23.08.2009

Der Jungbrunnen VII

Mike fühlte sich wie das berühmte Lamm auf dem Weg zur Schlachtbank.
Er wollte nicht hier sein! Er wollte sonstwo auf der Welt sein, im Moment würde er sich sogar lebendig begraben lassen, kam er hier nur irgendwie mit halbwegs heiler Haut heraus. Auf keinen Fall wollte er weiter in ihrer Nähe sein und sich fühlen, als würde ihre nächste Mahlzeit aus ihm bestehen. Um ehrlich zu sein, er überlegte ernsthaft, sein Glück mit Pumas und Alligatoren zu versuchen, wenn er nur ihr entkam.
Andererseits aber war ihm klar, daß er nicht allein gehen konnte. Erst einmal hatte sie weiß Gott was mit seinem Kopf angestellt, daß er sich hilflos wie ein Baby fühlte.
Dann aber glaubte er auch nicht so recht daran, daß, wer auch immer hinter ihr steckte, sie so einfach aufgeben würde. Und damit meinte er nicht Shriner und Hehnenburgh, diese beiden Idioten von Genelab. Nein, er hatte sie gesehen, vorher gesehen!, wie sie mit ihrer Familie zusammen war. Und wenn dieser andere, John, mit seinem Gesicht ihm auch nur das kleinste bißchen ähnlich war im Geiste, würde er die Mutter seines Kindes nicht einfach so gehenlassen. Außerdem hatte er doch auch Caine gesehen, in diesem Helikopter. Und so wenig er dem Polizisten auch mochte, wußte er, daß der sich sicher nicht von den falschen anwerben ließ. Nein, Caine hatte einen übersteigerten Gerechtigkeitssinn. Wenn der einmal Blut geleckt hatte, würde er mit absoluter Sicherheit nicht wieder von der Spur lassen. War er, Mike, nicht das beste Beispiel für die Hartnäckigkeit des Polizisten?
„Keine Bewegung!" bellte ihn plötzlich eine männliche Stimme an. „Hände über den Kopf! Na los!"
Mike riß die Augen auf. Sein Atem beschleunigte sich vor Angst.
Sie war nicht mehr da! Er hatte sie soweit eingeholt, daß er sie hatte die ganze Zeit über sehen können, seit sie wieder zurückwanderten. Aber jetzt war sie zwischen den moosbewachsenen Bäumen und dichten Büschen einfach verschwunden.
„Hände über den Kopf, wird's bald!"
Das mußte einer ihrer Verfolger sein, ging Mike auf, während er jetzt langsam dem Befehl Folge leistete.
Wo war er da nur hineingeraten? Warum hatte er auch auf eigene Faust sein Glück versuchen müssen? Julie war tot, er hätte ohnehin nichts mehr ändern können. Und vielleicht wäre die Polizei früher oder später doch über die richtigen Täter gestolpert ...
Der Lauf einer Waffe drückte sich in seinen Nacken.
„Wo ist sie?" zischte eine Stimme dicht an seinem Ohr.
Mike nahm all seinen Mut zusammen. „Ich ... ich weiß es nicht", flüsterte er heiser. „Sie ist einfach verschwunden."
Ein Gesicht tauchte an seiner Seite auf, ein menschliches Gesicht mit nichtssagenden Zügen. Wenn er diesem Mann auf der Straße begegnen würde, er hätte ihn binnen weniger Minuten wieder vergessen, ging Mike auf. Jetzt musterte der Fremde ihn aufmerksam, lächelte dann kühl.
„Sieh mal einer an, wenn das nicht Nummer zwei auf unserer Liste ist. Colonel Sheppard, ganz allein unterwegs in der Wildnis ..."
Sheppard? Julie hatte diesen Namen doch erwähnt, vor wenigen Wochen erst. Wie ... ?
„Wo ist die Antikerin?" fragte der Fremde mit fremder Stimme, seine Augen blitzten hell auf.
Mike glaubte, gleich die Besinnung zu verlieren.
Großer Gott! Wo war er hier nur hineingeraten? Erst sie, die sich immer mehr in ein ... Wraith-Monster verwandelte und jetzt ein Kerl mit leuchtenden Augen und eigenartiger Stimme.
„Wo ist sie?" verlangte der Kerl nochmals zu wissen.
Mike schluckte und japste nach Luft.
Das war ja wie in einer dieser schlecht gemachten Science Fiction Serien, die er immer wegzappte im Fernsehen. Nur wünschte er sich jetzt, daß er zumindest einmal eine Folge bis zu ihrem Ende gesehen hätte. Dann wüßte er wahrscheinlich, was er antworten sollte.
„Colonel, wir wissen, daß Sie tapfer sind. Aber Sie sind sicher nicht dumm, oder?" Der Fremde trat einen Schritt zurück und richtete die Waffe auf Mikes Körper.
Im nächsten Moment sprang etwas an ihm vorbei aus den Büschen und riß den Mann von den Beinen.
„Die Waffe!" rief ihre Stimme ihm zu.
Mike mußte allerdings erst einmal dafür sorgen, daß seine Knochen, Muskeln und Sehnen wieder ihren Dienst versahen.
Oh Gott, er war gerade mit vorgehaltener Waffe beinahe erschossen worden!
Sie hatte sich irgendwie in den Büschen versteckt, sie war nicht eine Sekunde mehr als einen Armweit von ihm entfernt gewesen, ging ihm auf, während er wie teilnahmslos das Handgemenge beobachtete, das die beiden mutierten Menschen sich lieferten. Dabei schien die Siegerin von Anfang an festzustehen.
„Die Waffe, Mike!" befahl sie ihm erneut, dieses Mal mit einem gewissen, ihm inzwischen mehr als gut bekannten Fauchen in der Stimme.
Er zwang sich, nach der Pistole zu greifen, wußte dann allerdings nicht so recht, wohin damit. Schließlich hielt er sie, den Lauf auf den Boden gerichtet, und stand einfach nur da, während er an seinem Verstand zweifelte.
Der Kampf war vorbei, und, wie er erwartet hatte, war sie die Siegerin. Ähnlich wie vorhin bei ihm, so hockte sie jetzt diesem Fremden auf der Brust und hatte ihre Rechte bereits auf die gleiche Stelle gedrückt, so wie bei ihm gerade.
Mike erschauderte und keuchte.
Augenblicklich ruckte ihr Kopf hoch. Die beiden kiemenähnlichen Schlitze zu beiden Seiten ihrer schmalen Nase wölbten sich einmal kurz.
„Du mußt das nicht mitansehen", sagte sie, und plötzlich klang ihre Stimme richtig sanft. „Geh und warte weiter vorn auf mich."
Mike zögerte.
Oh Gott, wie gern er sich abgesetzt hätte! Wie gern wäre er jetzt zu Hause, nach Möglichkeit in Julies Armen, und würde über seinen eigenartigen Alptraum lachen ...
Abgehackt schüttelte er den Kopf. „Ich ... ich bleibe hier", quetschte er irgendwie hervor.
Sie musterte ihn mit ihren kalten, gelben Augen, dann nickte sie schließlich und beugte sich über ihr Opfer. „Dann wollen wir doch einmal sehen, wen wir hier haben", zischte sie.
„Du bekommst gar nichts aus mir heraus, Antikerin!" Noch klang er mutig, mußte Mike gestehen. Noch ...
Dann wandte er sich würgend ab, als der erste Schrei die Stille der irdischen Wildnis zerriß und der Fremde vor seinen Augen zu altern begann ...

