20 Minuten später, CSI-Labor:
„Mac, du hattest recht." Stella betrat das Büro ihres Vorgesetzten und nickte lächelnd. „Deine Menschenkenntnis ist immer wieder bemerkenswert."
Mac Taylor blickte von den Unterlagen auf, an denen er gearbeitet hatte. Er wußte sofort, wovon seine Kollegin da sprach. Und er war mehr als erleichtert, daß jetzt, nach dem ersten Beweis des lückenlosen Alibis, noch ein zweiter folgte.
„Danny hat sich wohl dermaßen auf deinen Major als Täter eingeschossen, daß er etwas übersehen hat", plauderte Stella in aller Ruhe weiter und lehnte sich gegen den Schreibtisch. „Ich habe mir die Sachen noch einmal vorgenommen wie wir es besprochen haben. Da ist mir ein Fingerabdruck an der Hose des Majors aufgefallen. Ein blutiger Fingerabdruck. Offensichtlich ein Negativ und ich konnte seine Unterhose nirgends finden. Entweder das Krankenhaus hat sie uns nicht mitgegeben oder einer von uns ..." Mit einem leidenden Blick schloß sie den Mund.
Mac schüttelte den Kopf. Er hatte sich, während sie erzählte, zurückgelehnt und ihr gelauscht. „Das mußt du mir ankreiden", antwortete er, ein halbes Lächeln erschien auf seinen Lippen. In seinen Augen blitzte es auf. „Sagen wir, wir sind alle Menschen und ich hatte das sichere Gefühl, daß diese Unterhose Major Sheppard vielleicht genau zum richtigen Zeitpunkt helfen würde, würde ich sie ihm lassen."
„Das kann dir als Beweismittelunterschlagung ausgelegt werden." Stella drohte ihm mit einem Finger, rutschte von seinem Schreibtisch herunter. „Aber du hattest ja schließlich und endlich recht. Wir haben den Fingerabdruck, also haben wir auch einen Namen." Wieder begann sie zu lächeln. „Weißt du, unser neuer Verdächtiger hat da bereits einiges zu bieten, mit seinem Strafregister können wir eine neue Brücke über den East River bauen."
Mac schmunzelte.
Er wußte, die Sache mit der Unterhose konnte wirklich übel für ihn ausgehen, andererseits hatte er das untrügliche Gefühl gehabt, daß der Major genau dieses Beweisstück brauchte, um sich entlasten zu können. Darum hatte er sie ihm gelassen.
Stella legte ihm die Akte, die sie bis jetzt unter dem Arm getragen hatte, auf den Tisch. „Eines allerdings ist interessant", gab sie dabei zur Auskunft, „bisher ist er noch nie wegen eines Gewaltverbrechens aufgefallen. Immer Diebstähle und Einbrüche. Es ist, als habe er sich komplett verändert von einem Tag auf den anderen."
Mac nahm die Akte und las den Namen. „Bryan McGillup." Er runzelte die Stirn und begann zu blättern. „Vielleicht ist irgendein uns unbekannter Faktor hinzugekommen, weswegen er sich verändert hat", gab er zu bedenken. „Wir können das Phänomen der Serientäter noch immer nicht ausreichend erklären."
In diesem Moment öffnete sich seine Bürotür wieder und ein Mann im dunklen Anzug trat ein, den Mac noch nie gesehen hatte. Kurzes, dunkelbraunes Haar, nichtssagendes Gesicht, schwarzer Anzug und Krawatte, weißes Hemd. Irgendwie drängte sich Mac die Erinnerung an den Film „Man in Black" auf - und diese Assozination wurde sogar noch stärker, als der Eindringling in sein Sakko faßte, eine Brieftasche herauszog und gekonnt und wie selbstverständlich einen offiziellen Ausweis präsentierte.
„NID, Agent Finham", sagte er. Nein, er stellte sich nicht vor, er sagte es einfach, als sei es das normalste auf der Welt.
Mac bewarte die Ruhe. „Mac Taylor, NYPD und Leiter des CSI. Was kann ich für Sie tun?" fragte er.
„Sie bearbeiten den Fall des sogenannten Central Park Rippers, ist das richtig?" Finham musterte ihn kühl.
Himmel, da fehlte wirklich nur noch die dunkle Sonnenbrille und ein Will Smith, der durch seine Bürotür stolperte!
„Wir sind zuständig für die Tatorte, das ist richtig." Mac nickte.
Die Erinnerung an den Kinobesuch schmerzte noch etwas, wenn auch längst nicht mehr so sehr wie früher. Er war mit seiner Frau damals in diesem Film gewesen, und sie beide hatten sich köstlich amüsiert.
„Ich muß Ihnen mitteilen, daß dieser Fall nicht länger in die Zuständigkeit der Polizeibehörden fällt", erklärte Finham ohne jede Emotion. „Ein Team des CDC wird in Kürze hier eintreffen und das Labor säubern. Wir müssen davon ausgehen, daß es kontaminiert wurde."
Kontaminiert? Womit denn kontaminiert?
„Sagen Sie mal, für wen halten Sie sich eigentlich?" brauste Stella auf. „Wir arbeiten an diesem Fall!"
Finham warf ihr einen kühlen Blick zu.
Durch die Fenster seines Büros konnte Mac ein halbes Dutzend ähnlich gekleideter Männer sehen, die die einzelnen Labore sicherten. Offensichtlich war man entschlossen, wirklich auch das kleinste Beweisstück an sich zu bringen.
„Wir haben keinerlei Krankheitserreger gefunden", wetterte Stella weiter. „Wir machen hier nur unsere Arbeit. Also halten Sie uns nicht davon ab, einen Mörder zu überführen!"
„Stella!" Mac schüttelte den Kopf. Mit einer Geste, als sei es etwas vollkommen normales, legte er die Akte ihres Hauptverdächtigen zurück auf seinen Schreibtisch und dort auf den Stapel mit den gelösten Fällen. Die andere Akte, in der er gelesen hatte, als Stella sein Büro betrat, schob er darüber.
Finham beobachtete ihn mit halbem Auge, drehte sich dann um. „Bleiben Sie kooperativ, Detective Taylor, bleiben wir es auch."
Mac nickte, wechselte einen Blick mit Stella.
Ja, hier wurde eindeutig mehr gespielt, als er gedacht hatte.
***
Gegen Abend, nahe des Containerhafens:
John griff sich die Waffe und kontrollierte sie noch einmal, ebenso wie er es mit der Weste getan hatte.
Endlich fühlte er sich wieder zumindest ansatzweise wie in seinem Element, endlich konnte er mehr tun als herumzusitzen und nachzugrübeln.
Die Bewegung half, wie ihm schon das Joggen geholfen hatte. Solange er aktiv blieb, solange hatte er auch sein Gehirn im Griff.
Aber, und das war ihm in den letzten Stunden klar geworden, er arbeitete sich allmählich wieder aus dem dunklen Loch hervor, in das er durch das Verschwinden Fords und den Befragungen im SGC gestürzt war. Man hatte in den letzten Wochen vieles in ihm wieder aufgewühlt, was immer unbewußt an ihm nagte. Doch erst jetzt war ihm klar geworden, wie weit seine Schuldgefühle bereits vorgedrungen waren in sein Leben.
