da alles herausgefunden hat ist aber echt eine ganze Menge oO also dafür das es alles unter der Geheimhaltung liegt...
Der Goa'uld will Vashtu also einen Symbionten einpflanzen und zu seiner Gemahlin machen!?
Ich will gar nicht wissen, was da herauskommt, wenn ein Goa'uld in einen Antiker, speziell in einen Antiker mit Wraith Genen, schlüpft.
Aber der wusste nichts von Atlantis? Der Goa'uld gehörte doch mal zum Trust, oder nicht? Und der Trust weiß doch eigentlich davon, schließlich haben die schon einmal jemanden (Caldwell war ja damals der Glückliche) dort eingeschleust, um eine Bombe zu legen.
Und ich glaube auch, Hernan hat in den letzten Minuten nur Bahnhof verstanden. Angefangen mit dem Wörtchen "Area 51" über "Ein Schiff in der Umlaufbaj´hn" bis zu "Atlantis". Und das, obwohl er anfangs dachte, für eine geheime Basis sähe das dort ziemlich alt und unmodern aus ^^
Ach ja, mal so am Rande: Yay!!! Ich habe die erste und schlimmste Klausur hinter mich gebracht!!
Jetzt kommen "nur noch" drei Stück und die Mündliche...
LG Sabrina
Dann erst einmal meinen allerherzlichsten Glückwunsch, daß du es zumindest zum ersten Teil hinter dir hast! Ich hoffe, mein Daumendrücken hat ein bißchen geholfen - und drück schon fleißig für die nächsten Klausuren *ächz*.
AntwortenLöschenJetzt die Antwort:
Ja, Tom ist tot. Wie du richtig bemerktest, Nisroch hatte keine Verwendung mehr für ihn, also wech! Ist mir damals nicht ganz leicht gefallen, weil ich Tom irgendwie mochte, andererseits hatte ich eigentlich nur noch diese Chance, den Charakter noch halbwegs glaubhaft aus der Handlung schreiben zu können. Obwohl ichs im Nachhinein schon sehr ... hart von mir fand, daß ich auch noch die Leiche verschwinden ließ *schäm*.
Tja, was passiert mit einem Goa'uld, wenn er einen genmanipulierten Antiker besetzt? Gute Frage ... Sagen wir, nichts wirklich gutes. Und, das kann ich hier schon erwähnen, denn es wird mal eine Rolle spielen, ich bewege mich mit der Goa'uld/Antiker-Frage etwas weg vom Kanon. Bei mir hatten beide nämlich einen Vertrag geschlossen, nach dem die Goa'uld Antiker/Lantianer nicht übernehmen dürfen. Wie gesagt, wird später mal ne Rolle spielen, aber vielleicht nützlich, wenn du es jetzt schon weißt.
Ja, Nisroch war Mitglied des Trusts, und nein, er wußte nichts von Atlantis. Er hat sich nämlich vorher schon zurückgezogen, zwar verfügte er noch über gewisse Quellen, aber an solche Infos kam er schon damals nicht mehr heran. Sagen wir, der gute alte sumerische Gott der Brunnen war seinerzeit schon leicht übergeschnappt ...
*lach* Mit dem Bahnhof hast du allerdings recht. Ich weiß noch, es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht damals, die Szene im Cheyenne-Mountain aus Hernans Sicht zu schreiben, eben weil er nur Bahnhof versteht und alle mehr oder weniger für verrückt hält.
Dank dir für dein Comment, hat mir echt den Tag gerettet *freu*.
Bis denne
Ramona