***
Jack und Storm waren Hehnenburgh in die Klinik gefolgt und dort in einen unbelebten Seitenflügel. Den ganzen Weg über hatte der Genetiker eine Tirade über die Ungerechtigkeiten des Lebens, und seines Geschäftspartners im besonderen, von sich gegeben, und Jack war tatsächlich kurz davor, den armen Kerl von seinem Leid mittels einer Kugel in den Schädel zu befreien. Und endlich kamen sie an: Im Labor des Doktor Theodor Hehnenburgh, ein Raum, der vollgestopft war mit eigenartigen Versuchsreihen, irgendwelchen merkwürdigen Tabellen, Fachzeitschriften und -literatur und diversem anderen Krimskrams, den außer Hehnenburgh wohl niemand zuordnen konnte.
Schien aber auf jeden Fall eine Berufskrankheit aller Genetiker zu sein, befand Jack, während er sich in dem düsteren Raum, das einzige Fenster zeigte auf einen dicken, mißgestalteten Baum hinaus, der dem Zimmer jedes bißchen Licht zu rauben suchte, umsah. Auch in Vashtus heiligen Hallen in Vineta hatte er ein ähnliches Chaos gesehen. Carter hatte dagegen immer äußerst sauber gearbeitet ...
Hehnenburgh hielt ihm einen Ordner hin. „Bitte sehr!" Der Mann sah alles andere als glücklich aus. In den letzten Minuten schien er sich geradezu in die Verbitterung hineingeredet zu haben.
Jack spielte den Tapferen und nahm den Ordner, um ihn lustlos durchzublättern und hier und da ein Wort aufzuschnappen. Schließlich klappte er den Deckel wieder zu und wollte das ganze seinem Eigentümer wieder zurückgeben. „Sehr schön", kommentierte er dabei lustlos.
Womit hatte er gerechnet? Wahrscheinlich, kam ihm in den Sinn, Frankensteins Monster im Schrank oder irgendeinen gruseligen Mutanten, der hier saubermachte. Irgendetwas außergewöhnliches eben.
„Sehr schön?" Hehnenburgh starrte ihn verblüfft an, während Dave Sheppard den Ordner jetzt an sich brachte und seinerseits eifrig zu blättern begann.
Jack zuckte mit den Schultern. „Hören Sie, wir sind nicht hier, um über eine mögliche Werksspionage zu sprechen. Hier geht es um eine vermißte Geheimnisträgerin und mehr als einem Dutzend Morde, zu denen Sie sicherlich die Polizei gern in aller Gründlichkeit befragen würde."
Hehnenburgh, der sich gerade noch hatte aufplustern wollen wie ein Hahn auf dem Misthaufen, fiel in sich zusammen. Plötzlich wurde es ziemlich still im Raum, einmal abgesehen von Sheppards Blättern durch die Forschungsunterlagen.
„Woran forschten Sie, Dr. Hehnenburgh", fragte Storm schließlich.
„Ich erforsche die Einwirkung des Fehlens der Pelomere auf das menschliche Erbgut", antwortete Hehnenburgh sichtlich stolz.
Jack und der MP wechselten einen Blick. „Tatsächlich?" fragte ersterer schließlich. „Und was sagen Ihnen diese Polymere?"
„Pelomere!" Hehnenburgh funkelte ihn an. „Pelomere sind für den Alterungsprozeß verantwortlich. Mit jeder Zellabstoßung verlieren wir auch immer mehr Pelomere und damit verfälscht sich mit der Zeit unser Erbgut. Was in einigen Extremfällen von später Schwangerschaft durchaus auch für das Kind gefährlich werden kann, da es auf diese Weise defektes Erbgut von seiner Mutter, möglicherweise auch von seinem Vater, erhält. Doktor Uruhk dürfte verstehen, was genau ich meine. Ihr Ansatz für die Gentherapie befaßt sich ebenfalls mit den Pelomeren. Sie nutzt sie sozusagen als Träger und Antivirus, um Leukämie und andere Erbkrankheiten zu verhindern."
„Das ist genial!" Sheppard blickte endlich wieder auf und strahlte den Genetiker an. Und Jack war sich mehr als sicher, daß er einen Moment lang zwei Dollarzeichen in den Augen des Geschäftsmannes gesehen hatte.
„Sehen Sie", Hehnenburgh hob die gefalteten Hände, als wolle er sich in ein Gebet versenken. „Stellen Sie sich vor, Sie hätten keine Pelomeren. Dann würden Sie auch nicht altern. Ihr Leben würde sich verlängern und Sie wesentlich gesünder sein. Aber, und das ist der entscheidende Punkt, Sie dürften erst im Erwachsenenalter alle Pelomeren verlieren, so daß Ihr Körper eben nicht die entsprechenden Befehle zum Zellverfall erhält. Andernfalls, ein zweiter Ansatz für dieses Problem, wäre es, wenn der Körper nie Pelomere verlieren und Sie damit für immer ein Säugling bleiben würden."
Jack hob den Kopf, ließ ihn dann langsam sinken, um seinem Hirn genug Zeit zu geben, das eben gehörte zu verarbeiten.
„Wir hätten den Jungbrunnen gefunden!" Da waren definitiv Dollarzeichen in den haselnußfarbenen Augen, die sehr an seinen Bruder erinnerten.
Hehnenburgh nickte, seufzte dann aber. „Der Nachteil dabei ist nur, daß, sind die Pelomere verbraucht, der Körper üblicherweise steinalt ist und bald stirbt. Damit hat sich die Legende vom Jungbrunnen dann wieder in Luft aufgelöst."
„Also doch keine so gute Idee?" harkte Jack nach.
Hehnenburgh hob einen Finger. „DAS dachte ich auch, bis Mel mir diese Probe zur Analyse brachte. Das ganze ist schon einige Jahre her. Aber durch diese Zellprobe bin ich überhaupt erst auf mein Forschungsgebiet aufmerksam geworden." Er drehte sich um und wühlte kurz in seinem Chaos, ehe er sich wieder aufrichtete und triumphierend einen Hefter hochhielt.
„Darf ich davon ausgehen, daß das das Ergebnis der Analyse dieser eigenartigen Probe ist?" Jack wies auf die Papiere.
Hehnenburgh stutzte, dann aber nickte er. „Hautzellen, eigenartige Hautzellen. Und eigentlich ..." Er reichte den Ordner doch an Jack weiter und tippte auf eine bestimmte Stelle im Text. „Und eigentlich hätten sie tot sein müssen ... waren sie aber nicht! Ich untersuchte die Zellprobe. Normale Hautzellen ... auf den ersten Blick. Aber dahinter steckt mehr, wie ich herausgefunden habe, nachdem Mel mir mein Forschungsgebiet eigentlich schon entzogen hatte: Das Genom ist nicht menschlich!"
Jacks Alarmsirenen sprangen wieder an.
„Die Zellen irisierten, sie leuchteten also, bestrahlte man sie mit Licht. Und sie taten ihre Aufgabe noch immer genauso, wie ihr Zellcode es ihnen vor der Abstoßung befohlen hatte. Diese Probe war nicht nur von einem lebenden Fossil gespendet worden, nein, sie lebte."
Leuchtende Hautzellen, das war es! Vashtu Uruhk besaß leuchtende Hautzellen. Sie selbst hatte das ihm gegenüber einmal erwähnt, ging ihm auf. Und sie hatte Angst, daß auch Jordan diese Haut geerbt hatte.
„Begreifen Sie die Bedeutung?"
„Sie haben tatsächlich den Jungbrunnen gefunden!" Dave Sheppard klang, als würde ihm gerade das Wasser im Munde zusammenlaufen.
„Ich denke schon", antwortete Jack zögernd. „Aber ... was soll heißen, nicht menschlich?"
Hehnenburgh zuckte mit den Schultern. „Es gab nicht ein bißchen nachweisbare Pelomere. Dieses Wesen dürfte es gar nicht geben, denn es besitzt auch noch außergewöhnliche Fähigkeiten. Was auch immer es ist, es kommt nicht von der Erde!"
„Tom, das ist lächerlich!" Dave lachte los.