Nein, hier und jetzt konnte er zumindest etwas tun, damit die Erde sicherer wurde. Er mochte nicht mehr gegen Terroristen kämpfen oder in mehr oder weniger zweifelhaften Kriegen Einsätze fliegen, aber war es nicht sinnvoller, die Menschheit vor Naniten, Wraith und was es da noch alles geben mochte zu beschützen? War es nicht seine Aufgabe als militärischer Leiter des ersten großen Außenpostens in einer anderen Galaxie, dafür zu sorgen, daß jegliche Gefahr für die Erde minimiert oder am besten gleich ganz eleminiert wurde?
Lorne an seiner Seite atmete tief ein, Dorn auf der anderen zuckte noch immer nicht mit einem Muskel.
John fragte sich allmählich wirklich, was den Marine wohl aus der Ruhe bringen konnte. Er hatte es ganz offensichtlich bisher nicht geschafft. Ob das für oder gegen ihn sprach, diese Frage ließ er lieber selbst unbeantwortet.
Beckett stieg jetzt auch endlich aus dem Wagen des NID, mit dem sie gekommen waren.
John hatte nur noch staunen können, wie schnell der Apparat in Gang gesetzt wurde, nachdem er sich im SGC gemeldet hatte. Binnen Minuten waren die ersten Agenten im Hotel aufgetaucht und hatten Informationen gesucht bei ihnen. Plötzlich war keine Rede mehr von Insubordination oder aggressivem Verhalten seinerseits. Plötzlich suchte man seinen Rat, wollte an sein Wissen heran, billigte seine Pläne und seine Vorschläge wurden nicht nur wohlwohlend zur Kenntnis genommen, sondern soweit machbar auch umgesetzt. Landry hatte ihn am Telefon sogar gelobt für sein Handeln.
John wußte nicht so recht, was er von dieser offensichtlich veränderten Situation halten sollte. Erst war er nahe daran, aus dem SGC herauszufliegen und wahrscheinlich wirklich auch noch Eiszapfen zählen zu müssen auf irgendeiner vorgelagerten Nordatlantikinsel. Im nächsten Moment wurde er zum Einsatzleiter und alle und jeder wollten seinen Rat.
„Darf ich?"
Beckett war herangetreten und wies auf seinen bloßen Unterarm.
John nickte.
Eine Vorsichtsmaßnahme für jeden, der bekanntermaßen über das ATA-Gen verfügte und an diesem Einsatz teilnahm. Beckett war sich zwar nicht hundertprozentig sicher, aber allein sein Verdacht, daß Johns Kopfschmerzen etwas mit dem Ripper zu tun hatten, hatten sie dazu bewogen. Jeder ATA-Träger erhielt jetzt eine Ladung Depot-Schmerzmittel, das sich nach und nach im Organismus löste und hoffentlich die üblen Kopfschmerzen verhindern würde, die sie sonst aus dem Gefecht ziehen würden.
John ließ es über sich ergehen, daß Beckett ihm das Schmerzmittel spritzte. Dabei lauschte er mit einem Ohr auf die Funksprüche des NID.
Sein Plan sah vor, diesen McGillup aus seinem Versteck zu jagen, ehe er zur selbiger aufbrechen konnte. Danach sollten der NID und die Marines-Einsatztruppe, die er leitete, den Verdächtigen in die Zange nehmen und nach Möglichkeit aus dem Verkehr ziehen. Gelang es dem NID schon jetzt, McGillup zu überwältigen, umso besser. Allerdings zweifelte John offen daran, daß das möglich sein würde.
Beckett wandte sich Lorne zu und spritzte dem Major ebenfalls das Schmerzmittel.
Hoffentlich würde es wirken!
John entsicherte die P-90 und atmete tief ein.
„Zugriff!" befahl er dann.
Augenblicklich herrschte eine Sekunde lang komplettes Schweigen über Funk.
Johns Herz schlug ihm bis zum Halse.
In der Nähe wurden einige Container bewegt, er konnte den Motor eines Krans hören.
„Soetwas schon einmal gemacht?" erkundigte er sich bei Lorne.
Der verzog das Gesicht, schüttelte dann den Kopf. „Nein, Sir. Meine Erfahrungen spiegeln wohl eher meine Vorgesetzten wider."
John hob die Brauen und gab Beckett ein Zeichen, wieder in den Wagen zurückzukehren. Was er jetzt absolut nicht gebrauchen konnte waren Zivilisten, die ihnen vielleicht noch vor die Waffe laufen würden. Nicht daß er das von Beckett glaubte, dazu hatte der Schotte sich während der Belagerung zu gut gehalten, aber Vorsicht war besser als Nachsicht.
„Zielperson entkommen. Wiederhole! Zielperson entkommen!"
John gab Dorn ein stummes Zeichen.
Der Marine senkte augenblicklich seine Waffe, hob eine Hand und zählte seine Männer ab, ehe er zu Johns Rechter im hereinbrechenden Dunkel des Abends verschwand.
Verdammt! Der Mann war gut. Jemanden wie ihn könnten sie auf Atlantis mehr als nur gebrauchen.
John rief sich zur Ordnung, hob jetzt seinerseits die Faust, um seinen Trupp zusammenzurufen.
„Viel Glück, Major." Lorne lächelte angespannt, ehe er er mit den verbliebenen Männern allein auf der Straße zurückblieb.
John suchte sich Deckung. Er wollte unbedingt wissen, wie Lorne sich im Kampf schlug. Die Antwort gerade machte ihn eigentlich eher neugierig als ihn abzuschrecken.
Wer mochte sich hinter dieser Maske des Untergebenen verbergen? Warum übernahm Lorne nicht selbst die Verantwortung, wenn er doch schon zum Stellvertreter des neuen militärischen Leiters gemacht worden war?
John verstand diesen Mann noch weniger als Dorn, mußte er zugeben. Lorne machte ihn skeptisch, beruhigte ihn gleichzeitig aber auch. Er wußte so gut wie nichts über den Major.
Ob man ihm wohl noch Einblick in die Akten bot? Vielleicht würde er nach hoffentlich glücklichem Abschluß dieser Angelegenheit zumindest eine Zehenspitze in der Tür der Verantwortlichen haben und man ließ ihn einmal nachforschen, wer dieser Evan Lorne war, der da so offensichtlich nach Atlantis gelobt wurde.
Jetzt stand der Major mitten auf der Straße, bei ihm waren drei Marines, die sichtlich nervös wirkten.
Lorne hielt sich gut, ging John auf. Es mochte ihm vielleicht ein wenig an Biß fehlen, aber er hielt die Männer zusammen und vergrößerte die Nervosität nicht noch weiter.
Ein Entsetzensschrei hallte die Straße herunter.
Johns Kopf ruckte wie automatisch herum, doch da kam nichts. „Lieutenant, alles klar?" wisperte er in sein Funkegerade.
„Keine Probleme, Sir", kam prompt die Antwort.
Aber wer hatte dann gerade geschrien?
Einen Moment lang war John verwirrt, ehe sich das Gebrüll wiederholte.