Doch Jack blieb toternst, ebenso wie Storm, der seinem Vorgesetzten einen fragenden Blick zuwarf.
Allmählich ging dem General auf, daß seine Kritiker beim IOA vielleicht doch zumindest ansatzweise recht haben konnten. Seinen Günstlingen, vor allem den Aliens unter ihnen, ein bißchen Zucker zu geben und sie für ihre Arbeit zu loben, war möglicherweise zuviel. Teal'cs Versuche, auf der Erde Fuß zu fassen, waren bisher gescheitert, und auch Daniels Vala konnte man nur mit Eskorte loslassen. Vashtu hatte sich da bisher als recht pflegeleicht erwiesen. Sie hatte schon damals, nach ihrem Auszug aus Atlantis, gezeigt, daß sie willens war, sich ihrer Umwelt anzupassen. Nach einigen Eingewöhnungsschwierigkeiten hatte es an für sich recht gut geklappt, darum hatte er auch keine Bedenken gehabt, ihr die Einladung zuzuschieben, als sie auf seinem Schreibtisch landete.
Allerdings hatte er dabei vergessen, daß es da noch eine Partei gab, die offen an der Antikerin interessiert war, und das seit Jahren: der Trust! Und nach allem, was dieser Hehnenburgh ihm bis jetzt zu schlucken gegeben hatte, hatten sie es wirklich wieder mit der Goa'uld-Vereinigung zu tun, die sich in den letzten Jahren meist doch sehr zurückgehalten hatte.
Wie waren diese Schlangenköpfe an Zellmaterial gelangt?
Jack mußte zugeben, sie waren damals - und wahrscheinlich auch heute - nachlässig gewesen. Vashtus Apartment hätte klinisch gereinigt werden müssen, nachdem John Sheppard ihren Hausstand auflöste als sie als tot galt. Und auch schon während ihrer Zeit auf der Erde hätte man hinter ihr hersaugen müssen, um jede einzelne Hautschuppe, die sie verlor, sofort fachgerecht zu entsorgen. Aber man hatte es nicht getan - warum denn auch? Wer hätte denn gedacht, daß ihr eigener Forschungszweig die Antikerin verraten würde?
Jetzt galt es, den Schaden zu begrenzen und das beste zu hoffen. Und das bedeutete auch, Hehnenburgh seine Forschung zu entziehen oder ihn vom freien Markt zu nehmen.
Noch jemand, den er irgendwo unterbringen mußte ...
Jack seufzte und riß sich aus seinen düsteren Gedanken. Erst einmal sollte er vielleicht feststellen, wie schlimm es war, dann konnte er immer noch entscheiden.
„Inwiefern außerirdisch?" fragte er endlich mit betonhartem Gesicht.
Sheppard, der gerade noch amüsiert gelacht hatte, verstummte auf der Stelle und sah ihn ungläubig an.
Hehnenburgh kniff die Lippen aufeinander, ehe er antwortete: „Ich fand im Zellkern Cromosomenbefehle, die nicht menschlich sind. Zudem weist der gesamte Genstrang eine Eigentümlichkeit auf: es handelt sich um eine Art Tripelhelix, wie sie auf der Erde nicht vorkommt."
„Das ist doch ein Witz, oder?" Sheppard klang plötzlich unsicher, nachdem weder Jack noch Storm sich eine Reaktion anmerken ließen.
Hehnenburgh atmete tief ein. Offensichtlich hatte er erwartet, spätestens jetzt verlacht zu werden. Das aufmerksame Schweigen dagegen irritierte ihn sichtlich.
„Das gesamte Genom ist dermaßen komplex, daß es beinahe unmöglich ist, es zu entschlüsseln", erklärte er zögernd. „Aber ich bin mir sehr sicher, daß dieses Wesen mit einer wesentlich höheren Gehirnfunktion als wir gesegnet ist. Zudem gibt es eindeutig nichtmenschliche Teile in den Cromosomen. Das ganze ist dermaßen komplex, daß es unmöglich ist, auch nur einen Zellklumpen nachzuzüchten." Er schüttelte den Kopf. „Mel hat es versucht, das war der Zeitpunkt, an dem er mich aus der Forschung ausschloß. Guter Gott! Was dabei herauskam war der schlimmste Alptraum, den man sich nur vorstellen kann!"
Das konnte Jack sich vorstellen, immerhin kannte er alle Verfilmungen von „The Fly".
„Wie?" fragte er so neutral wie möglich.
„Mel ist überzeugt von der Zukunft der Stammzellenforschung. Bisher hatte Genelab damit auch seine größten Erfolge. Aber die Zukunft ist das sicher nicht. Wie gesagt, fragen Sie Dr. Uruhk, ich bin sicher, sie wird Ihnen da ebenfalls einiges sagen können."
Hatte sie das nicht sogar? Ihm jedenfalls war es so, daß sie es getan hatte, nachdem er ihr Labor in Vineta besucht hatte. Auch wenn Vashtu im allgemeinen weniger Fachbegriffe benutzte als er es gewohnt war, hatte er doch irgendwann in ihrem Vortrag über Kettenreaktionen, verzögerte Entwicklungen und unterdrückte Erbanlagen abgeschaltet, so wie er es früher auch immer bei Carter getan hatte. Zuviel war einfach zuviel, an irgendeinem Punkt verstand er zwar die Begeisterung noch, konnte aber nicht mehr folgen.
Storm kreuzte die Arme vor der Brust. „Eine Frage, Doc", wandte er sich an Hehnenburgh, „wann genau hat Shriner Ihnen das erste Mal diese eigenartigen Zellproben überlassen?"
Der Genetiker runzelte die Stirn.
„Was soll das denn jetzt?" fuhr Dave Sheppard dazwischen. „Wollen Sie Tom allen Ernstes irgendeiner Straftat beschuldigen?"
„Eben um ihn auszuschließen müssen wir das fragen", antwortete Jack routiniert.
Himmel, er fühlte sich nicht wohl als MIB für das SGC! Ihm wäre es lieber, diesem Hehnenburgh reinen Wein einschenken zu können, zumal der ja doch wohl eine ganze Menge wußte.
„Das war ... Das ist jetzt ungefähr sechs Jahre her." Hehnenburgh zuckte mit den Schultern. „Hilft Ihnen das irgendwie weiter?"
„Hat Dr. Shriner sich vorher oder nachher irgendwie verändert?" bohrte Storm weiter.
Hehnenburgh wollte offensichtlich schon den Kopf schütteln, dann aber nickte er zögernd. „Doch, da war was", gestand er. „Wissen Sie, Mel litt immer unter chronischem Geldmangel. Kurz bevor er mit der ersten Probe auftauchte aber ... Naja, seitdem hat er keine Probleme mehr. Er meinte, er habe einen Geldgeber gefunden, der aber anonym bleiben wollte."
„Und er selbst veränderte sich nicht?" harkte Jack nach.
Hehnenburgh druckste nun doch ein bißchen herum. „Naja ... früher war er ziemlich berechenbar, zugegeben. In den letzten Jahren dagegen ... manchmal ist er recht reizbar. Und dann dieser Blödsinn mit dem abgetrennten Flügel und Zimmer 113. Wir hatten diese Klinik gekauft, um in Ruhe forschen zu können. Aber plötzlich hieß es, ich müsse das im Seitenflügel tun und Zimmer 113 als Labor benutzen. Außer uns hatte niemand Zutritt."
„Bis vor einigen Monaten?" bohrte Storm weiter.
Hehnenburgh nickte. „Er entfernte mich aus dem Forschungsprojekt und entzog mir die Freigabe für den Flügel. Und das gerade, nachdem ich einen ersten Durchbruch bei der Aktivierung einiger Zellen aufgrund der Proben erzielt hatte."
Das genügte.
Jack nickte Storm zu und wandte sich ab, um den Raum zu verlassen.
Er mußte Sheppard kontaktieren und hören, ob der inzwischen Vashtu wieder eingefangen hatte. Wenn die auch noch durchdrehte nach dem, was mit ihr passiert war ...
Nun ja, wie er es sah, würde er möglicherweise bald das zweifelhafte Vergnügen haben, die Antikerin zum Wraith mutiert begrüßen zu dürfen ...
***