„Verdammt, der holt sich einen nach dem anderen!" John atmete tief ein. „Lorne, wenn Sie freies Schußfeld haben, sofort schießen. Ansonsten sofortiger Rückzug nach Sichtkontakt."
„Ja, Sir." Lorne war nicht anzumerken, ob er sich gerade köstlich amüsierte oder ob ihm das gleichgültig war.
John konzentrierte sich wieder, sein Gesicht erstarrte, seine Augen wurden eiskalt. Die P-90 hielt er entsichert im Arm und wartete.
Und dann brach die Hölle los.
Was da plötzlich auf der Straße auftauchte und direkt auf Lornes Männer zuhielt, hatte nur noch entfernte Ähnlichkeit mit der amorphen Masse, an die John sich endlich erinnerte. Das einzige, was irritierte, war die Tatsache, daß die ganze Gestalt leicht grünlich schimmerte. Irgendwie beschlich John die Erinnerung an den „Hulk", dieses grüne Monster aus seiner Jugendzeit. Auch das Brüllen paßte dazu, befand er. Was aber gar nicht dazu paßte, war die Tatsache, daß dieses Etwas, was da auf sie zukam wie eine außer Kontrolle geratene Dampflok, sein Gesicht trug.
John war es, als habe man ihm einen Vorschlaghammer in den Magen gerammt.
Damit dürften McKay und Beckett wohl doch recht behalten haben, was die Naniten anging. Zwar paßten Körperbau und Größe nicht, aber das Gesicht, daß er da auf sie zukommen sah, war eindeutig das, welches er jeden Morgen beim Rasieren bewundern durfte.
„Lorne, weg da!" brüllte John in sein Funkgerät, als er bemerkte, daß seinem Doppelgänger die Kugeln, die mittlerweile die Luft durchsiebten, kaum etwas auszumachen schienen. Noch immer preschte der frühere Einbrecher McGillup die Straße hinunter, und sein Weg führte ihn direkt DURCH Lorne hindurch, würde nicht einer von ihnen ausweichen. Und irgendwie beschlich den Major das sichere Gefühl, es würde nicht der veränderte Körper sein, der den Klügeren spielte in dieser Situation.
John entließ eine Garbe den Lauf, sprang auf die Straße.
„Abbrechen! Wir müssen abbrechen!" brüllte er in sein Funkgerät, während er über den Asphalt hetzte und im letzten Moment Lorne in die Seite fiel. Er konnte den Luftzug spüren, den McKillup hinterließ, als er an ihnen beiden vorbeiraste.
Sofort rollte er sich herum und sah ... wie sein scheinbarer Doppelgänger mit einem Satz den Zaun zum Containerhafen überwand.
***
Straße zum Containerhafen, kurz darauf:
Es war ein Marine, der sie anhielt. Mac tat zwar, als ginge ihn das nichts an, andererseits aber packte ihn jetzt doch endgültig die Neugier.
Ein Luftwaffenoffizier, der für eine Zeit in der Patsche saß, jede Menge Wissenschaftler, die ihn unterstützten. Eine Akte, die alles andere als eine saubere Karriere versprach, dann plötzlich unter höchster Sicherheitsstufe stand. Geheimagenten und vorgebliche Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, die das CSI-Labor einer Grundreinigung unterzogen, wie sie das Gebäude wohl kaum je erlebt hatte seit seiner Erbauung zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Und jetzt Marines, mitten in New York, die eine Straße sperrten, sowie der Notruf aus dem Containerhafen, daß in direkter Nähe eine Schießerei stattfand.
Hier stimmte immer weniger, ging Mac auf, während Flack die Scheibe runterkurbelte und den Kopf aus dem Wagen steckte.
Die Ermittlungen über den Ripper waren ihnen komplett entzogen worden. Ihrerseits durften sie auch keinen Kontakt mehr zu Sheppard oder seinen Begleitern suchen. Mac aber hatte das sichere Gefühl, er würde den Major noch wenigstens einmal wiedersehen.
„Tut mir leid, hier dürfen Sie nicht durch." Der Marine war endlich zu ihrem Wagen gekommen, nachdem keiner von ihnen sich bemühte, auszusteigen. Seine Kameraden aber hielten weiter an der Absperrung Wache. Himmel, sie hatten einen Panzerwagen dabei!
Flack lachte bitter auf und wies auf seine Dienstmarke. „Wir haben einen Einsatz hier", begehrte er auf.
Der Marine schüttelte den Kopf. „Nationale Sicherheit, Sir. Bedaure."
Nationale ... ?
Mac tauschte mit dem Polizisten einen Blick.
„Das hat keinen Sinn", bemerkte der Leiter des CSI schließlich, wenn ihm auch ganz andere Dinge durch den Kopf gingen. „Laß uns die Straßensperre umfahren."
„Das wär's noch!" Flack schnaubte und gurtete sich los. „Das ist meine Stadt und mein Einsatz. Ich mach mich doch nicht lächerlich!"
In diesem Moment tauchte ein weiterer Marine bei der Absperrung auf und blieb einen Moment lang stehen. Mac fiel er auf, weil er offensichtlich der Älteste im weiten Umkreis war und zudem auch der Maulfaulste. Wahrscheinlich sollte er neue Befehle bringen und diese an den zuständigen Lieutenant weitergeben. Das aber war im Moment nicht möglich, da der Lieutenant an ihrem Wagen stand, jetzt zwei Schritte rückwärts ging, damit Flack aussteigen konnte.
Mac beobachtete den Neuankömmling, der plötzlich für einen Atemzug zu erstarren schien, als Flack neben ihrem Wagen die Beschwerden hageln ließ.
Was ging da vor?
Der Marine drehte sich um. Erst jetzt sah Mac, daß er eine der neuesten Überlebenswesten trug, die die Army zur Verfügung hatte. Das allein machte ihn weniger unruhig. Was ihm zu denken gab war die Tatsache, daß dieser Neuankömmling eine relativ großkalibrige Waffe trug, und das offen. Die anderen begnügten sich damit, ihre Waffen in Griffweite zu haben, kleine, handliche Maschinenpistolen. Der Ältere aber benutzte noch eines der schweren, die leicht zu Präzissionsgewehren umzubauen waren.
Jetzt trat der Neuankömmling hinter der Absperrung hervor und hielt auf ihren Wagen zu.
Mac hörte nur mit einem halben Ohr zu, wie Flack und der Lieutenant sich stritten. Dieser Marine interessierte ihn.
„Donald!" Die Stimme war dunkel und voll und beendete den Streit der beiden auf der Stelle. Er mochte zwar nicht den Rang haben, aber die Durchsetzungsfähigkeit besaß er, ging Mac auf.
Flack zuckte zusammen. Seine Augen wurden groß, als er den Marine musterte, der vor der Motorhaube seines Dienstwagens stand.
„Onkel George!"
Mac war nun wirklich erstaunt.
Er wußte natürlich, daß Flacks Familie seit Generationen hier ansässig war, und mindestens drei Viertel dieser Zeit ihr Leben als Polizisten aufs Spiel gesetzt hatten. Daß jemand wie Don Flack aber plötzlich dermaßen kuschte ...
„Setz dich in deinen Wagen und fahr nach Hause, Junge", sagte der Marine mit fester und befehlsgewohnter Stimme. „Und vergiß nicht, deine Ma von mir und Tante Cindy zu grüßen. Wir sorgen hier für alles, mach dir keine Sorgen."
Flacks Gesicht lief dunkelrot an. „Keine Sorgen? Uns wurde eine Schießerei gemeldet, Onkel George! Das ist mein Aufgabenbereich!"
„Onkel George" warf einen halben Blick auf sein Gewehr hinunter. Einen sehr aufschlußreichen Blick, ging Mac auf, denn er ahnte im gleichen Moment, wer da geschossen hatte.
„Geh nach Hause!" Der alte Marine schüttelte in stoischer Ruhe den Kopf.
Major Sergeant, endlich erkannte Mac die Schulterstücke. Für einen alten Haudegen also doch ein recht hoher Rang.
Flack ballte die Hände zu Fäusten, erwiderte den Blick aus den grauen Augen von „Onkel George". Dann drehte er sich endlich zum Wagen um und stieg steif wieder ein.
Wortlos fuhren sie beiden die Straße zurück, die sie gekommen waren.
***
John hätte fluchen können über diese New Yorker Arbeiter, die sich als zäher und sturer erwiesen als selbst die Hoffaner mit ihrer eigenwilligen Art, die Wraith aufhalten zu wollen.
Der Containerhafen war ein Warenumschlagplatz der Sonderklasse. Hier wurden täglich Millionen von Dollar in die Welt exportiert oder in die Staaten importiert. Soweit er wußte, war das hier zwar nicht der größte Hafen der Welt, lag aber doch noch auf einem der Spitzenplätze. Und allmählich ging ihm auch auf warum dem so war.
Die Arbeiter weigerten sich schlichtweg, ihre jeweiligen Arbeitsplätze zu verlassen, selbst Waffengewalt brachte da nicht viel, höchstens einen Vergleich der Waffen beider Seiten. Die Dockarbeiter schienen mit einer beinahe unnatürlichen Gleichgültigkeit gesegnet (oder verflucht) zu sein. Ihnen war es vollkommen gleich, wer da zwischen ihren kostbaren Frachtcontainern langjagte, solange er oder sie nicht den Betrieb aufhielten. Da brachte selbst präsidiale Sicherheitsstufe und NID wenig bis gar nichts. Von solchen Gestalten wie ihn, Lorne oder Dorn gar nicht zu sprechen. Militär halt, da wurde mit den Schultern gezuckt, sich umgedreht und weitergearbeitet.
Wo war er hier gelandet? In der Irrenanstalt?
John hetzte zwischen den Containern hindurch, immer noch auf der Suche nach seinem unfreiwilligen Doppelgänger.
Der Abend hatte sich innerhalb weniger Minuten zur Nacht entwickelt, als dunkle Wolken endlich den Himmel für sich eroberten. McKay hatte vor einer Schlecht-Wetter-Front gewarnt, andererseits war keiner von ihnen bereit, noch mehr Opfer hinzunehmen. Nein, sie waren verpflichtet, den Ripper so schnell als möglich aufzuhalten.
Ein erster, dicker Tropfen traf ausgerechnet Johns Nasenspitze und reizte seine Schleimhäute. Unwillig verzog er das Gesicht, bis der Nießreiz etwas nachgelassen hatte, dann betätigte er sein Funkgerät.
„Wie lange noch?"
Die Frage bezog sich auf die schmale Zeitspanne, die ihnen noch blieb, ehe der Hurrikan, der sich hier gerade mit einem beginnenden Platzregen ankündigte, über New York hereinbrechen würde wie ein Jüngster Tag.
„Genau kann ich das nicht sagen", antwortete McKay, der neben Beckett und Weir im Leitfahrzeug wartete. „Wenn ich schätzen müßte, vielleicht noch eine halbe Stunde - allerhöchstens!"
John kniff unwillig die Lippen aufeinander.
Eine halbe Stunde, ehe die Welt am East River untergehen würde in einem Sturm, wie er nur selten über Land kam. Eine halbe Stunde bis ihnen McKillup entkommen konnte, einfach durch die Tatsache, daß das Unwetter sie zwingen würde, Sicherheit zu suchen. Sicherheit, die McKillup nicht mehr besaß, nachdem sie in seine Wohnung eingedrungen waren.
„Lorne", John wandte sich an den zweiten Major, der zusammen mit einem guten Dutzend Marines ebenfalls damit beschäftigt war, den Containerhafen zu durchsuchen, „haben Sie verstanden?"
„Ja, Sir", kam prompt die Antwort.
John blieb plötzlich stehen und runzelte die Stirn. Langsam drehte er sich um.
Er war hier in einer ruhigen Ecke des Containerhafens, hatte sich deutlich von den anderen Suchenden abgesetzt. Es wäre unfair eben den anderen gegenüber, wenn er nicht zugeben würde, daß es durchaus Absicht von ihm gewesen war.
Jetzt allerdings war er nicht mehr allein.
John hob die P-90 und leuchtete seine nähere Umgebung aus. Und da hörte er es endlich.
Mit einem Ruck hob er die Waffe und konnte gerade noch einen Fuß erkennen, ehe der sich ebenfalls in der hereinbrechenden Nacht verlor.
„Verdammt!" John spannte die Kiefer an, dann aktivierte er wieder sein Funkgerät. „McKillup ist AUF den Containern!"
***
„Halt hier an." Mac schnallte sich los und hob die Hand zum Türöffner.
„Was hast du vor?" Flack hielt tatsächlich, sah ihn aber scheel von der Seite an.
Mac lächelte humorlos. „Ein Freund der Familie, dieser 'Onkel George'?" erkundigte er sich dann.
Flack zuckte mit den Schultern. „Die Dorns leben schon seit Urzeiten hier", antwortete er. „Waren lange Zeit selbst Cops. Jeremy, Georges Bruder, ist am 09/11 umgekommen bei einem Rettungseinsatz. Onkel George ist lieber zu den Marines gegangen. Arbeitet irgendwo in Colorado, soweit ich weiß. Hat ne süße Tochter ... Laurie! Die ist bei der Luftwaffe, wollte immer zur NASA, wenn ich mich nicht irre."
Colorado ... Zufall? Mac glaubte nicht an Zufälle. Nein, dieser Onkel George hatte etwas mit Sheppard zu tun. Hatte der nicht sogar von Hilfe gesprochen, als er entlassen wurde?
Mac öffnete die Tür. „Ich möchte, daß du hier wartest, Don", sagte er, nachdem er sich noch einmal in das Wageninnere gebeugt hatte. „Vergiß deinen Onkel George nicht. Der wollte dich warnen. Hier ist irgendetwas sehr gefährliches im Gange."
Müde lächelte er und schlug die Wagentür zu. Dann drehte Mac sich um und marschierte auf den Zaun zu, der den Containerhafen von der Zufahrtsstraße trennte. Flacks Rufe überhörte er.
Er hatte noch etwas zu erledigen ...
***
Der Regen fiel immer dichter und wie in langen Bindfäden vom nachtschwarzen Himmel.
John hatte Mühe, überhaupt noch die Hand vor Augen zu sehen. Zudem kam inzwischen auch noch böiger Wind auf, der ihn immer wieder zurück zu den Kanten drängen wollte.