Horacio zögerte, sah sich einen Moment lang um.
Dieser Sheppard hielt zielstrebig auf die Schmerzensschreie zu und vermutete dabei, daß seine Lebensgefährtin in Gefahr schwebte. Allerdings, das mußte der Tatortermittler zugeben, begriff er Teile des gemurmelten „sei bitte noch ansatzweise menschlich!"-Mantras nicht, das der Luftwaffenoffzier die ganze Zeit vor sich hinbetete.
Warum sollte diese Colonel Uruhk nicht menschlich sein? Was ging hier, einmal abgesehen von Entführung und Serienmord, nebst solchen Delikten wie Fahrzeugdiebstahl oder das Führen einer Waffe in der Öffentlichkeit, tatsächlich vor?
Sheppard mochte der Meinung sein, er habe ganze Kapitel in dessen Buch übersprungen, ein bißchen was aber hatte Horacio doch herausgefunden. Und dieses bißchen reichte, um ihm am Verstand sämtlicher daran Beteiligter zweifeln zu lassen.
War er am Ende im Drogenrausch und hatte es selbst nicht bemerkt?
Nein! Das hätte er definitiv, davon war auszugehen.
Ein Rascheln in den Zweigen ließ Horacio Caine seine Hände heben. Mit Bedacht nahm er sich die Sonnenbrille ab und sah in die Richtung, aus der das Rascheln gekommen war.
Das war kein Tier gewesen, dessen war er sicher. Was auch immer da das Weite suchen wollte, es lief schnell und in die falsche Richtung.
Langsam setzte der Polizist sich die Sonnenbrille wieder auf, ein verächtliches Lächeln auf die Lippen gemalt.
Mutanten und Genetiker, die sich aufführten wie Frankenstein selbst. Er dagegen stand als einsamer Fels in der Brandung des Chaos - und so würde es auch bleiben!
Er zog seine Waffe aus dem Hüftholster und folgte dem verräterischen Rascheln.
Er würde in seiner Stadt für Recht und Ordnung sorgen - selbst wenn sich die Sümpfe kurzfristig zu seiner Stadt hin ausdehnten.
***