John war auf einen Container geklettert, um seinen Doppelgänger besser verfolgen zu können. Tatsächlich hatte er von hier oben einen besseren Überblick - oder zumindest war es so gewesen, ehe der Himmel seine Schleusen öffnete. McKillup allerdings suchte er vergeblich. Er hörte auch die Schmerzensschreie nicht mehr. Vielleicht durch das harte Trommeln des Regens auf das Metall der Container und den immer noch vorhandenen Krach, der ihn umgab, vielleicht aber hatte, was immer der Auslöser für McKillups Schreie gewesen war, auch aufgehört an dem Mann zu nagen.
John huschte vornüber gebeugt weiter, prustete sich das Wasser aus Mund und Nase und blinzelte.
Dieser Wolkenbruch hatte definitiv Lantea-Qualität, befand er. Der heraufziehende Sturm mochte da vielleicht nicht mithalten können, aber zumindest die Ausläufer versprachen einiges.
John nahm Anlauf und sprang, so gut er auf dem glitschigen und nassen Metall konnte, so präzise wie möglich auf den nächsten Container.
Irgendwo piepte etwas regelmäßig. Blinzelnd sah er sich um, bis er den Auslöser für dieses, kaum den Regen übertönende aber dennoch nervtötende Geräusch gefunden hatte: Einer der Ladekräne fuhr rückwärts aus einer Lücke heraus. Offensichtlich hatte er einen Container dabei.
John wischte sich kurz mit der Linken über das Gesicht und zog die Nase hoch. Blinzelnd sah er sich noch einmal um, dann lief er schlitternd weiter.
Wo, verdammt noch einmal, steckte McKillup? Er mußte hier irgendwo in der Nähe sein, irgendwie spürte John das ... aber wo?
Hilflos blieb der Major wieder stehen, prustete das Wasser aus seinem Mund und wischte sich die Augen halbwegs trocken.
Er wünschte sich einen Detektor hierher, und das sehr schnell. Warum war er denn auch so leichtsinnig gewesen, Atlantis ohne eines dieser kleinen Geräte zu verlassen?
John versuchte, sein Funkgerät zu aktivieren, da erst fiel ihm auf, daß dieses offensichtlich gestört war. Er hörte niemanden mehr, und niemand würde ihn noch hören. Und das ihm als Einsatzleiter.
Wieder floh ein Fluch aus seiner Kehle, während er weiter schlitterte, bis zum nächsten Container.
Der Kran kam laut brummend näher.
John blieb wieder stehen und beobachtete das Fahrzeug, um ihm nicht in die Quere zu kommen. Aber das schien nicht der Fall zu sein.
Also weiter ...
Er bemerkte nicht, wie sich hinter ihm, nur wenig Meter entfernt, ein dunkler Schatten aus dem schmalen Zwischenraum zweier Container auf eines der Dächer heraufzog. Er sah auch nicht, wie das Wesen mit seinem Gesicht sich ihm zuwandte. Mit einem tiefen, zufriedenen Knurren setzte das Wesen sich in Bewegung - eine Sekunde, ehe der Schuß durch die Luft peitschte.
John wirbelte herum, gerade in dem Moment, in dem McKillup stürzte. Und er sah ... Mac Taylor, der nur zwei Container weiter stand, die Waffe noch im Anschlag. Der CSI-Mann hatte ihm das Leben gerettet!
John nickte in den Regen hinein, der schon wieder dichte Schleier zu werfen begann. Die P-90 sicherheitshalber entsichert und schußbereit trat er langsan und vorsichtig näher an McKillup heran. Dabei war er aber auch relativ sicher, daß der Ripper tot war.
Mac auf dem anderen Container zögerte, ging dann aber ebenso los, langsam und vorsichtig und die Waffe immer noch in der Hand.
Keiner von ihnen sollte eine Chance zur Befragung erhalten.
In dem Moment, in dem der Central Park-Ripper sich wieder zu bewegen begann, in dem Moment, als die Naniten ihn soweit wiederhergestellt hatten, daß sie ihn reanimieren konnten, in dem Moment, in dem seine Finger begannen zu zucken, in diesem Moment senkte sich unvermittelt ein Container auf den mutierenden Körper herab. Mit einem verzweifelten Kreischen rollte McKillup noch auf den Bauch, dann zerquetschte der tonnenschwere Container seinen Körper zu Brei.
John, der losgerannt war, als er den Kran sah, wie er immer näher kam, es aber auch schon zu spät war, um noch eingreifen zu können, blieb vor der Metallwand, die sich unvermittelt vor ihm erhob, fluchend stehen und knallte einmal seinen Kopf gegen den Widerstand, um selbst wieder zur Besinnung zu kommen. Dann erst kletterte er umständlich von den Containern herunter, auf der Suche nach einem funktionierenden Funkgerät oder einem Mobiltelefon.
Mac Taylor war verschwunden, als er sich ihm zuwenden wollte. Der Detective war offensichtlich schlauer, als irgendjemand von ihnen auch nur gedacht hatte. Und irgendwie - John mußte wider Willen grinsen, als er seinen Funkspruch absetzte - machte das den Polizisten sympatisch ...
***
Eine Woche später, CSI-Labor:
Mac Taylor war gerade damit beschäftigt, einige Kleinigkeiten in einen der Umzugskartons zu packen, als es an seiner Bürotür klopfte. Überrascht drehte er sich herum. Ein freundliches Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er sah, wer da sein Büro betreten hatte.
„Major Sheppard", begrüßte er seinen Gast. „Es freut mich, daß es Ihnen wohl besser geht."
Der Luftwaffenoffizier erwiderte sein Lächeln und nickte. Er bewegte sich etwas vorsichtig in seiner Uniform, was vielleicht daran lag, daß er sie selten trug. Zumindest wies sie nicht allzu viele Gebrauchsspuren auf. Allerdings ... hatte das Eichenlaub auf seinen Schulterstücken die falsche Farbe.
„Ich muß mich korrigieren, Lieutenant Colonel."
Sheppard schien jetzt tatsächlich die Brust zu schwellen. Er strahlte wie ein Kind unterm Weihnachtsbaum. Das war nicht allein die Beförderung, soviel stand fest.
„Danke", brachte der Militär endlich hervor, räusperte sich dann. Sorge trat in seine haselnußfarbenen Augen, als er einen Blick auf die Kisten warf, die Mac bereits zum Abtransport bereitgestellt hatte.
„Ich hoffe, daß ist nicht wegen uns, oder?" fragte Sheppard dann.
Mac schmunzelte. „In gewisser Weise schon", antwortete er und konnte beobachten, wie der frischgebackene Lt. Colonel zu einem Häufchen Elend zusammenfiel. „Bei der Säuberung dieses Gebäudes stellten sich gravierende Baumängel heraus, die einen sofortigen Umzug unumgänglich machen", erklärte Mac daher ruhig. „Wir ziehen ins Polizei-Headquarters um. Hätten wir ohnehin getan, so allerdings ging es schneller."
Sheppard erleichterte sichtlich und nickte. „Dann hat es ja für uns beide etwas gutes gebracht", meinte er mit einem schiefen Grinsen. „Wider Erwarten bin ich von den Vorwürfen freigesprochen worden, die gegen mich erhoben wurden. Man bestätigte mich sogar in meiner Position, was mich überrascht. Ich kehre zu meinem Stationierungsort zurück." Ein unirdisches Licht schien in seine Augen zu treten. Ein Licht der puren Freude.
Wo auch immer Sheppard jetzt hingehen würde, er war dort so glücklich wie er es offensichtlich sonst kaum je in seinem Leben gewesen war. Mac erinnerte sich unwillkürlich daran, als er ähnlich empfunden hatte damals, als er mit seiner Frau nach New York gekommen war.
„Ich wollte mich noch bedanken, Detective Taylor", fuhr Sheppard fort und reichte ihm die Rechte. „Wenn Sie nicht da gewesen wären, hätte McKillup mich in der Luft zerfetzt."
Mac schlug ein, sah dem anderen tief in die Augen. „Ich freue mich für Sie, Colonel. Allerdings würde ich mich wohl mehr freuen, wenn ich mehr über die Lösung des Falles wissen dürfte."
Sheppard holte tief Atem, verzog dann das Gesicht zu einer Grimasse. „Wenn Sie nicht wollen, daß ich Sie erschieße, sollten wir es dabei belassen. McKillup hatte sich mit einer Art Virus infiziert, einem tödlichen und sehr ansteckenden Virus."
Mac nickte, zog jetzt seinerseits eine Grimasse. Er wußte, wenn er gekonnt hätte, Sheppard hätte ihm die ganze Wahrheit erzählt. Aber vielleicht war es besser, wenn er die nie erfahren würde.
„Ich frage mich nur, warum er diese Frauen ermordet hat", sagte er leise wie zu sich selbst und wandte sich ab.
„Weil sein Sexualtrieb gestört war", antwortete Sheppard fest. „Zumindest ist das die Erklärung, die unsere Ärzte mir gegeben haben. McKillup wußte, er trug eine tödliche Krankheit in sich, die auch über Körperflüssigkeiten übertragen werden konnte. Andererseits stimulierte das Virus eben seine Libido. Er war gefangen in seinen eigenen Instinkten."
Mac warf einen Blick über die Schulter auf seinen unverhofften Gast. „Und Sie glauben das?" fragte er.
Sheppard zuckte mit den Schultern. „Es ist eine Erklärung für das, was in jener Nacht geschehen ist", antwortete er, sah dann auf seine Uhr. „Tja, und das wars wohl. Mein Flug geht in kürze."
Mac drehte sich nun doch noch einmal um, musterte seinen Gegenüber lange, ehe er etwas sagte, was er selbst nicht verstand:
„Ich glaube, Sie werden Ihr Glück finden, Colonel Sheppard. Und ich glaube, wir werden uns wiedersehen - als Freunde."
Noch einmal schüttelten sie sich die Hände, noch einmal sah er in die Augen seines Gegenübers. Dann ging dieser ungewöhnliche Mann, dessen Leben er unten im Containerhafen gerettet hatte. Aber, und da war Mac sich wirklich ganz sicher, er ging nicht für immer. Vielleicht noch nicht ...
ENDE
Nachtrag
Eine Woche vor den Ereignissen in „Das Monster":
Vorsichtig stieß er das Fenster auf, stemmte sich dann hoch und sah sich mit Hilfe des Nachtsichtgerätes, das er vor den Augen trug, so gut wie möglich um.
Es war wirklich keiner hier, gut.
Bryan McKillup holte Schwung und kletterte katzengleich durch das geöffnete Fenster in das Innere des Hauses. Endlich am Ziel seines nächtlichen Streifzuges angekommen, erlaubte er sich einen Moment des Durchatmens, richtete sich zu seiner vollen Größe auf und sah sich nochmals aufmerksam um.
Dieser Professor J. Preceptius war schlicht ein Idiot! Ließ seine wertvollen Artefakte einfach so offen in seinem Haus herumliegen. In Zukunft würde es ihm wohl eine Lehre sein. Wobei ... so schnell brauchte dieser stadtbekannte Philantrop sich nicht zum Einsiedler zu verwandeln.
Bryan grinste und nahm sich den Rucksack von den Schultern.
Heute würde er sich erst einmal um die wertvollsten Kleinteile kümmern. Vielleicht würde dem Professor ihr Fehlen gar nicht auffallen. Das Fenster jedenfalls könnte er am Ende seines Raubzuges so herrichten, als habe es einfach offengestanden. Und wer vergaß nicht einmal, ein Fenster zu schließen? Das passierte selbst ihm, als sozusagen Sicherheitsexperten.
Bryan sah sich nochmals in dem Raum um, in den er eingestiegen war.
Dort, diese herrliche kleine Figurine!
Mit drei Schritten war er bei ihr, hob sie hoch und betrachtete sie.
Verdammt, mit dem Nachtsichtgerät konnte er die Details nicht ganz ausmachen. Aber sie schien ihm doch wertvoll, und sie war schwer!
Eilig stopfte Bryan die kleine Statue einer alten, halbvergessenen persischen Göttin in seinen Rucksack, sah sich noch einmal um, ehe er den ersten Raum verließ. Auf dem langen Flur endlich konnte er das Nachtsichtgerät abschalten. Statt dessen zückte er die Taschenlampe, die er in seinem Werkzeuggürtel trug, und leuchtete sich damit seinen Weg in den nächsten Raum - einer Bibliothek.
Auch hier wurde er fündig, eine kleine Jadescheibe mit filigranen Mustern, noch aus dem präkaiserlichen China stammend, wanderte in den Rucksack, gefolgt von einem altägyptischen Geschmeide mit Türkisen und Elfenbein.
Dieses Haus schien ja eine wahre Fundgrube zu sein!
Bryan leuchtete über die Buchdeckel und kam aus dem Staunen kaum heraus, fand er hier doch Werke eines Aristotiles ebenso, wie eine sehr alte Ausgabe der Bibel (dem Aussehen nach konnte es sich wirklich um eine hervorragend erhaltene Gutenberg-Bibel handeln).
Im nächsten Raum fand er sich in einer Kunstgalerie wieder, in der neben Werken, die wie Reproduktionen von Tizian oder etwas, das wirklich wie ein echter Rembrandt wirkte, auch kleine Skulpturen auf den geneigten Betrachter warteten. Ein knabengroßer Michelangeloscher David stand in der Mitte dieses Raumes. Große Ordner waren aufgereiht an einer Wand, mit einer klaren Schrift ausgewiesen als „Michelangelo, Skizzen zur Sixtina". Auf einem Beistelltisch lag ein aufgeschlagener Ordner, der voller alter anatomischer Zeichnungen war, teils mit Vermerken versehen. Auf dem Deckel des Ordners stand der Name „Leonardo da Vinci".
Kopfschüttelnd und ohne etwas einzustecken verließ Bryan diese eigenartige Galerie wieder.
Er hatte zwar mittels seiner Recherchen herausgefunden, daß dieser Professor Preceptius Altertumsforscher und Kunstsammler war (so war er schließlich auf ihn und seine Sammlung aufmerksam geworden), aber daß dieser sich wohl auch noch ein bißchen Geld mit Fälschungen verdiente ... jedenfalls konnte es sich ja wohl kaum um die verschollenen Originale der Skizzen von Michelangelo handeln.