John wußte nicht genau, was ihn mehr alarmiert hatte, die Schüsse oder die Schreie, er wußte nur, er glaubte sich in dem Moment in einem Alptraum gefangen, als er auf den Trampelpfad stolperte und sie dort kauern sah, auf einem ihrer Verfolger. Den Mann, der verzweifelt hin und herlief mit einer Pistole in der Hand und offensichtlich nicht so wirklich wußte, was er tun sollte, nahm er kaum mehr als am Rande wahr.
Er hatte Vashtu gefunden. Aber ... er zweifelte eine Sekunde lang daran, ob sie noch die war, nach der er gesucht hatte.
Daß sie mutiert war wußte er, das hatte er schon beim Casino bemerkt, wenn auch nicht so deutlich wie jetzt. Die Antikerin schien sich vollständig verwandelt zu haben in eine zu kleine Wraith-Queen, die aber ansonsten mit allen notwendigen Attributen ausgestattet war - einschließlich offensichtlich des Saugmundes.
„Vashtu ..." flüsterte er an dem dicken Kloß in seiner Kehle vorbei und sank auf die Knie.
Sie hockte auf einem der Männer aus dem Verfolgerboot, und sie hatte ihm ihre Rechte auf die Stelle zwischen seinen Schlüsselbeinen gepreßt. Fauchend hob sie jetzt den Kopf und starrte John mit gelben, emotionslosen Augen an.
„Vashtu ..." wiederholte er leise und sanft, streckte langsam die Hand aus.
Knurrend wich sie zurück.
„Ich bin es, John", flüsterte er. „Vash, bitte, laß den Kerl in Ruhe, laß ihn am Leben. Du hilfst niemandem, wenn du ihn tötest." Ihm war nicht entgangen, daß das Gesicht des Mannes recht alt wirkte, sie hatte ihm also schon Jahre genommen.
Vashtu zögerte, senkte dann den Blick auf ihr Opfer hinunter und fauchte leise.
„Laß ihn", wiederholte John. „Laß Jordans Tat damals die erste und einzige ihrer Art sein. Laß nicht zu, daß die Bestie in dir die Kontrolle übernimmt. Vash, ich liebe dich!"
„Sie wollen sich Jordan holen und auch noch mit ihr experimentieren!" Vashtus Stimme klang anders, hohler, wilder, als er sie kannte. Und im Moment schwang hilflose Verzweiflung mit in ihren Worten.
Langsam streckte er die Hand wieder aus und berührte mit seinen Fingern ihren Arm. Sein Herz schlug ihm bis zum Halse, und das nicht nur, weil er wußte, die Antikerin war in diesem Zustand unberechenbar. Nein, er hatte Angst, Angst um ihr gemeinsames Kind.
„Sie ... sie hat recht", murmelte eine Stimme wie in Trance, die ihn an seine eigene erinnerte. Irritiert sah er auf und wollte einen Moment lang wirklich zurückweichen, ehe er sich wieder voll im Griff hatte. Er wußte ja, daß Vashtu mit seinem Doppelgänger geflüchtet war.
„Er hat das gesagt. Die wollen Ihr Kind", fuhr Sheridan fort und winkte mit der Waffe auf den bewußtlosen Mann hinunter. „Seine Augen ... die leuchteten immer wieder."
„Er ist ein Goa'uld!" zischte Vashtu.
John packte ihr Handgelenk, auch wenn er wußte, ließ sie es nicht zu, würden seine Bemühungen, sie von dem Trustmitglied zu trennen nicht nur tödlich für ihr Opfer sein, sondern auch absolut sinnlos sein.
„Dann sollten wir beide Jordan helfen und hier nicht Goa'uld töten, denkst du nicht?" fragte er leise. „Laß ihn los, Vash, bitte."
Und er konnte tatsächlich ihre Hand von dem Bewußtlosen lösen, sie langsam heben.
„Der ... der Hunger ..." wisperte Vashtu wie abgehackt.
„Ich weiß, Vash, ich weiß", gurrte er beruhigend, beugte sich langsam vor und zog sie in seine Arme. „Ich weiß es, glaube mir. Du läßt mich teilhaben an deinem Schmerz."
Und so war es auch. Die letzte Meile hatte er sich an diesem eigenartigen Feuer in seinem Inneren orientiert und geahnt, was dieser Schmerz zu bedeuten hatte. Gewußt hatte er es nicht, nein, aber nachdem er Vashtu auf dem Sumpfboot gesehen hatte, hatte er es geahnt.
So viele Jahre in der Pegasus-Galaxie, und nun erlebte er das erste Mal, wie es sich für die Wraith anfühlte, wenn sie hungerten. Und er konnte sehr gut verstehen, warum sie diese Schreckensherrschaft errichtet hatten in all den Jahrtausenden, in denen sie die beherrschende Rasse gewesen waren.
Vashtu preßte sich eng an ihn, vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Ihre Schultern bebten leise.
„Großer Gott!" hörte er Caine keuchen. „Was ist hier passiert?"
„Dieses Monster, das ist passiert!" antwortete eine ihm unbekannte Stimme, wahrscheinlich die des zweiten Verfolgers.
John blickte auf und fixierte den Kerl. „Sie ist menschlicher als einer von euch je sein könnte, viel menschlicher!"
Caine hatte Sheridan die Waffe abgenommen und den zweiten Angreifer mit Handschellen gefesselt. Zumindest schien der Polizist einmal gute Arbeit zu leisten ...
„Dann hätten wir jetzt wohl einiges zu verarbeiten, was, Mike?" wandte Caine sich in genau diesem Moment an Sheridan. „Unerlaubter Waffenbesitz, Entführung, Sachbeschädigung ... und nicht zuletzt die Morde ..."
„Lassen Sie ihn in Ruhe! Er hat schon genug gelitten!" fauchte Vashtu in diesem Moment und blickte auf. „Die Waffe haben wir diesem hier", sie nickte auf den Bewußtlosen hinunter, „abgenommen, das werden die Fingerabdrücke mit ziemlicher Sicherheit auch beweisen. Ich wüßte auch nicht, wen Mike entführt haben sollte. Wenn überhaupt, dann war es eher umgekehrt. Und das Boot habe ich gesteuert, er saß nur mit drin. Also lassen Sie ihn in Ruhe."
Caine nahm sich in einer bezeichnenden Geste die Sonnenbrille ab und sah auf sie hinunter. „Und Sie dürften damit Colonel oder Doktor Vashtu Uruhk sein, ja? Haben sich ein bißchen verändert, wenn ich das anmerken darf."
Vashtu starrte einen Moment auf das Drahtgestell, das Caine wie auffordernd vor den Körper hielt, dann griff sie unversehens nach der Sonnenbrille und rappelte sich auf die Beine. „Das ist das, was von mir übrig ist, nachdem man mir mehrere Tage lang Drogen und irgendwelche anderen nicht zugelassenen Arzneien verabreichte", antwortete sie, setzte sich die Brille selbst auf die Nase. „Das tut gut! Das Licht schmerzt in den Augen."
„Sie haben gerade einen Polizeibeamten bestohlen!" begehrte Caine auf.
John mußte trotz dem Ernst der Lage grinsen, als er einen Blick auf ihre Miene erhaschte. Auch wenn sie im Moment eine Wraith war, ihre Mimik hatte sie beibehalten.
„Sehen Sie es als Leihgabe. John, wir müssen los. Mike?"
Dieses Mal allerdings staunte John nicht schlecht, als Sheridan sich anstandslos einreihte und der Antikerin ohne jedes Murren folgte. Erst dann kam ihm ein Verdacht, während er nun selbst wieder auf die Beine kam.
„Wir schicken Ihnen Verstärkung", wandte er sich an Caine, ehe er den beiden folgte.
Caine sah ihm sichtlich irritiert nach, wußte im Moment wohl allerdings auch nicht so recht, was er darauf erwidern sollte. Vashtu hatte ihm offensichtlich ziemlich den Wind aus den Segeln genommen.
„Wir müssen auf der Stelle die nötigen Maßnahmen einleiten", wandte Vashtu sich an ihn, nachdem er wieder aufgeholt hatte. „Wir müssen verhindern, daß diese Typen Jordan in die Finger kriegen!"
John zog den Kommunikator aus der Hosentasche. „Wie wär's hiermit?"
***