Bryans Weg endete in einem Treppenhaus, und einen Moment lang zögerte er, ob er nicht doch noch das eine oder andere aus den ersten Räumen einstecken und dann wieder verschwinden sollte.
Dann aber rief er sich zur Ordnung. Dieser Professor Preceptius war seit einigen Tagen nicht mehr in der Stadt, und er sollte wohl auch noch etwas länger fort sein nach allem, was Bryan gehört hatte. Es wäre geradezu sträflich, wenn er diese Chance verpaßte!
Der einsame Lichtfinger der Taschenlampe traf auf eine Reihe von Fotos. Lächelnde Menschen waren größtenteils darauf zu sehen, einige Schnappschüsse allerdings waren auch darunter. Ein Gesicht aber wiederholte sich - das Gesicht von Professor Preceptius: Schmal, edel, mit dunklen, aber wißbegierigen Augen. Stets ein eigenartiges, wissendes Lächeln auf den Lippen.
Preceptius schüttelte nacheinander John F. Kennedy und Martin Luther King die Hand, dann stand er an der Seite von Papst Johannes Paul I. und überreichte diesem offensichtlich gerade etwas. Ein Schnappschuß von Preceptius, wie er auf Michael Gorbartchow einredete, dann bei einem offensichtlichen Streit mit jemanden, der verdammte Ähnlichkeit mit Mao hatte.
Bryan wandte sich kopfschüttelnd ab und nahm nun doch die Treppe in Angriff.
Allmählich, mußte er zugeben, wurde ihm unwohl. Denn eines war ihm aufgefallen an diesen Bildern: Preceptius schien sich kaum zu verändern. Immer war es mehr oder weniger das gleiche Gesicht, keine Falte, keine grauen oder gar weißen Haare, kein Verfall. Als würde dieser Mann unbeschadet durch die Zeit reisen und an wichtigen Stationen Halt machen ...
Unsinn! Die Phantasie ging mit ihm durch.
Bryan schüttelte über sich selbst den Kopf, blieb am oberen Ende der Treppe stehen und orientierte sich.
Bis hierher reichten seine Informationen nicht. Er hatte einen relativen Plan des Erdgeschoßes dank der überaus freundlichen Mithilfe einer der Putzkräfte dieses Hauses. Aber hier herauf durfte wohl nur der engste und vertrauteste Teil der Angestellten. Bryan schloß daraus, daß es sich umso mehr lohnen würde, sich hier einmal umzusehen.
Er wechselte die Hand, in der er die Taschenlampe hielt und trat lautlos in den westlichen Flur des ersten Stockwerkes, arbeitete sich damit den Weg wieder zurück, den er unten gegangen war.
Die erste Tür war unverschlossen. Hinter ihr kam ein gemütliches Schlafzimmer zum Vorschein. Alte Meister hingen an den Wänden, ein beinahe überquellendes Bücherregal mit allerlei Werken über Astrophysik und der Chaostheorie.
Was war dieser Professor wohl für ein Mensch?
Bryan schüttelte den unwillkommenen Gedanken ab, suchte statt dessen oberflächlich nach Kostbarkeiten und wurde auch fündig: eine kleine, metallene Brosche, sehr schwer, sehr futuristisch im Design, wanderte in seinen Rucksack, sowie eine weitere kleine Figurine, eine hinduistische Gottheit, die er nicht weiter bestimmen konnte. Zuletzt gab er sich doch geschlagen und und nahm eines der Bücher, die direkt neben dem Bett auf einem Tisch gelegen hatten. „Über den Ursprung der Arten", offenbar eine weitere Erstausgabe, noch dazu mit einer Widmung von Darwin selbst versehen: „Für meinen guten Freund und Weggefährten Janus. Hab Dank für Deinen Rat und Deinen Mut, mein treuer Freund. Möge das Licht der Weisheit weiter über dir leuchten."
Bryan zögerte einen Moment, steckte das Buch aber schließlich doch ein. Erstausgaben brachten immer etwas, mit einer Originalwidmung versehen oft sogar noch ein bißchen mehr.
Noch einmal ließ er den Lichtfinger der Taschenlampe über das Inventar des Raumes gleiten, stutzte dann, als er auf etwas aufmerksam wurde, was wie ein leerer Bilderrahmen erschien - zunächst.
Als er diesen Rahmen allerdings in die Hand nahm, leuchtete das Innere auf und mit einem sanften Glühen bildete sich eine Art Foto, wie Bryan es noch nie gesehen hatte. Es wirkte unglaublich realistisch und dreidimensional, als würden die Gestalten auf diesem Bild gleich zum Leben erwachen.
Zu sehen war wieder Preceptius, allerdings dieses Mal deutlich jünger, und an seiner Seite stand ein Mädchen oder eine sehr junge Frau mit schulterlangen schwarzen Haaren. Neben ihr war noch ein anderer Mann, ebenfalls jung, und der Ähnlichkeit nach zu schließen, waren zumindest er und das Mädchen verwandt. Alle drei trugen eigenartige Kleider, fließende Gewänder, so nüchtern geschnitten wie Laborkittel, doch durch die Art des Zuschnittes wieder bequem und auch modern wirkend.
Bryan runzelte die Stirn, drehte den Rahmen hin und her, doch er konnte keine Öffnung oder Vermerk finden, wie man dieses ... Ding benutzte.
Einen Moment lang zögerte er, wollte den Rahmen schon in seinen Rucksack stecken, dann aber stellte er ihn doch wieder zurück. Und im selben Moment, in dem er das Material losließ, verlosch das Bild wieder.
Bryan stutzte, tippte mit einem Finger gegen den Rahmen - und sofort leuchtete das Foto wieder auf.
Mußte defekt sein, schloß er und wandte sich, nach einem letzten, prüfenden Blick, ab, um den Raum zu verlassen.
Auf dem Gang draußen atmete er noch einmal tief durch, wandte sich dann der nächsten Tür zu, um in das mit Abstand merkwürdigste Zimmer zu gelangen, daß er in seiner langen kriminellen Karriere je zu Gesicht bekommen hatte:
Eigenartige, orgelähnliche Panele voller leuchtender Kristalltasten, mehrere Kisten voller merkwürdig rechteckiger und durchsichtiger Platten (ebenfalls Kristall? Möglich) in verschiedenen Größen. Und in der Mitte des Raumes stand ein rechteckiger Sockel - und auf diesem Sockel eine Art Tischfläche, mit einer Flüssigkeit bedeckt, die wie Quecksilber schimmerte. Ebenfalls auf dem Tisch lag ein merkwürdiges ovales Objekt, wie Bryan es noch nie zu sehen bekommen hatte.
Als er danach greifen wollte, konnte er mit seiner Hand nicht dieses helle, gelbliche Licht, das den Sockel und den Tisch umgab, durchdringen.
Als würde dieser Tisch von einer Art Kraftfeld geschützt ...
Bryan wollte den Raum schon wieder verlassen, als er auf eines der hinteren Panele aufmerksam wurde. Auch dieses arbeitete, und ein sanftes Summen ging davon aus. Doch das war es nicht, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte.