Flughafen von Miami, eine Stunde später:

Mel Shriner schulterte erneut seine Tasche, als der Aufruf kam, das Flugzeug zu besteigen.
Endlich! Er hatte leider keinen früheren Flug bekommen, dabei wäre er schon wesentlich lieber unterwegs und würde das Kind abholen. Sollten die anderen weiter an der Mutter forschen, deren Genom hatte sich zwar als stabil, aber auch als alt erwiesen. Was sie brauchten für die Formel der Ewigen Jugend waren aber eben auch junge Zellkerne. Und, da war Shriner sich sicher, in Jordan Uruhk würde er genau das finden, dieses Quentchen, daß ihm bei ihrer Mutter gefehlt hatte.
Sie waren aufgeflogen, sogar recht schnell. Vor gut einer halben Stunde war die Nachricht durch sämtliche Radios und Fernseher des Flughafens gekommen, daß man zwei mutmaßliche Kidnapper und dringend Verdächtige im Fall der Beach Killer-Morde festgenommen hatte. Dabei aber ließen die diversen Sendeanstalten auch durchblicken, daß für einen der beiden sehr wahrscheinlich das Ende gekommen war. Was genau passiert war, darüber schwieg man sich offensichtlich aus.
Shriner dachte da an einen Schußwechsel mitten in der Klinik, bei der es sicherlich auch noch andere Verletzte gegeben hatte, vielleicht sogar Polizisten. Wünschenswert wäre es zumindest, dann hätte er bei einer möglichen Rückkehr nicht so viel zu befürchten.
Shriner bog um die Ecke und zog sein Ticket und die Bordkarte aus seiner Jackettasche.
Er freute sich schon darauf, Jordan Uruhk das erste Mal zu untersuchen und zu sehen, inwieweit seine Theorien wohl stimmen mochten. Und er war sich ziemlich sicher, da würde eine Menge stimmen. Wenn er es klever anstellte, würde er bald in der Hierarchie aufsteigen innerhalb des Verbundes. Er würde vielleicht zu einem der wichtigsten Mitglieder werden. Wenn er erst die Formel isoliert hatte, über die Uruhk offensichtlich gestolpert war, dann ...
Als er den Vorraum zum Terminal betrat blieb er wie angewurzelt stehen und starrte einen Moment lang die beiden Angestellten der Fluglinie an, die hinter einem Tresen darauf warteten, daß die Passagiere eincheckten.
Beide drehten sich zu ihm um, als er sich nicht weiter bewegte, und starrten ihm mit gelben, emotionslosen Augen entgegen. Ihre Haut war fahlgrün und glänzte.
Shriner wurden die Knie weich und er tat einen wackeligen Schritt zurück.
„Mel, schön, daß ich Sie vor Ihrer Abreise noch treffe", wandte sich plötzlich eine Stimme an ihn, ihre Stimme, um genau zu sein.
Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung wahr, dann schob sich langsam ihr Gesicht in sein Blickfeld und ließ ihn schlucken. Auch sie war zu einem grünen Monster mutiert.
Großer Gott! Was hatte er da getan?
Nein, das konnte unmöglich an den Injektionen liegen. Die anderen waren zwar auch mutiert, aber längst nicht so stark wie sie sich jetzt zeigte.
„Na sowas, Dr. Shriner, nett, daß wir uns noch einmal sehen. Auch auf dem Weg nach Norden?" fragte von der anderen Seite eine männliche Stimme.
Shriner wandte zentimeterweiße den Kopf ... und dann begann er zu schreien, als sein Verstand aussetzte.
Überall um ihn herum waren diese grünhäutigen Wesen und begegneten ihm mit ihren gelben, unmenschlichen Augen ...
***

Zeitungsmeldungen vom nächsten Tag:

Morde aufgeklärt - Mutmaßlicher Serienmörder erleidet Nervenzusammenbruch

Wie die Zollbehörden des Flughafens mitteilten, wurde am gestrigen Nachmittag ein Mann festgenommen, der nach Angaben des letzten und überlebenden Opfers des Beach Killers für die Morde an dreizehn jungen Frauen verantwortlich war (wir berichteten fortwährend). Offensichtlich handelt es sich bei dem Verdächtigen, der sich den Behörden gegenüber geständig zeigte, um einen angesehenen Geschäftsmann und Wissenschaftler aus Miami.

„Dank der guten Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichsten Behörden gelang uns der Zugriff noch ehe der Verdächtige sich absetzen konnte", kommentierte die zuständige Ermittlerin, Ms. Calleigh Duquesne, den Erfolg ihrer harten Ermittlungsarbeit.
Der mutmaßliche Killer mußte währenddessen in die Geschlossene Abteilung gebracht werden, da er offenbar an einem akuten Nervenzusammenbruch leidet. Eine baldige und vollständige Genesung ist aufgrund des schnellen Eingreifens wahrscheinlich.
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Entführung verhindert

Wie die Polizei von Madison, Wisconsin meldet, konnte am gestrigen Nachmittag die Entführung eines fünfjährigen Kindes erfolgreich verhindert werden. Besonders hervorheben möchte der Sheriff vor allem die gute Zusammenarbeit mit der Air Force, von der er offenbar von der drohenden Verschleppung erfahren hat.
Die Eltern des Kindes sind zur Zeit noch in Miami, Florida, wo sich die Mutter von einer schweren Erkrankung erholt. Ihr Kind hatten die Eltern auf einen Besuch zu Freunden geschickt, so ein Sprecher der hiesigen Air Force-Base.
Über die näheren Umstände des verhinderten Verbrechens gibt es bisher noch keine Angaben.
***

CSI-Labor, Miami-Dade, zwei Tage später:

Jack betrat als erster den Raum und sah den Vieren, die da am Tisch saßen, mit Pokerface entgegen. Die Hände hinter dem Rücken kreuzend schritt er auf sie zu, blieb dann stehen.
„Darf ich vorstellen", sagte er. „Mich dürften sie ja kennen, und auch Major Storm dürfte Ihnen noch ein Begriff sein. Ex-Polizei-Sergeant Hernan dagegen kennen Sie noch nicht."
Letzterer nickte und stemmte die Hände in die Hüften, während sein Blick fachkundig über die vier Anwesenden glitt, jeden genau abwägend und prüfend.
„Sergeant, das sind David Sheppard und Dr. Theodor Hehnenburgh. Von der hiesigen Polizei sind anwesend Ms. Calleigh Duquesne und Lieutenant Horacio Caine. Wegen letzteren habe ich Sie extra kommen lassen von der Außenbase."
Hernan wechselte mit Storm einen Blick, dann trat er näher. „Was Sie jetzt erfahren werden oder bereits erfahren haben, muß von Ihnen geheim gehalten werden. Und, und das vor allem, Sie haben noch nie einen von uns gesehen oder gesprochen. Wir sind nichts als Schatten für Sie, allerhöchstens Alpträume in einer dunklen Stunde. Und sollten sie jemals auch nur den Mund aufmachen, schwöre ich Ihnen, reiße ich ihnen persönlich die Zunge heraus, auch wenn ich erst vom anderen Ende der Milchstraße kommen muß!"
Horacio Caine starrte seinen Ex-Kollegen böse an. „Was wollen Sie von uns?"
Jack nickte, legte seinem zivilen Sicherheitschef eine Hand auf die Schulter. „Zunächst einmal ... sollten Sie sehr tief in sich gehen, Lieutenant Caine. Und dann werden Sie wohl selbst erkennen, was Sie sich da mit Sheppard und diesem Sheridan geleistet haben. Was haben Sie eigentlich gegen letzteren? Der ist doch ganz nett und kann sicherlich keiner Fliege was zu leide tun."
„Sheridan ist ein Frauenprügler!" begehrte Caine sofort auf.
Jack seufzte.
Gut, Sheridan mochte FRÜHER ein Frauenprügler gewesen sein, jetzt allerdings ... ? Er konnte zwar nichts beweisen, aber nach seiner Befragung war er sich ziemlich sicher, daß da eine bestimmte, zur Zeit etwas veränderte Person ein wenig im Gehirn dieses Mannes herumgestochert hatte. Wundern würde ihn es zumindest nicht. Man wußte ja seit Jahren, daß da eine latente telepatische Begabung in ihr schlummerte.
„Was ist mit Genelab?" wagte Dave Sheppard sich vor. „Was ist mit meinen Investitionen?"
Das allerdings war ein Punkt ...
„Ich fürchte", meldete Storm sich zu Wort, „von Genelab ist inzwischen nicht mehr sehr viel übrig Mr. Sheppard. Die gesamte Firmenstruktur war durchzogen von gesetzeswidrigen Individuen und Praktiken. Ms. Duquesne hat einen dementsprechenden Bericht von mir erhalten. Sie können jederzeit Akteneinsicht fordern. Allerdings ... bisher gelten nach allen Nachforschungen Sie, Mr. Sheppard, und Sie, Dr. Hehnenburgh, als eine Art stille Teilhaber. Wenn sie sich jetzt entschließen, ihre Meinung zu ändern, könnte auch Ihnen noch eine nicht geringe Haftstrafe drohen."
Dieses Gesicht, davon war Jack überzeugt, war es wert, jede einzelne dröge Akte, die er in den letzten Tagen gelesen hatte. Nur diese Miene von Dave Sheppard wog all die Paragraphen und einschläfernden Berichte wieder auf.
Hehnenburgh stöhnte schmerzerfüllt und barg das Gesicht in den Händen.
„Dr. Hehnenburgh, Ihnen kann ich den Vorschlag unterbreiten, weiterhin auf Ihrem Gebiet tätig zu bleiben ... allerdings nicht mehr als Chef, sondern als Befehlsempfänger. Und ich schätze, wenn es Colonel Uruhk wieder besser geht, wird sie es kaum erwarten können, mit Ihnen zu reden. Wer weiß, wenn Sie bereit sind, könnten Sie mit ihr möglicherweise mitgehen", wandte er sich an den Genetiker.
„Soll das heißen, ich kann mein Geld abschreiben?" begehrte Dave Sheppard auf. Besitzergreifend krallte sich seine Hand in die Schulter des Wissenschaftlers.
„Soetwas bezahlen Sie doch aus der Portokasse", merkte Jack mit einem süffisanten Lächeln an. „Und ja, Sie können das Geld abschreiben. Die Forschungen, die Dr. Hehnenburgh unternimmt, standen von vorn herein unter präsidialer Sicherheitsstufe. Sie haben sich strafbar gemacht ..."
Mit einem Ruck erhob der Geschäftsmann sich und funkelte ihn wütend an. „Ich habe mächtige Freunde, General O'Neill", drohte er unumwunden.
Jack nickte. „Wenn darunter nicht wenigstens der Papst ist denke ich, habe ich die besseren Karten in diesem Spiel. Ich bin persönlicher Berater des Präsidenten, falls Sie das vergessen haben. Mein Wort ist Gesetz."
Sheppard lief dunkelrot an, stürmte dann aber aus dem Raum heraus.
Jack sah ihm einen Moment lang nach, dann wandte er sich noch einmal an Hehnenburgh. „Wie sieht es aus? Kann ich Sie ab nächstem Ersten auf unsere Gehaltsliste setzen oder hätten Sie es lieber auf die harte Tour?"
Der Genetiker starrte ihn an. „Ich ... ja, ich ... ich würde gern, wenn Sie meinen ..."
Ja, diese Wirkung, fiel ihm auf, hatte die Antikerin des öfteren. Möglicherweise sollte er sich doch einmal das Rezept von ihr geben lassen. Was auch immer sie tat, sie konnte sich tatsächlich ihre Mitarbeiter aussuchen.
„Storm?" Jack nickte dem MP zu, der sich daraufhin um den Genetiker kümmerte und ihn aus dem Raum geleitete. Ihnen folgten Hernan und diese hübsche blonde Tatortermittlerin. Sah nicht schlecht aus, das Mädchen ...
Jack räusperte sich und wandte sich wieder Horacio Caine zu. „Sieht aus, als hätten Sie da ein ziemliches Eigentor geschossen, mein Lieber", wandte der General sich an den Polizisten. „Lassen Sie mich Ihnen eines sagen, sozusagen als Lebensweisheit für kommende Zeiten: Wir sind nicht mehr im Wilden Westen und Sie müssen Ihre Stadt nicht allein vor den Bösen Buben schützen, Caine. Ein wenig Zusammenarbeit tut meistens gut. Für dieses Mal habe ich noch ein Wort beim Polizeipräsidenten für Sie eingesetzt, beim nächsten Mal dagegen ..."
„Es steht immer noch die Sache mit dem Helikopter aus", merkte Caine an.
„Wir hatten eine Genehmigung. Der Eigentümer des Fluggerätes ist mir persönlich bekannt. Guten Tag, Lieutenant." Jack tat etwas sehr untypisches: Er setzte seine Sonnenbrille auf, ehe er sich umdrehte und den Raum verließ.
Horacio Caine blieb allein zurück und kochte leise im eigenen Saft ...

***

SGC, eine Woche später:

John konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, als er die Krankenstation betrat und gleich von einem Wortgefecht begrüßt wurde.
„Sie können nicht so einfach aufstehen, Colonel. Immerhin könnte es zu einem Rückfall kommen. So viel Erfahrung haben wir nun auch wieder nicht mit Ihren Verwandlungen", hörte er gerade den klaren, englischen Akzent des britischen Chefarztes aus Vineta. Anne Stross hatte darauf bestanden, daß er herkam und sich persönlich um Vashtu kümmerte, solange die eben nicht ganz menschlich war.
„Pete, es geht mir wieder gut. Das letzte Mal hat es auch in etwa eine Woche gedauert. Also dürfte die Gefahr gebannt sein", entgegnete Vashtus Stimme.
„Nichts da, zurück ins Bett, aber sofort! Das fehlte noch! Ich muß erst noch einmal Ihre Vitalwerte und Ihr Blut untersuchen."
„Hey, Sie haben mir in der letzten Woche mindestens drei Liter abgezapft! So schnell kann ich das gar nicht nachproduzieren!" beschwerte die Antikerin sich.
John lugte um die Ecke und nickte dem anderen Patienten grüßend zu, der mit einem breiten Grinsen auf der Pritsche lag und darauf wartete, daß man sich auch wieder um ihn kümmerte.
Eigenartig ... dabei war doch alle Welt so sicher gewesen, daß ausgerechnet dieser Mann nicht in der Lage sein würde, jemals ein normales Leben zu führen nach dem, was er in den letzten Jahren angestellt hatte.
John schob den Gedanken zur Seite, als Dr. Caroline Lam aus dem Schwesternzimmer kam und ihn kurz grüßte, ehe sie zu ihrem Patienten trat.
John hob die Brauen, sagte aber nichts dazu. Statt dessen trat er um die Trennwand herum und nahm die Szene in sich auf, die sich ihm gerade präsentierte:
Vashtu, die halb aus dem Bett gekrabbelt war und ihren Arzt jetzt wütend anfunkelte. Und über sie gebeugt und die Arme ausgestreckt, als wolle er ein wildes Pferd einfangen, Doktor Peter Grodin, der ihren Blick mit nicht sehr viel weniger Energie erwiderte.
„Hallo Vash, wie geht's?" begrüßte John die Antikerin locker, nickte Grodin zu. „Pete?"
Vashtu sah wieder wie ein Mensch aus. Selbst ihre Haut hatte in den letzten zwei Tagen den letzten Hauch von grünlichem Schimmer verloren. Einzig zwei schmale Narben beiderseits ihrer Nase erinnerte noch an das Intermezzo, daß sich ihnen wohl allen ins Gedächtnis gebrannt hatte.
„Hallo John. Wie geht's Jordan?"
John seufzte, ließ sich auf der Bettkante nieder und griff nach Vashtus Hand, um sie liebevoll zu drücken. „O'Neill hat darauf bestanden, sie abzuholen", antwortete er.
Grodin las noch einmal die Werte ab, dann verschwand er, ein Klemmbrett unter dem Arm, Richtung Schwesternzimmer.
„Pete hat sich über die 'mittelalterliche Einrichtung' beschwert", kommentierte Vashtu, die sich erst mit langem Hals überzeugt hatte, daß ihr Leibarzt auch tatsächlich außer Hörweite war.
John schmunzelte. „Naja, bei euch hat er wesentlich effizientere Geräte, das weißt du doch."
„Aber in Vineta beschwert er sich immer, daß ihm die Sachen zu kompliziert wären. Ich schätze, ihm kann man es nie recht machen."
John nickte, musterte sie dann forschend. „Und jetzt ist alles vorbei?" fragte er leise.
Die Antikerin beugte sich vor, musterte ihn mit schmalen Augen. „Ich habe zumindest keinen Hunger auf deine Lebensjahre mehr, wenn du das meinst", antwortete sie.
John ließ sich das nicht zweimal sagen. Auch er beugte sich vor und küßte sie endlich.
Was hatte er das in den letzten Tagen vermißt! Grodin hatte darauf bestanden, daß sie beide Abstand zueinander hielten und auch keine Zärtlichkeiten austauschen durften. Es mochte ja immerhin sein, daß das Liebesspiel der Wraith nicht unbedingt tragbar war für irdische Männer ... Weiter wollte John gar nicht denken.
Vashtu strahlte ihn an, als sie beide sich endlich wieder voneinander lösten. Ihre Wangen waren ein kleines bißchen gerötet und in ihren Augen lag ein zärtlicher Schimmer. „Hoffentlich läßt Pete mich bald hier heraus", flüsterte sie.
John hob wieder die Brauen.
Schritte näherten sich ihnen und sofort rückten sie beide wieder voneinander ab, während Grodin nun noch einmal kurz das Abteil betrat und die Akte zurücklegte auf den Herz-Kreislauf-Monitor. Dann ging der Mediziner wieder.
„Gekommen bin ich mit Jordan, gehen werde ich mit noch zwei Herren", bemerkte Vashtu, während sie nachdenklich dem Mediziner nachsah. „Naja, ich habe zumindest endlich Verstärkung für mein Team."
John schürzte die Lippen. „Dann wird Hehnenburgh nach Vineta gehen?"
„Genelab ist pleite nach dem, was der Goa'uld in Shriner angerichtet hat", antwortete die Antikerin schulterzuckend. „Und Hehnenburgh ist brilliant. Warum sollte ich jemanden wie ihn auf der Erde vergammeln lassen?"
John schmunzelte wieder. „Ich schätze, in der nächsten Zeit sollte ich Dave tunlichst meiden. Was denkst du?"
„Schätze ich auch ..." Vashtu sah ihn, wieder ernst geworden, an. „Was machen wir jetzt mit Jordan?"
Das allerdings war ein wirklich leidiges Thema, auf das John nun wirklich keine Antwort hatte.
„Ich weiß, es ist feige, aber vielleicht sollten wir es im Moment lassen wie es ist", schlug die Antikerin zögernd vor. „Ich meine, sobald Jordan auf die Highschool kommt, können wir uns noch einmal darüber unterhalten, aber jetzt ..."
„Im Moment geht das ohnehin nicht. Nicht nach dem ganzen Staub, der aufgewirbelt wurde. Behalt sie erst einmal in Vineta, Vash. Das ist in Ordnung." John nickte. „Außerdem habe ich George endlich erreicht gestern abend. Er hat sich da wohl eine Verehrerin angelacht und deswegen nicht wirklich Zeit."
Vashtu lächelte versonnen. „Ich würde es ihm gönnen nach allem, was er hat durchmachen müssen."
John nickte, verdrehte kurz die Augen in Richtung auf das andere Abteil. „Und was ist mit ihm? Du hast in seinem Kopf ja für ziemliches Chaos gesorgt, weißt du das?"
Vashtu lächelte halbherzig. „Jetzt kann ich es auf jeden Fall nicht mehr rückgängig machen, wenn du das meinst. Sieht aus, als müßte Mike der bleiben, der er jetzt ist: ein netter, wenn auch bisher im Leben eher glückloser Mann, der momentan noch keine Bindung hat."
John beugte sich interessiert vor. „Und was macht er dann ausgerechnet hier?" flüsterte er.
„O'Neill hat ihn hergeholt nachdem er diesem Caine noch eine ziemliche Gardinenpredigt gehalten hat", antwortete Vashtu ebenso leise. „Und wenn ich mir ansehe, wie oft Lam in seinem Abteil verschwindet ..."
„Mummy! Mummy!" rief in diesem Moment eine fröhliche Kinderstimme, untermalt von einem hellen Kläffen.
John und Vashtu rissen einhellig die Augen weit auf, gerade als ein kleines, schwarzhaariges Kind um die Trennwand stolperte, einen jungen, schwanzwedelnde Welpen im Schlepptau, der fröhlich bellend und kläffend das Krankenbett zu umrunden begann. Jordan dagegen nahm sofort die Matratze in Angriff und kletterte tapfer hinauf, um sich dann ihrer Mutter an die Brust zu werfen und sie fest zu umarmen.
„Ich hab dich so vermißt!" gestand das kleine Mädchen, reckte den Kopf in den Nacken und strahlte mit einer neu entstandenen Zahnlücke zu seiner Mutter hoch.
Vashtu hatte die Augen aufgerissen, erwiderte jetzt aber den Blick und zwinkerte. „Da kommt doch Onkel Devitot wohl wieder vorbei, wie?" fragte sie, gerade als Jack um die Trennwand herumlugte.
John hatte währenddessen den Welpen eingefangen und hielt das kleine, zappelnde Energiebündel in den Armen, während er nun ebenfalls von Jordan begrüßt wurde.
„Wie geht es?" ließ der General sich schließlich vernehmen.
John tauschte mit Vashtu einen Blick, während der Welpe seine Hände beleckte.
„Hatten wir nicht einen Beschluß gefaßt, was das Thema Hunde angeht, Sir?" fragte die Antikerin schließlich.
„Ein Kind braucht einen Hund, das ist ein Gesetz auf der Erde", behaarte Jack, trat jetzt tapfer näher.
„Nur wächst Jordan nicht auf der Erde auf, Sir", wandte John ein.
„Dann werden Atlantis und Vineta sich wohl an einen tierischen Mitbewohner gewöhnen müssen, Sheppard." Jack kreuzte die Arme vor der Brust.
„Er heißt Jacky", erklärte Jordan voller Stolz.
John und Vashtu wechselten einen vielsagenden Blick.
Jack O'Neill betrachtete die kleine Familie, zog sich dann lächelnd zurück.
Ja, er hatte richtig gehandelt, als er sich auf die Seite der beiden gestellt hatte, nachdem die Antikerin aufgetaucht war. Er hatte es von Anfang an gewußt, die beiden waren füreinander bestimmt. Nichts würde sie wirklich trennen können, davon war er überzeugt.
Jack schmunzelte, als er die Krankenstation verließ. Er hatte da noch einen dringenden Termin, den er unbedingt einhalten sollte. Immerhin ging es um die Zukunft der Menschheit ...

ENDE

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