Auf dem Panel stand einer der größten, geschliffenen Kristalle, den Bryan je gesehen hatte. Mehr als einen Fuß hoch, auf einer runden und geraden Basis stand es da und leuchtete in einem hellen Sonnengelb, mit grünen und roten Einschlüßen.
Fasziniert trat Bryan näher und staunte diesen gewalten Kristall einfach nur an.
Ein solches Material kannte er nicht, aber er war sich im klaren darüber, daß dieser Kristall wohl einen Haufen Geld einbringen konnte, ging er damit an die richtigen Stellen. Allein dieses Leuchten, das tief aus dem Inneren zu kommen schien, machte das Gebilde beinahe unwiderstehlich.
Er MUSSTE den Kristall einfach haben!
Bryan streckte die Hände aus, bereit, es mit dem schweren Kristall, den Rodney McKay als ZPM betitelt hatte, aufzunehmen. Doch hier traf er auf eine Sicherung des Systems:
Eine Energieentladung schlug ihm entgegen und schleuderte ihn ... quer durch den Raum! Bryan prallte erst gegen das Kraftfeld des Nanitentisches, und eine Energieschwankung, ausgelöst durch den Schutzmechanismus, ließ ihn rückwärts fallen - auf den Tisch mit und auf den persönlichen Schild, der in die Nanitenpfütze geglitten war.
Der Schild bohrte einen Dorn durch Bryans Kleidung, um dessen genetische Angleichung vorzunehmen - und die Naniten wurden im gleichen Moment aktiviert.
Bryan brüllte vor Schmerz heiser auf, sackte dann vornüber und damit wieder aus dem Kraftfeld heraus.
Die Naniten begannen im gleichen Moment ihre Arbeit - den Basisbefehl, der ihnen eingegeben worden war: Vermehren und kopieren. Durch den Dorn des aktivierten persönlichen Schildes gelangten Naniten in Bryans Körper, sein Blut, sein Rückenmark - sein Gehirn. Dort angekommen begannen sie, gemäß ihres Basisbefehles, das Wesen, das sie gerade übernommen hatten, umzuschreiben.
Vermehren und kopieren. Vermehren und kopieren. Vermehren und kopieren.
Bryans Körper zuckte einige Minuten lang krampfhaft, dann lag er still, während die Naniten sich in und auf ihm immer und immer mehr vermehrten.
Ein kleiner Teil seiner Psyche rettete sich, nicht mehr als ein bloßer Instinkt. Der Rest seiner Persönlichkeit aber ... verlor sich unter den Basisbefehlen der ihn immer schneller überschreibenden Naniten.
Vermehren, Vermehren. Vermehren.
Der Teil seines Gehirnes, der Bryans Sexualtrieb gesteuert hatte, sprach auf diesen Befehl an. Er wollte, er mußte sich vermehren! Er brauchte eine Partnerin!
Die Naniten arbeiteten weiter in ihrem neuen Wirt.
Langsam, noch ungelenk wie ein kleines Kind, kam das Wesen, das bis vor wenigen Minuten noch Bryan McKillup gewesen war, wieder auf die Beine.
Vermehren. Er mußte sich reproduzieren.
Bryans Haut quoll auf, wurde schwammiger und begann schließlich, Nanitentropfen abzusondern, die wie klebriger Schweiß an seinem Körper und seinen Gliedmaßen hafteten.
Mit schleppenden Schritten verließ das Wesen, das früher Bryan McKillup gewesen war, das Labor von Professor Janus Preceptius wieder. Es gab keine Eile mehr, ebensowenig wie Vorsicht. Es war unverwundbar ...
Fünf Tage vor den Ereignissen in „Das Monster":
Das Wesen, das einst Bryan McKillup geheißen hatte, verbarg sich in einem kleinen Wäldchen irgendwo im Central Park, der grünen Lunge der Millionenstadt New York.
Ein winziger Teil in diesem schwammigen, aufgequollenen Ding trug einen noch winzigeren Teil des früheren Einbrechers: ein besonderes Gen, dem Dr. Carson Beckett den Namen ATA gegeben hatte. Den Naniten, die darauf programmiert waren, sich selbst und ihren Wirt „umzuschreiben", gelang es nicht, diese letzte Gensequenz ihres Opfers zu überschreiben.
Dennoch aber hatte sich auch dieses Erbgut verändert, war es doch von den winzigen Replikatoren so weit wie möglich umprogrammiert worden. Statt weiterhin fremdartige Artefakte zu aktivieren und die Gehirnleistung des Trägers zu erhöhen, war das ATA-Gen mittlerweile an die Schmerzreize gekoppelt. Auf diese Weise wurden die Naniten von ihrem Wirt frühzeitig gewarnt, kam ihnen eine potenzielle Gefahr zu nahe.
Nun, die Gefahr war nahe, sie war sogar sehr nahe.
Das Wesen krümmte sich unter den stärker werdenden Schmerzen in seinem Inneren, nicht ahnend, daß es dem Träger des Gens, der da zum ersten Mal durch den Park joggte an diesem Abend, ähnlich erging: Major John Sheppard hatte Kopfschmerzen, und das besonders schlimm, seit er New York erreicht hatte.
Das Wesen, das bis vor kurzem noch Bryan McKillup gewesen war, trollte sich, flüchtete vor den Schmerzen. Dabei hinterließ der immer noch mutierende Körper eine feucht glänzende Spur auf den Gräsern. Eine Spur, die allzu leicht mit Tau verwechselt werden konnte.
Es flüchtete tiefer in den Park hinein, um den Schmerzen zu entkommen. Dabei nahm es Witterung auf, und der Rest eines genetischen Triebes, durch die Nanitenbefehle verstärkt, übernahm endlich die Oberhand:
Eine junge Frau, empfängnisbereit, ging schnellen Schrittes einen der beleuchteten Hauptwege hinunter. Ihr Name: Lisbeth Brown. Ihr Ziel: Ein kleines Restaurant im Central Park. Dort wollte sie sich mit ihrem Lebensgefährten Jonathon Miles treffen.
Doch sie sollte ihr Ziel nicht mehr erreichen ...
Während des Kampfes zwischen Major John Sheppard und Bryan McKillup:
Johns Finger krallten sich an den Rändern des persönlichen Schildes fest in der Hoffnung, irgendwo Halt zu finden. Doch er rutschte ab. Dabei berührte seine Fingerspitze, an der sein eigenes Blut klebte, eine winzige Steuerungsfläche am Rande des Kristallförmigen Objektes. Sofort leuchtete die ganze Aparatur auf, während ein winziger Sender in dessen Inneren die neuen Befehle an die Naniten weiterleitete:
Kopiere eingegebene DNA. Kopiere eingegebene DNA.
Die Naniten reagierten ohne Verzögerung auf den neuen Befehl, während der Sender im Inneren des Schildes die kabellose Schnittstelle aller mittlerweile aktivierten Naniten zu einem Update rief:
Kopiere eingegebene DNA.
John, der hab ohnmächtig unter dem Baum lag, hob noch ein letztes Mal mühsam den Kopf, gerade als die Naniten Bryan McKillups Körper soweit umgeschrieben hatten, daß sein eigenes Gesicht aus der formlosen Masse des verseuchten Leibes auftauchte ...
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